Alt 07.09.22, 17:00
Standard Schwach - Chinesische Exporte schüren Konjunktursorgen
Beitrag gelesen: 23035 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend mit deutlichen Verlusten haben sich die Börsen in Ostasien und Australien zur Wochenmitte gezeigt. Neben den negativen Vorgaben der US-Aktienmärkte und in den USA deutlich gestiegenen Marktzinsen lasteten schwache Konjunkturdaten auf den Kursen. Die chinesischen Exporte sind im August mit plus 7,1 Prozent deutlich hinter der Erwartung zurückgeblieben.

Die Börse in Schanghai schloss trotz der mauen Daten 0,1 Prozent höher. Die jüngsten neuen Wirtschaftsstimuli der chinesischen Regierung und der People's Bank of China dürften den chinesischen Aktienmarkt gestützt haben.

In Hongkong lag der Hang-Seng-Index im Späthandel 1,1 Prozent im Minus. Hier wurden vor allem Technologiewerte verkauft. Sie folgten ihren US-Pendants nach unten, die am Dienstag von den kräftig steigenden Anleihezinsen belastet worden waren. Tencent ermäßigten sich um 1,4 Prozent. Wie am späten Dienstag bekannt wurde, hat das Unternehmen knapp die Hälfte an Guillemot Brothers erworben, dem größten Aktionär des Spieleherstellers Ubisoft. Damit baut Tencent den Anteil an Ubisoft auf bis zu 9,9 Prozent aus.

Kräftige Verluste verzeichneten auch die Börsen jener Länder, für die China ein wichtiger Handelspartner ist. In Sydney gab der S&P/ASX-200 um 1,4 Prozent nach, wobei der Energiesektor mit minus 2,9 Prozent größter Verlierer war. Finanz- und Rohstoffwerte büßten im Schnitt 2,0 bzw 2,1 Prozent ein. Der Kospi verlor in Seoul 1,4 Prozent. Etwas besser hielt sich die Tokioter Börse, wo der Nikkei-225-Index 0,7 Prozent einbüßte.

Yen fällt weiter

Konjunktursorgen verschafften dem Dollar Zulauf. Die US-Währung gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Sie wurde aber auch wegen der weiter Richtung 75 Basispunkte gehenden Zinserhöhungserwartung in den USA gestützt, nachdem dort am Vortag Konjunkturdaten besser als erwartet ausgefallen waren.

Der Yen notierte mit bis zu etwa 144,40 je Dollar auf dem niedrigsten Stand seit August 1998. Am Dienstag waren für einen Dollar in der Spitze gut 143 Yen gezahlt worden. Hier gibt die sich ausweitende Zinsdifferenz die Richtung vor. Während die US-Notenbank die Zinsen erhöht, hält die Bank of Japan an ihrer ultralockeren Geldpolitik unverändert fest.

Die chinesische Währung fiel nach den Handelsbilanzdaten zum Dollar auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Der Dollar stand bei gut 6,98 Binnen-Yuan.

Am Ölmarkt ließen Konjunktursorgen die Fördermengenkürzung der Opec vom Wochenbeginn verpuffen, die zudem als zu gering bewertet wird. Die Befürchtung einer sinkenden Nachfrage drückte den Preis für das Barrel der global gehandelten Sorte Brent um 1,4 Prozent.

Im Sog der fallenden Ölpreise wurden Aktien der Branche in der ganzen Region verkauft. In Tokio verbilligten sich Inpex um 2,8 Prozent und in Hongkong CNOOC um 2,3 Prozent. Am australischen Aktienmarkt verloren Beach Energy 5,1 Prozent, Santos 1,6 Prozent und Woodside 3,2 Prozent.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 07, 2022 03:43 ET (07:43 GMT)

Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 21:31 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]