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Ruppiger Jahresbeginn.
Im Laufe dieser Woche haben sich die globalen Aktienmärkte in einen Bereich bewegt, der die technischen Anforderungen einer Korrektur erfüllt – eine stimmungsgetriebene, plötzliche Abwärtsbewegung zwischen zehn und 20 Prozent. In der Regel sind Korrekturen mit einer oder mehreren Schreckensmeldungen verbunden, die schnell als Auslöser für die Abwärtsbewegung identifiziert werden. Korrekturen sind jedoch genauso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetreten sind. Noch während die kritischen Marktbeobachter mit Schlimmerem rechnen, drehen die Märkte dynamisch nach oben. Ist der Jahresbeginn 2022 eine typische Korrektur? Oder wiegen die Ursachen doch schwerer und die unmittelbare Gefahr eines Bärenmarkts ist fundamental gegeben? Korrekturtypischer Knalleffekt Rein auf die Kursentwicklung bezogen ist im Januar 2022 eine typische Korrekturbewegung vorgefallen. Das letzte Rekordhoch wurde am 3. Januar erreicht, seitdem ging es zügig bergab. Der für Korrekturen übliche „Knalleffekt“ zu Beginn ist aufgetreten, die Marktstimmung wurde von zahlreichen Sorgen rapide nach unten gedrückt. Bärenmärkte starten dagegen langsam und wiegen die Mehrheit der Anleger in falscher Sicherheit. In der aktuellen Phase scheint es zwei Hauptgründe zu geben, die viele Marktteilnehmer für den Kursrückgang verantwortlich machen: steigende Zinssätze und die politischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. Regionale Konflikte Aktienmärkte haben im Laufe der Jahre viele regionale Konflikte erlebt, die normalerweise keinen Bärenmarkt hervorrufen konnten. Global betrachtet müssen derartige Konflikte und humanitäre Katastrophen - wie zum Beispiel auch die russische Inbesitznahme ukrainischen Territoriums im Jahr 2014 – leider regelmäßig von den Aktienmärkten verarbeitet werden. Dies erledigen sie mit emotionaler Kälte, auch wenn die kurzfristige Volatilität ansteigen kann. Marktzyklen werden aber in der Regel nicht von Konflikten beeinflusst, es sei denn, sie beeinträchtigen die globalen Handelsaktivitäten erheblich. Sollte es zu einer erneuten militärischen Eskalation zwischen Russland und der Ukraine kommen, sind das schlechte Nachrichten für die Aktienmärkte – wir sind jedoch davon überzeugt, dass sie nicht dieses gefährliche Ausmaß annehmen können. Steigende Zinsen Sind steigende Zinsen grundsätzlich schlecht für Aktien? Nein! In den letzten 20 Jahren war der S&P 500 positiv mit den Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen korreliert. Der positive Wert von 0,33 bedeutet, dass sich Aktien und Anleiherenditen tendenziell häufiger in dieselbe Richtung bewegen. Steigende Zinsen führen die Aktienmärkte also nicht zwangsläufig ins Verderben. Was die Zinserhöhungen der US-Notenbank angeht, so steigen die Aktienkurse in der Regel nach Beginn der Zinserhöhungszyklen ebenfalls an. Wir bezweifeln insgesamt stark, dass die Zinssätze einen dauerhaften Einfluss auf Aktien haben. In Anbetracht der nahezu universellen Ansicht, dass steigende Zinsen und Inflation diesen Bullenmarkt bedrohen, haben die Märkte diese Meinungen wahrscheinlich bereits eingepreist. Fazit Korrekturen belegen immer wieder, dass sich Aktienmärkte kurzfristig auch irrational verhalten können. Langfristig richten sie sich jedoch an der rationalen Betrachtung der vorliegenden fundamentalen Situation aus. Das Börsenjahr 2022 wird von Wirtschaftswachstum und politischem Stillstand begleitet – verlieren Sie diese Tatsachen nicht aus dem Blick, auch wenn dies im Rahmen einer turbulenten und emotional anstrengenden Korrektur keine leichte Übung ist. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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