Die Erkenntnis des heutigen Handelstages lautet, dass selbst bei weiter steigenden Renditen am US-Anleihemarkt mit kräftiger Schützenhilfe der Federal Reserve neue Rekorde im Deutschen Aktienindex möglich sind. Der Aufwärtstrend in Frankfurt bleibt intakt.

In den USA dagegen haben die Technologieaktien weiter Probleme, auf die Beine zu kommen. Diese konnten zwar gestern nach der Fed-Sitzung mit dem Gesamtmarkt dynamisch nach oben drehen. Mit den nun aber auf 1,7 Prozent steigenden Renditen für die 10jährige US-Anleihe trennen sich die Anleger wieder reflexartig von den Papieren. Damit hält die US-Notenbank die Sektor-Rotation an der Börse in Gang und Value-Aktien laufen den Technologieaktien wie schon in den vergangenen Tagen den Rang ab.

Wer sich in Erwartung von Signalen einer strafferen Geldpolitik von der US-Notenbank bislang in Zurückhaltung übte, um nach einer möglichen Korrektur billiger an Aktien zu kommen, muss dem Markt nun also erneut hinterherlaufen. Denn dieses Signal hat es nicht gegeben. Im Gegenteil, die Fed will trotz besserer Wachstumsaussichten mit dem Fuß voll auf dem geldpolitischen Gaspedal bleiben.

Die Befürchtung der Investoren, dass die Fed konservativere Töne anschlagen könnte, wurde gestern also nicht nur nicht erfüllt, sie ging sogar noch über die Erwartungen hinaus. Nur wenige von ihnen haben damit gerechnet, dass die Geldpolitiker so stoisch bei ihrer expansiven Haltung bleiben würden. Somit hat die Fed gestern einmal mehr grünes Licht für eine Fortsetzung der Rally am Aktienmarkt gegeben.


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