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Marktbericht
Kurzfristig inverse Zinsstrukturkurve bei amerikanischen Staatsanleihen Zum Höhepunkt der Verunsicherung über die Folgen und aktuellen Auswirkungen des Coronavirus auf die internationalen Kapitalmärkte geriet die amerikanische Zinsstrukturkurve kurzfristig in den inversen Bereich. Das bedeutet, die Rendite der sicheren zehnjährigen amerikanischen Staatsanleihen ist unter die Rendite der amerikanischen Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von drei Monaten gefallen. Die zehnjährige Rendite betrug 1,50 %, während die Rendite der Anleihen mit einer dreimonatigen Restlaufzeit bei 1,55 % lag. Eine inverse Zinsstrukturkurve war in der Vergangenheit oft ein zuverlässiger Indikator für eine anstehende Rezession in den USA, wobei eine Auslösung durch eine Pandemie sich oftmals als Fehlindikator herausgestellt hat. Mit der Erholung der internationalen Aktienmärkte und damit dem Ausstieg aus den sicheren Staatsanleihen hat sich die inverse Zinsstrukturkurve wieder in eine sehr flache umgewandelt. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe liegt am Donnerstagmittag bei 1,63 %, während die Rendite für amerikanische Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von drei Monaten bei 1,56 % liegt. EZB erwartet positiven Effekt der Liquiditätshilfen für Banken Die EZB hat im März 2019 angekündigt, mit ihrer dritten Serie von langfristigen Krediten an die Geschäftsbanken Liquidität zur Verfügung zu stellen (Fachbegriff: TLTRO III). Bisher riefen die Banken jedoch nur 101 Mrd. Euro ab, deutlich weniger als erwartet. Die EZB erwartet bei einem gesamten Abruf zwischen 300 Mrd. Euro bis 560 Mrd. Euro eine Reduzierung der Refinanzierungskosten der Banken um 0,15 %. Bei einer vollständigen Weitergabe der Refinanzierungsvorteile könnten die Kreditzinsen für die Unternehmen und Privathaushalte um maximal 0,15 Prozent sinken. Damit wäre mit einem Gesamtkreditwachstum von 0,4 % zu rechnen. Die Kreditvergabe an Unternehmen hat sich zuletzt etwas abgeschwächt, obwohl das ZEW-Konjunkturtableau der Börsen-Zeitung und des ZEW (Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung) für die Jahre 2020 und 2021 ein Wirtschaftswachstum auf dem Niveau von 2019 erwarten lässt. Nach Angaben der EZB konnte durch die erste und die zweite Serie der langfristigen Kredite an Geschäftsbanken das Kreditwachstum an Unternehmen um 2 % gesteigert werden. Bundes-/Staatsanleihen Der Euro-Bund-Future zeigt sich in der bisherigen Handelswoche sehr volatil. Sein bisheriges Wochenhoch, war gleich zu Wochenbeginn bei 175,14 Prozentpunkten. Danach setzte eine Flucht aus den sicheren Bundesanleihen ein, nachdem sich die internationalen Aktienmärkte kontinuierlich erholten. Der Euro-Bund-Future, verlor somit im Laufe der Woche kontinuierlich an Wert. Am Donnertagmittag notiert der Euro-Bund-Future bei 173,75 Prozentpunkten. Dies entspricht einer negativen Rendite von -0,36 Prozent, nachdem der Euro-Bund-Future am frühen Donnerstagmorgen sogar auf 173,42 Prozentpunkte gefallen ist. Marktdaten im Überblick Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen. Hier gelangen Sie zu der Übersicht. Anlegertrends Frankreich begibt 32jährige Anleihe Frankreich emittiert eine Staatsanleihe mit Fälligkeit zum 25.05.2052 und einem Emissionsvolumen von 5 Milliarden Euro (WKN: A28S3Y). Die Anleihe besitzt einen Kupon von 0,75 %. Die Kuponzahlungen finden jährlich statt, erstmals anteilig am 25.05.2020. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1 Euro. S&P vergibt für Frankreich ein AA Rating. Österreich emittiert eine Anleihe ohne Nominalverzinsung Die Alpenrepublik emittiert eine zehnjährige Staatsanleihe (WKN: A28S4E). Die Anleihe läuft bis zum 20.02.2030 und umfasst ein Emissionsvolumen von 3,25 Mrd. Euro. Der Nominalzins beträgt 0,00 %. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Euro bei einer kleinsten handelbaren Einheit von ebenfalls 1.000 Euro. Zwölfjährige Fremdwährungsanleihe von Australien Australien platziert eine zwölfjährige Staatsanleihe (WKN: A28SYX). Die Anleihe läuft bis zum 21.05.2032 und umfasst ein Emissionsvolumen von 3,5 Mrd. Australischen Dollar. Der Nominalzins beträgt 1,25 % und wird erstmalig anteilig zum 14.05.2020 ausbezahlt. Die weiteren Kuponzahlungen finden im jährlichen Turnus statt. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Australische Dollar bei einer kleinsten handelbaren Einheit von ebenfalls 1.000 Australischen Dollars. Australien wird von der Rating Agentur S&P mit dem bestmöglichen Rating von AAA bewertet. EU-Aussteiger Großbritannien emittiert eine Britische-Pfund-Anleihe mit Fälligkeit 22.10.2041 Großbritannien emittiert eine Britische-Pfund-Anleihe (WKN: A28SZC) mit einer Fälligkeit zum 22.10.2041 und einem Emissionsvolumen von 2,55 Mrd. Britischen Pfund. Der Nominalzins beträgt 1,25 %. Die Zinszahlungen finden im halbjährlichen Turnus statt, erstmals am 15.04.2020. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 0,01 Britische Pfund bei einer kleinsten handelbaren Einheit von ebenfalls 0,01 Britische Pfund. S&P ratet Großbritannien mit einem AA Rating. Börse Stuttgart TV Anleihen-Update: Virus treibt Bundesanleihen "Mit der Verunsicherung durch den Corona-Virus war der sichere Hafen der Bundesanleihen gesucht", berichtet Anleihenexpertin Bianca Becker. Welche europäischen Unternehmen leiden, warum ThyssenKrupp unter Druck geriet - als das verrät sie im wöchentlichen Format bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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