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Standortbestimmung nach einem guten Aktienjahr.
In Euro gerechnet konnte der MSCI World Index im Jahr 2019 starke 27,5 Prozent zulegen. Welche Auswirkungen hätte diese Tatsache auf die Prognosen 2020, wenn wir uns in einem euphorischen Umfeld für Aktien befinden würden? Euphorie voraus? Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Die Gier gewinnt im Jahr 2020 die Oberhand. Analysten schreiben in ihren Schätzungen die jüngste Entwicklung fort - mindestens! In der Folge steigen nicht investierte Anleger eilig in die Aktienmärkte ein, um noch möglichst viel Rendite mitzunehmen. Die Presse widmet sich nicht mehr den ewig diskutierten Problemstellungen, sondern ruft aufgrund der überragenden relativen Attraktivität der Aktienmärkte eine neue Zeitrechnung aus. Wer Überbewertungen thematisiert oder sich als Crash-Prophet profilieren will, wird ausgelacht oder einfach ignoriert. ABER: Wie nahe ist dieses Szenario an der Realität? Skepsis bleibt bestehen In jeglicher Hinsicht ist die aktuelle Marktstimmung weit davon entfernt. Zurückhaltung ist Trumpf, wenn es um den Ausblick für 2020 geht. Mit dem deutlich positiven Aktienjahr 2019 im Rücken werfen Anleger keinesfalls ihre Sorgen über Bord, sondern stellen viel häufiger die Frage nach dem verbleibenden Potential. Die Prognosen der Banken sind von Vorsicht geprägt: Im Grunde herrscht Einigkeit, dass das Jahr 2020 nur geringe Zuwächse mit sich bringen kann. Der Marktkonsens liegt allerdings in den seltensten Fällen richtig. Es gilt festzuhalten: Die Mauer der Angst ist hoch genug, das Überraschungspotential nach oben ist weiterhin vorhanden. Das sind tendenziell positive Vorzeichen! Stabile Wirtschaft und moderate Politik Es wird auch im Jahr 2020 entscheidend sein, die wirtschaftliche Datenlage sorgfältig zu analysieren. Zwischen deutlichen Schwachpunkten - gerade deutschen Anlegern wird die anhaltende Schwäche im verarbeitenden Gewerbe weiterhin ein Dorn im Auge sein - und maßgeblichen Stärken wie im Dienstleistungssektor ist abzuwägen, ob das Wirtschaftswachstum auf globaler Ebene weiterhin robust bleiben kann. Das ist der wirklich entscheidende Faktor für eine Fortsetzung des globalen Bullenmarkts im Jahr 2020! Meldungen wie „Der IWF prognostiziert eine Flaute für die Weltwirtschaft, welche im Jahr 2020 nur drei Prozent wachsen soll“ werden negativ aufgenommen. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch: Um tatsächlich eine globale Rezession zu verursachen, muss ein Keulenschlag in gewaltiger Höhe eintreten, welcher das globale BIP schlagartig um mehr als drei Prozent der Gesamtleistung verringert. Geopolitische Konflikte Sind die vorliegenden Konflikte wirklich durchschlagskräftig genug, um eine ernsthafte Rezessions-Diskussion zu rechtfertigen? Sind geopolitische Spannungen wie der Konflikt zwischen den USA und dem Iran eine echte Gefahr für die globalen Märkte? Welche unerkannten Gefahren könnten der Weltwirtschaft massiven Schaden zufügen und Anleger auf dem falschen Fuß erwischen? Nach dieser Maßgabe sollten im Börsenjahr 2020 sämtliche Problemstellungen diskutiert und analysiert werden. Fazit Erwarten Sie nicht, dass 2020 so glänzen kann wie 2019. Erwarten Sie eher ein normales Bullenmarktjahr im reifen Zyklus. Volatil, aber in der Tendenz positiv. Letztendlich gilt es weiterhin die wichtigste Frage im Sinn zu behalten: Gibt es Gründe, weshalb ich den Aktienmarkt verlassen sollte? Euphorie oder Keulenschlag müssen es sein. Nein? Dann sollte man 2020 genießen, so gut das eben in einem beständig kritischen Umfeld geht. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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