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Keine perfekte Welt.
Der bisherige Jahresverlauf an den globalen Aktienmärkten war geprägt von zahlreichen Problemstellungen, die zu einer durchgängigen Belastung für die Anlegerstimmung und die Börsenkurse geführt haben. Vielen Anlegern fehlt die Fantasie, dass sich im zweiten Halbjahr überhaupt etwas zum Guten wenden kann. Der Russland-Ukraine-Krieg tobt weiter, China kämpft weiterhin mit seiner Zero-Covid-Strategie, die Inflation bleibt ein hartnäckiges Phänomen und die Fed wird wohl auf ihren Zinserhöhungspfad beharren. Wo soll der Aufschwung also eigentlich herkommen? Nichts wird erwartet Die simple Antwort lautet: Die Welt muss nicht perfekt sein, um die globalen Aktienmärkte zu einem Anstieg zu bewegen. Das war sie noch nie und das wird sie auch nie sein! Es ist vor allem die vielzitierte Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und Realität, die dynamische Reaktionen an den Börsen erzeugt. Um den Schmerz der Anleger zu lindern, ist es in der Regel nicht notwendig, ein Problem komplett zu lösen. Die Inflation muss nicht von heute auf morgen auf ein erträgliches Niveau sinken, die Unternehmen müssen keine schlagartigen Gewinnsprünge verzeichnen und die globale Wirtschaftsleistung muss keine bestimmte Wachstumsrate erreichen – manchmal genügt es eben einfach, wenn die Realität nicht ganz so katastrophal ausfällt, wie es die Mehrheit der Anleger vermutet hat. Die Latte liegt niedrig Aktuell spiegeln die Aktienkurse weitreichende Rezessionsbefürchtungen wider. Kommt es dagegen nicht zu einer ausgeprägten Rezession auf globaler Ebene, wäre dies für viele Marktteilnehmer bereits eine positive Überraschung. In einem extrem negativen Stimmungsumfeld stellt jegliche Form der Gewissheit eine Erleichterung dar. Dazu zählt beispielsweise die Erkenntnis, dass der Russland-Ukraine-Konflikt die globale Wirtschaft nicht in den Abgrund reißt oder eine weltweite militärische Eskalation mit verheerenden Folgen für sämtliche Industriestaaten nicht zur Realität wird. Es wird sich die Erkenntnis durchsetzen, dass sich diese schmerzhaften Inflationsraten irgendwann abschwächen. Die Menschheit wird langfristig mit COVID leben müssen und sie wird weiterhin Wege finden, das wirtschaftliche Wachstum nachhaltig zu sichern. Anleger werden erkennen, dass die Fed mit ihren „Stimulus“-Programmen niemals maßgeblich für den Aufschwung an den Aktienmärkten verantwortlich war und im Gegenzug die Unternehmen sehr wohl erfolgreich mit steigenden Zinsen umgehen können. Zu gegebener Zeit wird der Fokus auch wieder auf politische Themen wandern, und die global ausgeprägten politischen Pattsituationen werden zwischenzeitliche Unruhen überstrahlen. Geduld ist gefragt Bis sich diese Gewissheit auf den verschiedensten Ebenen durchsetzt, wird es einige Zeit dauern. Zukunftsorientierte Anleger sollten dieses recht einfache Konzept der schwindenden Unsicherheit jedoch bereits jetzt in den Fokus nehmen. Denn die Erholungsbewegung an den Aktienmärkten wird sich im Kern auf genau dieses Konzept stützen. Fazit Aktuell fällt es zugegebenermaßen schwer, eine positive Grundhaltung einzunehmen. Zu vielfältig und zu nachhaltig erscheinen die Probleme von heute. Mit dem Konzept der schwindenden Unsicherheit im Rücken sollte es jedoch leichter fallen, den Aktienmärkten eine Erholung zuzutrauen. Dieses Vertrauen in die Aktienmärkte hat sich für langfristig orientierte Anleger immer dann besonders bewährt, wenn es einige Überwindung gekostet hat, eine positive Haltung einzunehmen. Einmal mehr ist die Zeit dafür gekommen. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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