Alt 04.09.19, 16:09
Standard „Die Kaninchensaison setzt sich fort“
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Trump, Brexit & Co.

Wieder einmal fällt dieser Tage auf, dass schon kleine politische Meldungen eine erhebliche Volatilität an den globalen Aktienmärkten auslösen können. Dabei ist unerheblich, ob es sich um ein Interview aus der Trump-Administration, eine Ankündigung des italienischen Ministerpräsidenten Conte oder einen Tweet von Donald Trump selbst handelt. Anleger verfolgen Meldungen dieser Art mit Argusaugen und reagieren. Das Ergebnis sind täglich schwankende Märkte, getrieben von der Unsicherheit, welche Anleger beschäftigt. Diese Schwankungen stellen für Anleger eine Hürde auf dem Weg zum langfristigen Anlageerfolg dar und verleiten zu wirren Entscheidungen. Man stellt seine langfristige Strategie in Frage und weicht vom gut überlegten (Investitions-) Plan ab.

Kaninchen, wohin man auch schaut

Gerade Donald Trump ist ein Meister seines Fachs, den Medien und scharfen Beobachtern immer wieder Kaninchen zur Jagd vorzusetzen. Damit lenkt er vor allem von einer stabil wachsenden Weltwirtschaft und einer hervorragenden fundamentalen Entwicklung ab. Während er den Spannungsbogen in die Länge zieht und Ängste schürt, kann eine zukünftige Auflösung der Konflikte mit China, dem Iran und Nordkorea Trump die Möglichkeit eröffnen, im kommenden Wahlkampf 2020 glänzend dazustehen. Alle Aktionen verfolgen hierbei ein Ziel: Die Wiederwahl!

Aus moralischer Sicht gab es in der jüngeren Vergangenheit viele Themen, über die man sich seit Trumps Betreten der politischen Bühne echauffieren konnte. Hierbei gilt jedoch die Weisheit, ähnlich zum Umgang mit der grundsätzlichen politischen Überzeugung, dass man sich nicht von seinen Emotionen oder seiner politischen Meinung bei der Investitionsentscheidung leiten lassen sollte. Schaut man nämlich auf die tatsächlich umgesetzten Maßnahmen Trumps, so konnte er kaum ein Vorhaben konkret legislativ umsetzen. Die Auswirkungen sind somit gering – trotzdem ist die gefühlte Unsicherheit groß. Aktienmärkte werden jedoch tendenziell von der Differenz zwischen Realität und Stimmung bewegt und die erscheint aktuell immens. Nähert sich die Stimmung wieder mehr der Realität an, spricht dies für eine Fortsetzung des laufenden Bullenmarkts.

Das Zeiten-Paradoxon

Wer am Aktienmarkt erfolgreich sein möchte, muss seine Erwartungshaltung und seine Emotionen managen. Die falsche Herangehensweise ist, die Börse nutzen zu wollen, um schnell reich zu werden. Wer verstanden hat, dass Börseninvestments nur langfristig ans Ziel führen, wird vom Spekulanten zum Investor. Gleichzeitig ist es paradox, dass langfristig orientierte Investoren täglich die kursierenden Meldungen und Tweets Donald Trumps verfolgen und kurzfristig darauf reagieren. Der langfristige Erfolg wird mit diesem Verhalten jedenfalls unwahrscheinlicher.

Fazit

Die Vielfalt an Sorgen ist tendenziell in der Lage, eine kurzfristig hohe Volatilität auszulösen. Wer immer wieder versucht, diese zu timen, läuft ständig den Marktbewegungen hinterher. Insbesondere senkt er aktiv die Wahrscheinlichkeit, mit seinen Anlagen die finanziellen Ziele zu erreichen. Besser ist es, die fundamentale Entwicklung im Big-Picture zu beobachten. Die Weltwirtschaft wächst weiter stabil, von einer Rezession sind wir weit entfernt. Gleichzeitig ist die relative Attraktivität der Anlageklasse historisch gut. Wer jetzt auf Populismus reagiert, verpasst die eigentlich hervorragende Lage, die uns stark an ein Goldilocks-Szenario aus moderatem Wachstum, geringer Inflation und einem niedrigen Zinsumfeld erinnert. Also lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die Fortsetzung des Bullenmarkts!

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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