Alt 19.08.19, 17:42
Standard Rezessionsängste führen zur Talfahrt - Crash am argentinischen Markt - Hexagon unter Druck
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Zu Wochenbeginn schien die Börsenwelt noch in Ordnung zu sein. Bis Dienstag schauten die Investoren zwar mit einer gewissen Skepsis auf den schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China, doch die Verluste hielten sich in Grenzen. Am Mittwoch setzten schwache Konjunkturdaten aus China die Märkte stark unter Druck. Die exportabhängige chinesische Industrieproduktion wuchs im Juli so langsam wie seit 17 Jahren nicht mehr. Am US-Anleihenmarkt wurde die Zinsstruktur sogar invers, d.h. langlaufende Anleihen bringen weniger Ertrag als Kurzläufer. Wirtschaftsexperten werten diese Entwicklung als Signal einer drohenden Rezession. „In der Summe waren dies genügend Gründe, um Aktien zu verkaufen“, resümierte Frank Lötterle von der Baader Bank AG in Stuttgart. Der Dow-Jones-Index verlor am Mittwoch 800 Punkte auf 25.480 Zähler. Den US-Kaufhauskonzern Macy’s (WKN: A0MS7Y) traf es besonders hart. Mit einem Gewinnrückgang von 48 Prozent im 2. Quartal verfehlte man die Analystenschätzungen deutlich und der Konzern nahm seine Gewinnprognose fürs Gesamtjahr zurück. Macy’s-Aktien verloren 13 Prozent auf aktuell 15 Euro.

Rezessionsängste belasteten in dieser Woche weltweit die Finanzmärkte und dem konnte sich auch die Börse in Tokyo nicht entziehen. Der Nikkei 225 schließt im Wochenvergleich zwar nur 188 Zähler tiefer bei 20.405 Punkten, dies bedeutet aber ein neues Sechs-Monatstief. Technologieaktien standen besonders unter Druck und so verlor zum Beispiel NEC (WKN: 853675) fast sechs Prozent an Wert und Mitsubishi Electric (WKN: 856532) schloss 2,8 Prozent tiefer auf einem Sechs-Monatstief. Cyberdine (WKN: A1XFZ0), ein Hersteller von Hilfsmitteln für Krankenhäuser, stieg um über elf Prozent, nachdem überraschender Weise der Halbjahresverlust gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum erheblich reduziert wurde.

Zu einem regelrechten Kursmassaker kam es am vergangen Montag bei den in Stuttgart gelisteten ADR´s argentinischer Unternehmen. Der argentinische Aktienmarkt verlor an nur einem Tag 38 Prozent an Wert. „Bei den Präsidentschaftsvorwahlen am Sonntag erzielten die Oppositionskandidaten Alberto Fernandez und Chirstina Kirchner überraschend einen klaren Sieg. Die Prognosen wurden verfehlt. Somit stehen die Chancen für den amtierenden, wirtschaftsfreundlichen Präsidenten Mauricio Macri sehr schlecht, die Wahlen im Oktober wieder zu gewinnen und die angestoßenen Reformen weiter zu verfolgen. „Der enorme Kursverfall des Pesos zum US-Dollar und der Crash am Aktienmarkt sind klare Zeichen, wie gefährlich die Investoren eine links-populistische Regierung einschätzen“, erklärte Steffen Kircher von der Baader Bank AG in Stuttgart. Selbst international bekannte Unternehmen wie der argentinische Erdölkonzern YPF (WKN: 886738), das Agrarunternehmen Cresud (WKN: 906164) oder der in ganz Südamerika agierende Internetmarktplatz Mercadolibre (WKN: A0MYNP) verloren massiv an Wert.

An diesem Mittwoch legte die norwegische Hexagon Composites ASA (WKN: 904953) ihren Bericht für das zweite Quartal vor. Getrieben durch die Übernahme von Agility Fuel Solutions konnte der Umsatz auf 882 Millionen norwegische Kronen gesteigert werden, allerdings schrumpfte das EBITDA auf 62 Millionen Kronen. Unter dem Strich stand ein Verlust vor Steuern von 31,3 Millionen Kronen. Wie hoch die Markterwartungen waren, kann man darin ablesen, dass die Aktie etwa 15 Prozent einbüßte. Mitgerissen wurde gleichzeitig auch der Partner des Joint Venture HYON, Nel ASA (WKN: A0B733), die 9,4 Prozent nachgaben. Auch am Folgetag hielt der Druck bei beiden Aktien an, Hexagon Composites verlor im frühen Handel nochmal gute zwei Prozent und Nel ASA lag sogar mit über drei Prozent im Minus.


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Quelle: boerse-stuttgart AG
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