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Nach den Gewinnmitnahmen vom Mittwoch treten Europas Aktienmärkte am Donnerstag auf der Stelle. Der DAX legt um 8 Punkte zu auf 9.958. "Das kann eine interessante Sitzung werden, denn die Verluste von gestern könnten der Beginn eines größeren Rücksetzers an den Märkten gewesen sein", sagt Chris Weston vom Broker IG. Kursbewegende Nachrichten sind Mangelware. Der Euro-Stoxx-50 handelt 5 Punkte fester bei 3.294.
Nach der Gewinnwarnung der Lufthansa am Vortag und dem Kurssturz der Aktie um mehr als 14 Prozent steht diese weiter im Brennpunkt. Credit Suisse und der US-Broker Jefferies haben das Papier bereits abgestuft. Der Kurs gibt um weitere 1,7 Prozent nach. Die Citigroup hält dagegen trotz der Gewinnwarnung eisern an ihrer Kaufempfehlung für die Lufthansa-Aktie fest. Kurz vor dem Auftaktspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Gastgeber Brasilien und Kroatien verteuern sich adidas-Aktien um 0,9 Prozent. Die Zusammenarbeit des Biotech-Unternehmens MorphoSys mit der Pharmasparte von Merck für die Entwicklung von Krebsimmuntherapien lässt Morphoys-Aktien um 2,6 Prozent steigen. An den Börsen von Paris, Amsterdam, Brüssel und Lissabon mussten sich Händler am Morgen gedulden. Wegen technischer Probleme beim Börsenbetreiber Euronext begann das Aktiengeschäft mit etwa einer halben Stunde Verspätung. In London sind die Kurse der Bergwerksgesellschaften Rio Tinto, Glencore-Xstrata, Anglo American und BHP-Billiton unter Druck geraten. Ein Händler führt dies auf fallende Eisenerzpreise zurück. Zudem hat Morgan Stanley die Aktie von Anglo American abgestuft. In Paris legt die Aktie von BNP Paribas um gut 1 Prozent zu, während der Bankenindex in Europa insgesamt unverändert liegt. Etwas gestützt wird die Stimmung für die Aktie davon, dass die französische Großbank trotz eines laufenden Verfahrens wegen mutmaßlichen Sanktionsbruchs vom US-Finanzministerium noch Anfang des Jahres zwei Geschäftslizenzen für den Iran erhalten hat. Außerdem soll sie sich bereit erklärt haben, personelle Zugeständnisse zu machen. Wegen der Verletzung von US-Wirtschaftssanktionen steht für die Bank eine Strafe von 10 Milliarden US-Dollar im Raum. Am Devisenmarkt macht Chris Weston den US-Dollar als angesagte Währung aus. Dieser hat in den vergangenen Tagen zum Euro stark aufgewertet. Hierfür macht Weston den Zinsanstieg in den USA verantwortlich. Am Mittwoch kletterte die Rendite zehnjähriger US-Anleihen mit 2,66 Prozent auf den höchsten Stand seit einem Monat. Das macht Anlagen im Dollar-Raum attraktiver, zumal die EZB jüngst die Zinsen nochmals gesenkt hat. Im frühen europäischen Handel gibt der Euro auf 1,3530 Dollar nochmals leicht nach. Der im Händler-Jargon Kiwi genannte Neuseeland-Dollar legt deutlich zu, nachdem die Reserve Bank of New Zealand nicht nur den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht hat, sondern sich in ihrem Begleitkommentar auch noch unerwartet "falkenhaft" geäußert hat. Der Kiwi steigt auf 0,8653 US-Dollar. Vor der Bekanntgabe der Zinserhöhung waren es 0,8550. Auch zum Euro legt die neuseeländische Währung zu. Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com DJG/bek/gos Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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