Alt 17.04.20, 12:04
Standard Rentenreport KW 16
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Marktbericht

Unternehmen bauen Liquidität auf und verhindern Liquiditätsabgänge

Seit Wochen ist festzustellen, dass sich Unternehmen in der gegenwärtigen Corona-Krise neue Kreditlinien einräumen lassen und sich über den Kapitalmarkt oder über eine staatliche Förderbank Fremdkapital beschaffen. Zuletzt hatten sich die deutschen Automobilproduzenten Daimler und Volkswagen 1,5 Milliarden Euro bzw. 2,15 Milliarden Euro am Anleihenmarkt besorgt. Daimler sicherte sich darüber hinaus einen 12 Milliarden schweren Konsortialkredit. Die Deutsche Bahn hat im laufenden Jahr in mehreren Anleihetranchen bereits 2,6 Milliarden Euro am Markt aufgenommen. Durch die verhängten Kontaktsperren aufgrund der Corona-Pandemie sind das Reiseverkehrsaufkommen und somit auch die Einnahmen des Bahn-Konzerns sehr deutlich gefallen.

Der Sportartikelkonzern Adidas leidet ebenfalls spürbar an der Corona-Krise. Durch den Wegfall des stationären Handels fallen 60 Prozent der Einnahmen weg. Adidas hat sich am Mittwoch einen Konsortialkredit über 3 Milliarden Euro gesichert. Davon steuert die KfW 2,4 Milliarden Euro, ein Bankenkonsortium 600 Millionen Euro bei. Die Kreditvereinbarung läuft über 15 Monate bis Juli 2021. Marktteilnehmer schätzen, dass Adidas bei der Beanspruchung des Kredites deutlich weniger als zwei Prozent Zinsen bezahlen muss. Adidas setzt während der Laufzeit des Konsortialkredits seine Dividendenzahlungen aus. Darüber hinaus kündigte Adidas bereits Ende März die Aussetzung des Aktienrückkaufprogrammes an, auch der Adidas-Vorstand verzichtet auf etwa 65 Prozent der Jahreszielvergütung.

Neben Adidas hat sich bereits TUI einen KfW-Sonderprogramm-Konsortialkredit über 1,8 Milliarden Euro gesichert. Die Lufthansa und der Adidas-Konkurrent Puma werden ebenfalls als Unternehmen gehandelt, die einen KfW-Konsortialkredit beantragen. Die Unternehmen versuchen einerseits, sich externe Liquiditätszuflüsse zu sichern und auf der anderen Seite Liquiditätsabgänge durch die Einbehaltung von Dividenden oder der Aussetzung von Aktienrückkaufprogrammen zu vermeiden. Die eingeleiteten Maßnahmen zeigen eindeutig, wie kritisch die Auswirkungen der Corona-Krise von den Unternehmen nicht nur kurz- und mittelfristig, sondern auch langfristig eingeschätzt werden.

Bundes-/Staatsanleihen

Der Euro-Bund-Future schloss die letzte verkürzte Handelswoche mit 170,90 Prozentpunkten ab. In der durch den Ostermontag wiederum verkürzten Handelswoche legt der Euro-Bund-Future zu. Nachdem er am Dienstag mit 170,47 Prozentpunkten in den Handel startete, konnte er bis Mittwochmittag auf bis zu 172,78 Prozentpunkte zulegen. Seitdem konsolidiert der Euro-Bund-Future. Gegen Donnerstagmittag notiert der Euro-Bund-Future bei 172,28 Prozentpunkten. Dies entspricht einer negativen Rendite von – 0,46 Prozent.

Am Dienstag wurden knapp 261.000 und am Mittwoch 505.000 Kontrakte gehandelt. Damit ist das Handelsvolumen weiterhin rückläufig.

Marktdaten im Überblick

Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen.

Hier gelangen Sie zu der Übersicht.


