Alt 12.01.22, 16:54
Standard DAX pendelt um 16.000 Punkte - Sieben Prozent Inflation, na und?!
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Von den erwarteten sieben Prozent Inflation in den USA im Dezember ließen sich die Aktienmärkte nicht wirklich beeindrucken. Das Inflationsgespenst scheint seinen Schrecken für den Moment verloren zu haben. Der Druck auf die US-Notenbank, schnell zu handeln, um die Teuerung wieder einzufangen, war vor den Daten schon hoch, weshalb die Zahl als solches keine gravierenden Anpassungen in den Depots der Investoren nötig macht.

Mit den heutigen Daten wurden lediglich die Erwartungen des Marktes bestätigt, dass die US-Notenbank demnächst die Zinsen erhöhen wird. Fed-Chef Powell geht davon aus, dass der Inflationsdruck bis weit in die Jahresmitte anhalten wird und will alle verfügbaren Instrumente einsetzen, um die Inflation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Während Powell nur wenige Hinweise auf den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung gab, haben einige seiner Kollegen schon sehr konkret eine Anhebung im März angedeutet. Auch dieser Termin dürfte deshalb bereits weitgehend in den Kursen enthalten sein.

Die Börse gewinnt dieser Entwicklung sogar etwas Gutes ab. Während die heiß gelaufenen Technologiewerte bereits im Vorfeld abgestraft und wieder etwas mehr in Richtung Normalniveau gerückt wurden, freundet sich der Gesamtmarkt mehr und mehr mit der Gezeitenwende in der Geldpolitik an. Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass eine gewisse Inflation grundsätzlich Aktien begünstigt, um damit den immer noch bestehenden Anlagenotstand der weltweiten Investoren zu befriedigen.

Ein Lichtblick für die Wirtschaft ist, dass die Energiekosten im Dezember nach monatelanger Rally um 0,4 Prozent gefallen sind, da sowohl die Benzin- als auch die Erdgaspreise sanken. Der entsprechende Index ist im vergangenen Jahr um fast 30 Prozent angeprungen und sorgt damit für den aktuellen Inflationsanstieg. Setzt sich hier der Trend der Beruhigung in den kommenden Monaten fort und bleibt der Weltwirtschaft ein Ölpreis von 100 Euro erspart, wäre dies ein positiver Faktor für die weitere Inflationsentwicklung.

Auch der Deutsche Aktienindex kämpfte sich nach den Daten wieder zurück über 16.000 Punkte, nachdem ihm am Vormittag nach der Erholung vom Montagstief etwas die Puste auszugehen schien. Auch wenn das Allzeithoch nur knapp 300 Punkte entfernt liegt, könnten hier die letzten Meter die schwersten werden. Nach Angriffsmodus sieht es an der Frankfurter Börse momentan nicht aus.


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