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SCHANGHAI/HONGKONG (Dow Jones)--Keine klare Tendenz gab es am Donnerstag an den Aktienmärkten in Ostasien. Leicht stützend wirkten die guten US-Vorgaben. Dazu kam, dass die Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 wieder angelaufen sind. Hier hatte es Befürchtungen gegeben, dass die Lieferungen nach der zehntägigen Wartungspause nicht wieder aufgenommen werden. Dies hätte zu einem Gasnotstand in Europa führen können, was auch negative Folgen für die globale Wirtschaft gehabt hätte.
Daneben waren die Blicke auch auf die Notenbanken gerichtet. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte am Berichtstag erstmals seit elf Jahren wieder die Zinsen anheben um die hohe Inflation einzudämmen. Es wird mehrheitlich mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte gerechnet. Auch wird auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche geschaut, die erneut eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte beschließen dürfte. BoJ bestätigt Geldpolitik - Inflationsprognose angehoben In Tokio ging es für den Nikkei-225 um 0,4 Prozent nach oben. Die Bank of Japan (BoJ) hat ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert gelassen. Jedoch gehen die Notenbanker davon aus, dass die Inflation im laufenden Fiskaljahr mit 2,3 Prozent über der BoJ-Zielmarke von 2,0 Prozent liegen dürfte. Zuvor hatte sie nur einen Anstieg um 1,9 Prozent prognostiziert. Im Vergleich zu den meisten anderen Volkswirtschaften hält sich die Inflation in Japan aber in Grenzen. In den USA stieg die Teuerung im Juni auf 9,1 Prozent. Die japanische Wirtschaft dürfte im laufenden Fiskaljahr um 2,4 Prozent wachsen. Im Bericht der BoJ vor drei Monaten waren noch 2,9 Prozent projiziert worden. Für die beiden Folgejahre werden 2,0 Prozent und 1,3 Prozent Wachstum angenommen. Der Schanghai-Composite verlor 1,0 Prozent, in Hongkong fiel das Minus beim Hang-Seng-Index im späten Handel mit 1,6 Prozent etwas größer aus. Teilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen. Zudem standen die Beziehungen zwischen China und den USA im Fokus, nachdem US-Präsident Joe Biden sagte, er erwarte, "innerhalb der nächsten zehn Tage" mit Chinas Xi Jinping zu sprechen, merkte die Commerzbank an. "Das wichtigste Thema für die Märkte ist die mögliche Rücknahme der von Trump eingeführten Zölle auf Importe aus China im Wert von mehr als 300 Milliarden Dollar", so die Analysten. In Seoul kletterte der Kospi zwar um 0,9 Prozent, aber auch hier wurde von Zurückhaltung im Vorfeld der EZB-Sitzung und der Quartalsergebnisse einer Reihe koreanischer Unternehmen für das zweite Quartal gesprochen. Die Anleger schauten, wie stark die anhaltenden Lieferkettenprobleme und die steigenden Energiepreise die Unternehmensgewinne belasteten, hieß es. In Sydney schloss der S&P/ASX 200 nach einem Schlussspurt 0,5 Prozent höher. Hier waren die Werte aus dem Technologiesektor mit den guten Nasdaq-Vorgaben der Tagesgewinner. Dagegen gaben die Rohstoffwerte vor dem Hintergrund leicht fallender Notierungen für Öl und Metalle nach. Die Aktien von Zip schossen um 17 Prozent nach oben. Der Finanzdienstleister will sich zur Erhöhung der Rentabilität wieder auf Kernprodukte und -regionen konzentrieren. Hyundai Motor überzeugt mit Zahlen Bei den Einzelwerten in Seoul zeigte sich die Aktie von Hyundai Motor wenig verändert, erholte sich allerdings von anfänglichen Verlusten. Der Konzern meldete für das zweite Quartal einen Anstieg des Nettogewinns um 56 Prozent und übertraf damit die Analystenprognosen. Jedoch bleibe die Nachfrage nach Fahrzeugen in diesem Jahr schleppend. So sei der Absatz im zweiten Quartal um 5,3 Prozent zurückgegangen. In Schanghai zeigten sich erneut die Auto-Werte schwach, BYD fielen um 2,2 Prozent und SAIC Motor büßten 1,5 Prozent ein. Weiterhin dominieren Sorgen, dass die aktuellen Corona-Maßnahmen sich negativ auf den Absatz auswirken werden. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros/hab (END) Dow Jones Newswires July 21, 2022 03:37 ET (07:37 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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