Anlegertrends

Deutsche Bahn mit zwanzigjähriger Anleihe

Die Deutsche Bahn emittiert eine neue Anleihe (WKN A289R1) mit Fälligkeit zum 16.04.2040. Die Nominalverzinsung ist mit 1,375 Prozent festgesetzt. Das Emissionsvolumen beträgt 750 Millionen Euro. Die Zinszahlungen finden jährlich statt, erstmalig am 16.04.2021. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. S&P vergibt für die Deutsche Bahn ein Rating von AA.

Royal Dutch Shell begibt zwei neue US-Dollar-Anleihen

Der Mineralöl- und Erdgaskonzern Royal Dutch Shell begibt zwei neue US-Dollar-Anleihen. Unter der WKN A28VS9 findet sich eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 1,5 Milliarden US-Dollar und einer Fälligkeit am 06.04.2025. Der Nominalzins beträgt 2,375 Prozent. Die zweite Anleihe (WKN A28VTA) hat ein Emissionsvolumen von einer Milliarde US-Dollar und wird am 06.04.2030 zurückbezahlt. Die Nominalverzinsung beträgt bei dieser Anleihe 2,75 Prozent.

Die Zinszahlungen für beide Anleihen finden immer anteilig halbjährlich zum 06.04. und 06.10. eines Jahres statt, erstmalig am 06.10.2020. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 US-Dollar in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 US-Dollar. S&P vergibt für Royal Dutch Shell ein AA- Rating. Beide Anleihen sind durch den Emittenten vorzeitig kündbar.

General Electric begibt eine siebenjährige US-Dollar-Anleihe

Der amerikanische Mischkonzern General Electric begibt eine neue Anleihe (WKN A28V83) mit Fälligkeit zum 01.05.2027. Das Emissionsvolumen beträgt eine Milliarde US-Dollar. Die Nominalverzinsung ist mit 3,45 Prozent festgesetzt. Die Zinszahlungen finden im halbjährlichen Turnus statt, erstmalig am 31.10.2020. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 2.000 US-Dollar in kleinsten handelbaren Einheiten von 1.000 US-Dollar. S&P vergibt für General Electric ein Rating von BBB+. Die Anleihe ist durch den Emittenten vorzeitig kündbar.

FedEx emittiert zwei langlaufende Anleihen

Das amerikanische Kurier- und Logistikunternehmen FedEx emittiert zwei neue US-Dollar-Anleihen. Unter der WKN A28V0B findet sich eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 750 Millionen US-Dollar und einer Fälligkeit am 15.05.2030. Der Nominalzins beträgt 4,25 Prozent. Die zweite Anleihe (WKN A28V0C) hat ein Emissionsvolumen von 1,25 Milliarden US-Dollar und wird am 15.05.2050 zurückbezahlt. Die Nominalverzinsung beträgt bei dieser Anleihe 5,25 Prozent.

Die Zinszahlungen für beide Anleihen finden immer anteilig halbjährlich zum 15.05. und 15.11. eines Jahres statt, erstmalig am 15.11.2020. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 2.000 US-Dollar in kleinsten handelbaren Einheiten von 1.000 US-Dollar. S&P vergibt für FedEx ein BBB Rating. Beide Anleihen sind durch den Emittenten vorzeitig kündbar.


Börse Stuttgart TV

Homeoffice, Büro & Logistik: Welche Faktoren verändern den Immobiliensektor?

Ein neues Video aus dem Homeoffice – und da sind wir direkt beim Thema: Viele Beschäftigte arbeiten derzeit in ihren eigenen vier Wänden. Wie wirkt das zusammen mit der drohenden Rezession auf den Immobilienmarkt aus? Und welche Immobilienaktien zählen rund um die Corona-Krise womöglich zu den Gewinnern und den Verlierern? Einschätzungen von Buchautor und Investor Christian W. Röhl von https://www.echtgeld.tv/.



Quelle: boerse-stuttgart AG
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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