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NEW YORK (Dow Jones)--Nach anfänglichen Gewinnen hat die Wall Street zu Wochenbeginn mit einer uneinheitlichen Tendenz geschlossen. Vor allem schwache vorläufige Zahlen von Chiphersteller Nvidia belasteten die Indizes im Verlauf. Nachdem am Freitag noch die Zinssorgen dominiert hatten, schöpften die Anleger etwas Mut aus dem starken US-Arbeitsmarktbericht für Juli und verwiesen auf die Stärke der US-Konjunktur, hieß es. Die Gefahr, dass die US-Notenbank mit noch schärferen Zinserhöhungen reagieren könnte, wurde dagegen erst einmal ausgeblendet. Hier könnten die am Mittwoch anstehenden US-Verbraucherpreise für Juli einen weiteren Hinweis liefern.
Vor allem belasteten schwache vorläufige Zahlen von Nvidia (-6,3%). Für das zweite Quartal wird ein Umsatz von 6,7 Milliarden Dollar erwartet, was klar unter der Marktschätzung von 8,1 Milliarden Dollar liegt. Die Verfehlung sei in erster Linie auf schwächer als erwartet ausgefallene Einnahmen aus dem Spiele-Bereich zurückzuführen, so die Begründung. Die bereinigte Bruttomarge dürfte bei 46,1 Prozent liegen und damit klar unter der vorherigen Prognose von 67,1 Prozent, so der Konzern. Der Halbleiter-Sektor war mit einem Minus von 2,5 Prozent Schlusslicht im S&P-500. Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 32.833 Punkte, nachdem er im Tageshoch schon bis auf 33.110 Punkte geklettert war. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite verloren dagegen jeweils 0,1 Prozent. Dabei standen den 2.147 (Freitag: 1.528) Kursgewinnern, 1.081 (1.685) -verlierer gegenüber. Den Handel unverändert schlossen 143 (154) Titel. Biontech nach Zahlen unter Druck Bei den Einzelwerten büßte die Biontech-Aktie 7,5 Prozent ein. Das Biopharma-Unternehmen hat nach einem starken Jahresauftakt im zweiten Quartal jeweils rund 40 Prozent weniger verdient und umgesetzt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Entwicklung der Pandemie bleibe dynamisch und führe zu einer Verschiebung von Aufträgen und damit zu Schwankungen bei den Quartalsumsätzen, teilte der Konzern mit. Die durch die Verschiebung von Aufträgen verursachte Umsatzschwankung dürfte für den Rest des Geschäftsjahres bestehen bleiben. Die Prognosen für das Gesamtjahr 2022 bestätigte Biontech. Die Papiere von Tyson Foods gaben um 8,4 Prozent nach. Der Konzern hat für das dritte Quartal des Geschäftsjahres geringere Gewinne als erwartet gemeldet. Der Umsatz von 13,5 Milliarden Dollar übertraf dagegen die Markterwartungen von 13,31 Milliarden Dollar. Pfizer gewannen 0,6 Prozent. Der Pharmakonzern hat zugestimmt, Global Blood Therapeutics für 5,4 Milliarden US-Dollar zu übernehmen, teilten die beiden Unternehmen mit. UPS fielen um 0,3 Prozent. Der Logistikkonzern hat die italienische Bomi Group übernommen, ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Titel von Blue Apron kletterten um 12,4 Prozent. Der Kochboxenanbieter teilte mit, dass er die Mahlzeiten jetzt auch bei Walmart verkauft, da das Unternehmen seine Partnerschaften ausbauen will, auch mit Firmenkunden. Die Boeing-Aktien stiegen um 0,5 Prozent. Die Maschinen vom Typ 787 dürfen nach einem über einjährigen Flugverbot bald wieder abheben. Der Flugzeughersteller hat die endgültige Genehmigung der US-Aufsicht FAA erhalten. Damit können auch die Auslieferungen wieder aufgenommen werden. Anleihen mit Erholung Die US-Anleihen erholten sich etwas von den deutlichen Abgaben zum Wochenausklang. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 7,1 Basispunkte auf 2,76 Prozent. In den Blick rücken nun die US-Verbraucherpreise für Juli, die Aufschluss über das weitere Zinstempo der Fed geben dürften. Der Dollar korrigierte und gab nach den kräftigen Aufschlägen am Freitag etwas nach. Der Dollar-Index verlor 0,2 Prozent. Die Ölpreise erholten sich etwas von der schwachen Vorwoche, in der sie rund 10 Prozent verloren hatten. Die Gewinne lagen bei bis zu 1,8 Prozent. Am Markt herrschte aber weiter die Sorge vor einem möglichen Überangebot. Vor diesem Hintergrund wird auch auf die möglichen neuen Atom-Gespräche mit dem Iran geschaut. Sollte es doch zu einer Einigung kommen, dann dürfte mehr Öl aus dem Iran an den Markt kommen und das Überangebot weiter verschärfen. Gold war nach seiner Schwäche zum Wochenausklang gesucht. Teilnehmer verwiesen neben dem schwachen Dollar auch auf den Status des Edelmetalls als sicherer Hafen. So hätten sich zuletzt die Beziehungen zwischen den USA und China nach dem Besuch von Nancy Pelosi, der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, in Taiwan deutlich verschlechtert. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros (END) Dow Jones Newswires August 08, 2022 16:19 ET (20:19 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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