Eine Gewinnwarnung der Lufthansa hat am Mittwoch Gewinnmitnahmen an der Börse ausgelöst. Die Lufthansa-Aktie wurde mit einem Kurseinbruch von mehr als 14 Prozent abgestraft. Der DAX, der am Vortag bei 10.034 Punkten auf ein Rekordhoch gestiegen war, gab um 0,8 Prozent auf 9.950 Zähler nach. Es war der erste größere Rückschlag für den deutschen Leitindex seit einem Monat.

Kurz nach Handelsbeginn hatte Lufthansa mitgeteilt, dass sie statt 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro in diesem Jahr nur eine Milliarden Euro Gewinn machen wird. Und auch im nächsten Jahr dürfte unter dem Strich weniger herausspringen als bislang erwartet. "Das Ausmaß der Warnung ist groß. Enttäuschend ist insbesondere, dass auch die Ziele für 2015 nach unten angepasst wurden", sagte Dirk Schlamp von der DZ-Bank.

Aus Sicht des Marktes kam erschwerend hinzu, dass die Fluggesellschaft erst vor gut einem Monat die Ziele noch bestätigt hatte. Sowohl im Passagier- als auch im Frachtgeschäft läuft es schlechter als erwartet. Zweitgrößter Kursverlierer waren die Aktien der Deutschen Post mit einem Minus von 2,1 Prozent. Diese ist mit dem Expressdienst DHL ebenfalls in der Luftfracht aktiv und litt daher unter der Gewinnwarnung der Lufthansa.

Doch das war nicht die einzige Hiobsbotschaft aus der Luftfahrtbranche. Die Fluggesellschaft Emirates hat einen Auftrag an Airbus über 70 Langstreckenflieger A-350 storniert. Laut Listenpreisen hat die Order ein Volumen von mehr als 20 Milliarden Euro. Airbus-Aktien fielen um 3,1 Prozent.

Und sie belasteten damit auch den Fraport-Kurs, der um 3,2 Prozent nachgab. Die Analysten von Investec schließen nicht aus, dass die Stornierung durch Emirates ein Zeichen für langsameres Wachstum auf den bislang wachstumsstarken Golf-Routen sein könnte. "Und das könnte wiederum auch für den Frankfurter Flughafen negativ gewertet werden", sagte ein Händler. Sowohl bei den Passagieren als auch bei der Luftfracht waren der Nahe Osten und Asien-Pazifik 2013 die wachstumsstärksten Regionen für die Fraport AG.

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