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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Zwischenerholung vom Vortag ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag erneut unter Druck geraten. Damit hat sich die positive Wirkung der überraschenden geldpolitischen Lockerung der Bank of England (BoE) als Eintagsfliege erwiesen. Im Blick standen Verbraucherpreise. Während die Preise in Spanien im September zwar deutlich, mit 9,3 Prozent aber weniger stark als erwartet gestiegen sind, haben die deutschen harmonisierten Verbraucherpreise (HVPI)um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt, erwartet worden war ein Plus von 10,2 Prozent. Damit nimmt der Druck auf die EZB zu, die Zinsen weiter energisch anzuheben. Der DAX verlor 1,7 Prozent auf 11.976 Zähler, im Tagestief stand der Index bei 11.867.
Porsche-Aktie debütiert knapp über Ausgabepreis Bei den Einzelwerten stand das Börsendebüt der Porsche AG im Fokus. Nach einer rasanten Zeichnungsphase mit überbordendem Anlegerinteresse wurde der Ausgabepreis wie zu erwarten mit 82,50 Euro je Aktie am oberen Rand der Zeichnungsspanne festgelegt. Der erste Kurs fiel mit 84 Euro, 1,8 Prozent über dem Ausgabepreis, eher mau aus, zumal die Aktie zuvor im Handel per Erscheinen meist über 90 Euro gesehen worden war. Die Aktie schloss bei 82,50 Euro, und damit genau auf dem Emissionspreis. Der Börsengang ist der größte in Deutschland seit der Deutschen Telekom 1996. Der Porsche-Aktie werden gute Chancen eingeräumt, bald in den DAX aufgenommen zu werden. Die Kurse der Muttergesellschaften VW (-6,9%) und Porsche Holding (-10,9%) gaben in dem schwierigen Gesamtmarktumfeld deutlich nach. Im MDAX machten Rational einen Satz um 12,6 Prozent. Der Großküchenausrüster hat den Ausblick für Umsatz und Gewinn angehoben. Hintergrund sind eine bessere Materialverfügbarkeit und höhere Verkaufspreise. Die Analysten von RBC betonten denn auch, dass dahinter nicht etwa eine starke Nachfrage stehe. Als durchwachsen wurden neue Geschäftszahlen von Hornbach (-3,4%) bezeichnet. Der Umsatz lese sich gut, die Ertragsseite aber etwas schwächer, hieß es im Handel. Den Ausblick hat die Baumarktkette derweil bekräftigt. Berenberg sprach von wie erwartet ausgefallenen Zahlen. Abwärtsrisiken bei Wacker Chemie gesehen Nach Einschätzung von JP Morgan (JPM) spiegeln sich die Risiken für die zukünftige Gewinnentwicklung zunehmend in der Aktie von Wacker Chemie wider. Die Entwicklung bei Konkurrenten und Kunden deuteten eine schwächere Nachfrage im dritten Quartal und ein schlechteres Preisumfeld im Siliziumgeschäft an als bislang erwartet. Die Analysten haben ihre EBITDA-Schätzung für Wacker Chemie für das dritte Quartal um 6 Prozent gesenkt. Ein wieder zunehmendes Angebot spreche für nachgebende Siliziumpreise im dritten Quartal, eine Schwäche, die sich im kommenden Jahr fortsetzen dürfte. JPM stellt sich auf erhebliche Abwärtsrevisionen im Markt für die Gewinnschätzungen 2023 ein. Wacker Chemie fielen um 9,6 Prozent. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mpt/err (END) Dow Jones Newswires September 29, 2022 11:54 ET (15:54 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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