Alt 28.11.22, 18:55
Standard China-Proteste sorgen für deutliche Abgaben
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Aktienbörsen haben am Montag die Schlagzeilen rund um die Proteste in China den Handel dominiert. In der Folge ging es mit den Aktienkursen bergab, auch die lokalen Währungen verloren gegen den Dollar, der als vermeintlich sicherer Hafen gefragt war. Der Dollar-Index legte um 0,2 Prozent zu. Was in China als Proteste gegen die strikten Corona-Maßnahmen begann, artet immer stärker in regierungs- und sogar systemfeindliche Unruhen aus. Diese erfassen mehr und mehr das ganze Land, aus immer mehr Regionen und Städten werden gewaltsame Zusammenstöße zwischen Protestierern und den Sicherheitsorganen der Staatsmacht gemeldet. Dabei fordern Demonstranten sogar die Ablösung von Staatspräsident Xi Jingpin.

Händler bezeichneten die Proteste, sollten sie anhalten, als weiteren Sargnagel für das chinesische Wachstum, das bereits durch die harten Lockdowns empfindlich ausgebremst wird. Laut den Analysten von Goldman Sachs könnten die chinesischen Behörden die Null-Covid-Politik zur Beruhigung der Lage früher beenden, doch gibt es dafür aktuell keine Hinweise. "Die Untätigkeit der Behörden, von ihrer Covid-19-Politik abzurücken, ist möglicherweise ein Katalysator für eine noch schlechtere Stimmung" an den Börsen, warnte Marktstratege Stephen Innes von SPI Asset Management.

"Massenproteste sind das Zünglein an der Waage zugunsten einer noch schwächeren Wirtschaft und werden wahrscheinlich von einem massiven Anstieg der Covid-Fälle begleitet werden, was die politischen Entscheidungsträger vor ein beträchtliches Dilemma stellt", analysierte China-Ökonom Rory Green von TS Lombard.

Angesichts der angespannten Lage zählten die Börsen in China zu den Schlusslichtern, erholten sich jedoch wieder deutlicher von ihren Tagestiefs. Während der Schanghai-Composite 0,7 Prozent verlor, fiel der HSI in Hongkong um 1,6 Prozent. Zwischenzeitlich war das Minus hier mehr als doppelt so hoch.

USA verbannen Huawei und ZTE

Nicht zur Stimmungsaufhellung dienten auch die Schlagzeilen um Huawei. Denn die US-Behörden haben ein Import- und Verkaufsverbot von Kommunikationstechnologie angekündigt, die sie als "inakzeptables Risiko für die nationale Sicherheit" erachten. Unter den auf einer von der US-Telekommunikationsaufsicht FCC veröffentlichten Liste genannten Unternehmen sind auch die chinesischen Telekommunikationskonzerne Huawei und ZTE (-1,8%). Gegen den Trend zeigten sich Kasinowerte, nachdem die Regierung von Macau Lizenzverlängerungen für alle sechs registrierten Kasinobetreiber genehmigt hat. Wynn Macau schossen um 15,4 Prozent empor.

An den übrigen Börsen fielen die Kurse deutlich geringer als in China. Der Nikkei-225 in Tokio büßte 0,4 Prozent auf 28.163 Punkte ein. Umfragen zeigten indes, dass die Zustimmung in Japan für die Politik von Ministerpräsident Fumio Kishida auf 37 Prozent abgerutscht ist. Händler sprachen auch hier von einem politischen Warnsignal. Der Kospi in Seoul sank um 1,2 Prozent - auch belastet von den immer weiterreichenden Nuklearwaffenambitionen Nordkoreas. Verkauft wurden vor allem Halbleiter- und Werfttitel.

Die Unruhen in China belasteten die Erdölpreise deutlich, denn es droht ein Nachfrage-Einbruch aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Preise für Brent und WTI fielen um bis zu 3,6 Prozent. Zudem könnte wieder mehr Öl aus Venezuela auf den Markt kommen, nachdem Sanktionen gegen das Land zum Teil aufgehoben oder gelockert wurden.

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November 28, 2022 02:29 ET (07:29 GMT)

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