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Politisches Theater 2020.
Im vierten Quartal des Börsenjahrs 2020 werden Anleger zunehmend mit politischen Schlagzeilen konfrontiert. Das TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden hatte sich zu einer wilden Schlammschlacht entwickelt, Trump erkrankte anschließend an Corona und sorgte mit seinen Tweets für neue Kontroversen. Das politische Theater ist in vollem Gange und daran wird sich bis zum 3. November, dem Datum der US-Präsidentschaftswahl, auch nicht viel ändern. Anleger sind deshalb gut beraten, sich in dieser unruhigen Phase auf das Wesentliche zu konzentrieren. Keine politische Präferenz Politische Debatten sind mehrheitlich dem Bereich Soziologie zuzuordnen. Dieser stellt keinen wesentlichen Treiber für die Entwicklung der breiten Kapitalmärkte dar. Tatsächlich lässt sich in der langfristigen US-Markthistorie eindeutig ablesen, dass Aktienmärkte niemals Präferenzen für politische Ideologien entwickelt haben. Sowohl unter demokratischer als auch unter republikanischer Präsidentschaft haben sich die US-Märkte manchmal gut und manchmal schlecht geschlagen. Ein schönes Beispiel liefert der Bullenmarkt ab dem Jahr 2009: Er begann in der ersten Amtsperiode des Demokraten Barack Obama und setzte sich drei weitere Jahre in der ersten Amtsperiode des Republikaners Donald Trump fort - bis COVID-19 dieser Entwicklung ein jähes Ende setzte. Vor Trumps Amtsantritt stieg das US-BIP in den zwölf Vorquartalen mit einer annualisierten Rate von 2,38 Prozent an, in den zwölf Quartalen nach seiner Wahl bis zu COVID-19 erreichte dieser Wert 2,50 Prozent. Nahezu identisch! In einer wirtschaftlichen Wachstumsphase kümmert es die Märkte wenig, wer am politischen Ruder sitzt. Dann vermag es kein Präsident oder keine politische Partei, diesen grundlegend positiven Trend zu brechen. Allenfalls schaffen es die politischen Einflussfaktoren, kurzfristige Stimmungsschwankungen bei Marktteilnehmern zu erzeugen (Stichwort: legislatives Risiko). Darüber hinaus entwickeln die Aktienmärkte im langfristigen Bild eine wunderbare Immunität gegen das politische Theater. Sie steigen nachhaltig an und bilden dabei das kontinuierliche Wachstum der Weltwirtschaft ab, über alle Krisen und wirtschaftlichen Rückschläge hinweg. Pragmatisch zum Erfolg Diese grundlegende Betrachtungsweise kann Anlegern in der aktuellen Phase helfen, den US-Wahlkampf ohne Emotionen zu durchleben. Keiner kann mit Gewissheit sagen, wer das Rennen um die US-Präsidentschaft gewinnt. Sicher ist nur, dass die nächsten vier Wochen emotional anstrengend verlaufen werden. Anleger sind deshalb gut beraten, den politischen Lärm so gut es geht auszublenden. Märkte begegnen diesem Thema mit Pragmatismus: Sie kümmern sich langfristig nicht um Personen, Emotionen oder gesellschaftliche Problemstellungen. Daraus resultieren langfristig überlegene Renditen im Vergleich zu alternativen Anlageklassen. Wie viel einzelne Anleger daran partizipieren, hängt letztendlich damit zusammen, wie sehr man diesen nützlichen Pragmatismus im Rahmen der eigenen Anlagestrategie übernehmen kann. Fazit Betrachten Sie die politischen Schlagzeilen der nächsten vier Wochen unter folgendem Augenmerk: Personen und Parteien üben keinen nachhaltigen Einfluss auf die langfristigen Renditen der Aktienmärkte aus. Im Hinblick auf die eigenen Anlageziele fällt es somit leichter, bei zukünftigen Anlageentscheidungen den nötigen Pragmatismus zu wahren. Denn langfristig wird es für Ihre Aktieninvestitionen nahezu irrelevant sein, ob sich Donald Trump im Weißen Haus halten kann oder auch nicht. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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