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NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street ging es auch am Dienstag kräftig nach unten und damit bereits den dritten Handelstag in Folge. Hatte es zur Eröffnung noch nach einer Erholung ausgesehen, wurden die Gewinne schnell wieder abgegeben. Die Zinserhöhungs- und Rezessionssorgen belasteten weiter. Auch eine besser als erwartete US-Verbraucherstimmung für August konnte das Sentiment nicht stützen - im Gegenteil, sie könnte die US-Notenbank in ihrem Zinserhöhungskurs bestärken, um die hohe Inflation zu bekämpfen. In dieses Bild passte auch, dass die Zahl der offenen Stellen in den USA im Juli gegenüber dem Vormonat auf saisonbereinigte 11,2 Millionen gestiegen ist. Positive Daten gab es auch vom Einzelhandel; laut Redbook ist der Umsatz in den ersten vier Wochen im August um 12,7 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Nächster Indikator ist der US-Arbeitsmarktbericht für August, der am Freitag veröffentlicht wird.
Der Dow-Jones-Index verlor 1,0 Prozent auf 31.791 Punkte, nachdem er im Tageshoch bei 32.206 Punkten gelegen hatte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite reduzierten sich um jeweils 1,1 Prozent. Dabei standen 624 (Montag: 1.087) Kursgewinnern 2.575 (2.113) -verlierer gegenüber. Unverändert gingen 122 (181) Titel aus dem Handel. Bei den Sektoren führten die Energiewerte im S&P-500 vor dem Hintergrund der stark fallenden Ölpreise mit einem Minus von 3,4 Prozent die Verliererliste an. Auch die zinssensiblen Technologie- (-1,4%) und Halbleiterwerte (-1,5%) standen weiter unter Druck. "Die Märkte bewerten die Auswirkungen der Entschlossenheit der Fed, die Inflation zu bekämpfen, auf das Ertragswachstum neu", sagte Ian Williams, Analyst für Wirtschaft und Strategie bei Peel Hunt. Händler merkten auch an, dass die Fed im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, in denen sie als Stütze der Märkte gesehen wurde, nun niedrigere Vermögenspreise als Teil ihres Instrumentariums zur Inflationsbekämpfung nutzen möchte. Dieser Wandel wurde vom Präsidenten der Minneapolis Federal Reserve Bank, Neel Kashkari, deutlich veranschaulicht, der am Montag gegenüber Bloomberg erklärte, dass der Kurssturz an den Märkten nach Powells Äußerungen zu begrüßen sei. Dollar erholt - Ölpreise fallen deutlich zurück Der Dollar erholte sich von zwischenzeitlichen Verlusten und zeigte sich kaum verändert. Auslöser war die besser als erwartete US-Verbraucherstimmung. "Das Verbrauchervertrauen ist im August gestiegen, nachdem es drei Monate in Folge gesunken war", so Lynn Franco, Senior Director of Economic Indicators beim Conference Board. Sie verwies darauf, dass der Index der aktuellen Lage erstmals seit März zugelegt habe. "Der Erwartungsindex verbesserte sich ebenfalls gegenüber dem 9-Jahres-Tief vom Juli, bleibt aber unter einem Wert von 80, was darauf hindeutet, dass weiterhin Rezessionsrisiken bestehen", erläuterte sie. Die Besorgnis über die Inflation sei weiter zurückgegangen, bleibe aber erhöht. Damit dürfte die Fed an ihrem Zinserhöhungskurs festhalten, hieß es. US-Anleihen zeigten sich überwiegend mit Abgaben. Während am kurzen Ende des Marktes verkauft wurde, legten die Papiere am langen Ende zu. Damit verschärfte sich die inverse Zinsstruktur, die als Rezessionssignal gilt. Für die Analysten der UBS beläuft sich die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den USA inzwischen auf 60 Prozent. Die Ölpreise gaben um bis zu 5,6 Prozent nach. Am Vortag waren sie noch auf den höchsten Stand seit rund vier Wochen geklettert. Zu dem Ausverkauf trugen Berichte bei, wonach der Iran und die USA kurz vor einer Erneuerung des Atomabkommens stehen könnten. Außerdem gab es Berichte, wonach die Opec+ derzeit nicht über die Möglichkeit von Ölförderkürzungen diskutiert. Dies trage dazu bei, die Ölpreise unter Druck zu setzen, sagte Phil Flynn, Marktanalyst bei The Price Futures Group. Die Opec+ wird am Montag zu ihrer nächsten Sitzung zusammenkommen. Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen setzte auch den Goldpreis unter Druck. Dieser fiel den dritten Handelstag in Folge auf den tiefsten Stand seit rund einem Monat. Dazu kam die leichte Erholung des Dollar, die auf dem zinslosen Edelmetall lastete. Eine Unterstützung wird bei 1.700 Dollar je Feinunze gesehen. Alcoa-Aktie knickt ein Für die Papiere von Alcoa ging es um 8,5 Prozent nach unten. Der Konzern will ein Drittel der Produktion in Norwegen schließen. Grund sind die hohen Kosten der Aluminiumproduktion. Bei den Ölwerten waren die Papiere von Chevron (-2,4%) drittgrößter Verlierer im Dow. Bei den Werten aus dem Technologoiesektor büßten die Aktien von Apple, Intel und Cisco zwischen 1,0 und 2,0 Prozent ein. Die Aktien von Avid Technology stiegen mit der Nachricht, dass sie in den S&P-SmallCap-600-Index aufgenommen werden um 12,1 Prozent. Sie sollen dort am 1. September die Aktien von Plantronics ersetzen, die von HP übernommen wird. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires August 30, 2022 16:17 ET (20:17 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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