Sah es zum heutigen Handelsstart in Frankfurt noch so aus, als hätten die fulminanten Quartalszahlen der Google-Mutter Alphabet das Potenzial, die Sorgen der vergangenen Wochen über Zinsen und Inflation quasi über Nacht zu vertreiben, kehrte schon am Nachmittag wieder Ernüchterung auf dem Parkett ein und der Deutsche Aktienindex musste seine Gewinne nahezu vollständig wieder abgeben.

Auch weil die Inflation in der Eurozone zu Jahresbeginn mit 5,1 Prozent überraschend auf einen neuen Höchststand gestiegen ist, werden die Anleger nach der zwischenzeitlichen Erholung bereits wieder vorsichtiger. An der Technologiebörse Nasdaq setzten nach über 1.000 Punkten Plus in nur drei Handelstagen ebenfalls nicht ganz überraschend Gewinnmitnahmen ein. Noch ist allerdings aus technischer Sicht weder an der Nasdaq und schon gar nicht im DAX etwas kaputtgegangen, da beide Indizes noch komfortabel über den Januar-Tiefpunkten notieren.

Es bleibt jedoch abzuwarten, wie gut der Markt die bevorstehenden Zinserhöhungen der US-Notenbank, aber auch die morgige Sitzung einer immer stärker unter Druck stehenden Europäischen Zentralbank am Ende wegstecken kann. Eins scheint sicher, wie gestern den Aussagen einiger Fed-Mitglieder zu entnehmen war. Die Notenbank will mit ihren Zinsanhebungen in keinem Fall eine Rezession hervorrufen. Was der Markt allerdings weiterhin fürchtet ist, dass die Fed mit ihrer Politik erneut weit hinter den Entwicklungen ist. Und in einer solchen Situation ist sie in der Vergangenheit bereits das eine oder andere Mal zu restriktiv geworden und hat die Zinsen zu weit angehoben.


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