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Es war keine große Überraschung. Erwartungsgemäß hat die US-Notenbank Fed den Leitzins auf ihrer jüngsten Sitzung nicht weiter angehoben. Somit bleibt dieser weiterhin unverändert in der Spanne zwischen 1,5 und 1,75 Prozent. Weitaus wichtiger als die faktischen Beschlüsse war jedoch der von Fed-Chef Powell skizzierte Ausblick: So betonte dieser noch einmal unmissverständlich, dass man den eingeschlagenen Kurs „gradueller Zinserhöhungen“ beibehalten will. Konkret heißt das, dass die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Zinserhöhung bereits im Juni weiter ansteigt. Gegenteilige Hinweise gab es keine – nicht einmal im Begleittext.
In dieser Woche herrschte noch große Einigkeit im Offenmarktausschuss der Fed. Der Beschluss, die Zinsen aktuell nicht weiter anzuheben, fiel einstimmig. Weitaus weniger einig sind sich die Mitglieder des Offenmarktausschusses allerdings im Hinblick auf die weiteren Zinsschritte. Zwei weitere wird es – Stand heute – in diesem Jahr auf jeden Fall noch geben. Doch das Lager das mittlerweile sogar drei Zinsschritte im laufenden Jahr befürwortet wird immer größer. Aktuell verdichten sich also ein wenig die Anzeichen, dass die Fed im laufenden Jahr die Zinsen vielleicht sogar tatsächlich insgesamt viermal anheben könnte. Möglich werden diese Überlegungen überhaupt erst durch das für die Fed äußerst positive fundamentale Umfeld. So liegt die Inflation mittlerweile im anvisierten Zielkorridor von rund zwei Prozent. Deflationäre Ängste spielen demnach definitiv keine Rolle mehr. Vielleicht noch etwas schwerer wiegt der jüngste Renditeanstieg bei US-Staatsanleihen: Die 10-jährige Treasury-Rendite knackte in der vergangenen Woche bereits wieder die Marke von drei Prozent. Nicht wenige Experten werten diesen Renditeanstieg bereits dahingehend, dass eine womöglich vierte Zinserhöhung eingepreist wird. Für die Fed bietet sich demnach eine fast schon traumhafte Gelegenheit: Wenn die Marktteilnehmer eine vierte Zinserhöhung bereits einpreisen, dann kann man diese eigentlich auch durchziehen… Bundes- / Staatsanleihen Eher unbeeindruckt von der Situation in den USA zeigte sich zuletzt der Bund-Future. Auf Wochensicht konnte das deutsche Anleihebarometer sogar leicht zulegen und gestern die Marke von 159 Prozentpunkten überspringen. Alles in allem ist die positive Bilanz des Bund-Futures etwas überraschend, wenn man bedenkt, dass US-Anleihen mittlerweile wieder deutlich höhere Renditen abwerfen und somit an Attraktivität gewinnen. Zwar lag die Rendite von US-Treasuries zuletzt wieder leicht unter der „magischen“ drei Prozent-Marke, doch angesichts der gestern vorgestellten Fed-Guidance dürfte das nicht mehr als eine Momentaufnahme sein. Insofern führt auch für heimische Investoren kein Weg umhin die Situation auf dem US-Rentenmarkt ganz genau im Blick zu behalten. Anlegertrends Sixt besorgt sich frisches Kapital Eine neue Unternehmensanleihe der Sixt Leasing SE steht diese Woche im Fokus unserer Anleger. Kurz nach Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2017 gab das Unternehmen aus Pullach bei München einen 250 Mio. Euro Bond (WKN: A2LQKV) mit einer Laufzeit von vier Jahren heraus. Die mit 1,5 Prozent pro Jahr verzinste Anleihe hat eine anlegerfreudliche Stückelung von 1.000 Euro. Zinslaufbeginn war Mittwoch, der 2. Mai 2018. Die Unternehmensanleihe läuft bis zum 2. Mai 2022. Bei einer aktuellen Notierung von 100,05 Euro beträgt die Rendite 1,45 Prozent. Mit über 5 Mio. Euro Umsatz gehört die Anleihe zu den umsatzstärksten Neueinführungen der letzten Tage. Die Sixt Leasing SE ist eigenen Angaben zufolge Marktführer im Online-Vertrieb von Neuwagen sowie Spezialist im Management und Full-Service-Leasing von Großflotten. Neue Anleihe der Eyemaxx Ebenfalls rege nachgefragt ist an der Börse Stuttgart derzeit eine neue Anleihe der Eyemaxx Real Estate AG (WKN: A2GSSP). Der Bond des Immobilienprotektierers und –bestandhalters bietet einen Zinskupon von 5,5 Prozent p.a. bei einer halbjährlichen, anteiligen Zinszahlung. Die Rendite beträgt 5,47 Prozent, die Stückelung 1.000 Euro. Fällig ist die Anleihe zum 25. April 2023, die nächste Zinszahlung erfolgt am 26. Oktober 2018. Nach Angaben von Eyemaxx sollen die Mittel aus der Anleiheemission in Kombination mit anderen Finanzierungsbausteinen für neue und bestehende Projekte sowie für den Ausbau des Immobilienbestands verwendet werden. PNE Wind begibt fünfjährige Anleihe Vergangene Woche war auch die PNE Wind am Kapitalmarkt aktiv. Das Cuxhavener Unternehmen emittierte einen neuen Bond (WKN: A2LQ3M) mit einem Volumen von 50 Mio. Euro. Das Papier ist am 2. Mai 2023 fällig und der jährliche Zinssatz beläuft sich auf 4,0 Prozent. Bei einem aktuellen Kurs von 101,20 Euro rentiert der Bond bei 3,7 Prozent. Die Unternehmensanleihe wurde mit einer kleinsten handelbaren Einheit von 1.000 Euro begeben und ist von Seiten des Emittenten zwischen dem 02. Mai 2021 und dem 01. Mai 2022 zu 102 Prozent sowie ab dem 02. Mai 2022 zu 101 Prozent kündbar. Die PNE Wind AG plant und realisiert Windparkprojekte an Land und auf See. Die Creditreform bewertet das Unternehmen mit BB. ihen mittlerweile wieder deutlich höhere Renditen abwerfen und somit an Attraktivität gewinnen. Zwar lag die Rendite von US-Treasuries zuletzt wieder leicht unter der „magischen“ drei Prozent-Marke, doch angesichts der gestern vorgestellten Fed-Guidance dürfte das nicht mehr als eine Momentaufnahme sein. Insofern führt auch für heimische Investoren kein Weg umhin die Situation auf dem US-Rentenmarkt ganz genau im Blick zu behalten. Börse Stuttgart TV Frag’ Richy: Wie werden Unternehmensanleihen emittiert? Thomas hat gefragt wie Unternehmen eigentlich Anleihen emittieren? Gerade bei eher kleineren Unternehmen gibt es ja durchaus einige Besonderheiten. Hier die Antwort von Richy… Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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