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NEW YORK (Dow Jones)--Nach drei Tagen mit Verlusten haben sich die Aktienkurse an der Wall Street am Freitag kräftig erholt. Einige Teilnehmer sprachen von einer Gegenbewegung auf die zuvor gesehenen deutlichen Verluste. Andere verwiesen dagegen auf eine Reihe von Kommentaren aus Reihen der US-Notenbank, die zuversichtlich stimmten.
Auch wieder deutlich steigende Marktzinsen konnten die Erholung nicht bremsen. Zur Wochenmitte waren die Renditen noch massiv auf ein Mehrmonatstief gefallen, nach günstigen Inflationsdaten und schwachen Konjunkturdaten. Auf Wochensicht sanken die Renditen aber dennoch bereits die dritte Woche in Folge. Aussagen von Notenbankern deuteten zwar grundsätzlich auf weiter steigende Zinsen hin, die Einschätzungen zum Tempo der Erhöhungen gingen aber auseinandergehen. Der guten Stimmung half, dass Patrick Harker, Gouverneur der Fed-Filiale Philadelphia der Notenbank zutraut, die Inflation zu drücken, ohne in eine Rezession zu rutschen. Außerdem sprach sich mit Fed-Gouverneur Christopher Waller ein Schwergewicht für einen kleinen Zinsschritt um 25 Basispunkte im Februar aus. Dazu betonten einige Notenbanker Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung. An den Vortagen hatten Rezessions- und Zinsängste für Verkaufslaune gesorgt. Auf Konjunkturseite wurden am Berichtstag die Verkäufe bestehender Häuser im Dezember berichtet. Sie sanken den elften Monat in Folge, allerdings weniger stark als erwartet Der Dow-Jones-Index stieg um 1,0 Prozent auf 33.375 Punkte, die breiteren Indizes wie der S&P-500 legten deutlicher zu um 1,9 Prozent bzw. die techniklastigen Nasdaq-Indizes sogar um bis zu 2,9 Prozent. Sie profitierten unter anderem von starken Kursgewinnen bei Netflix und Alphabet. Alle Indizes schlossen nah an den Tagshochs. Nach ersten Angaben gab es an der New Yorker Börse (Nyse) 2.449 (Donnerstag: 1.324) Kursgewinner und 683 (1.746) -verlierer. Unverändert schlossen 94 (103) Titel. Der Dollar zeigte sich trotz der gestiegenen Marktzinsen wenig verändert, zumindest gemessen am Dollarindex. Zum Euro gab er leicht nach. Der Euro wurde gestützt von Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Sie rechnet durch die Aufhebung der Anti-Corona-Maßnahmen in China mit einem höheren Inflationsdruck und sagte: "Kurs zu halten ist mein Mantra in der Geldpolitik." Am Ölmarkt, wo die Preise um fast 2 Prozent stiegen, dominierte weiter die Spekulation, dass die Ölnachfrage aus China nach der Wiederöffnung des Landes anziehen dürfte. US-Öl der Sorte WTI erreichte ein Zweimonatshoch. Zugleich fiel der US-Gaspreise weiter um rund 3 Prozent auf das niedrigste Niveau seit Juni 2021. Insbesondere die milde Witterung wurde erneut als Belastungsfaktor genannt. Gute Zahlen beflügeln Netflix - Stellenabbau stützt Alphabet Netflix schnellten um 8,5 Prozent nach oben, nachdem der Streaming-Anbieter mit seinen Quartalszahlen positiv überrascht hatte - insbesondere mit den klar übertroffenen Erwartungen an die Zahl der neuen Abonnenten. Mit der Alphabet-Aktie ging es um 5,3 Prozent nach oben. Der Markt honorierte damit, dass die Google-Mutter, wie zuvor schon andere Unternehmen wie Microsoft (+3,6%), Amazon (+3,8%) und Intel (+2,8%), den massiven Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt hatte. Alphabet begründet den Schritt mit den sich eintrübenden Aussichten der Wirtschaft. "Die Unternehmen versuchen, Kosten zu senken. Die Gewinne sind in Gefahr", kommentierte Jay Willoughby, Anlageexperte bei TIFF Investment Management. Nordstrom hinkten mit plus 0,1 Prozent hinterher. Die Kaufhauskette hat nach einem schwächeren Weihnachtsgeschäft ihre Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2022 gesenkt. T-Mobile US wurden von der Nachricht eines neuerlichen Cyberangriffs gebremst, bei dem der Zugriff auf diverse Kundendaten erlangt wurde. Die Aktie schloss kaum verändert. Die Tochter der Deutschen Telekom hatte nach einem früheren Cyberangriff 350 Millionen Dollar aufgebracht, um Klagen Betroffener abzuwehren. Das Papier der schwer angeschlagene Einrichtungskette Bed Bath & Beyond knickte um 11,6 Prozent ein. Das Unternehmen hat seinen Quartalsbericht nicht rechtzeitig vorgelegt und damit gegen die Regeln für eine Börsennotierung an der Nasdaq verstoßen. Der Börsenbetreiber hat Bed Bath & Beyond deshalb verwarnt. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos (END) Dow Jones Newswires January 20, 2023 16:10 ET (21:10 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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