Alt 24.01.20, 12:25
Standard Rentenreport KW 04
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Marktbericht

EZB stellt Inflationsziel auf den Prüfstand

Christine Lagarde hatte im vergangenen Dezember bereits angekündigt, die Strategie der EZB zu überprüfen. Ein Bestandteil davon ist die Überprüfung des Inflationszieles. Im Jahr 1998 hatte der EZB-Rat als Ziel der Preisstabilität einen Wert von unter 2 Prozent beschlossen. Im Jahr 2003 erfolgte eine Anpassung der Definition von Preisstabilität auf unter, beziehungsweise nahe 2,00 Prozent. Dieses Ziel ist bis heute gültig.

Von Experten und in der breiten Öffentlichkeit wird das Inflationsziel der EZB schon seit Jahren kritisch hinterfragt. Die Inflation betrug in den letzten zwanzig Jahren durchschnittlich 1,7 Prozent. Wobei viele Experten die tatsächliche Inflation höher sehen, da die Preise für das Wohnen in der selbstgenutzten Immobilie nicht miteinfließen. Mit der Strategieüberprüfung gewinnt Christine Lagarde Zeit, um sich in Ruhe in die Arbeit als Notenbankchefin einzuarbeiten, nachdem sie bisher als französische Finanzministerin und als Chefin des Internationalen Währungsfonds noch keine Notenbankerfahrung besitzt. Somit wird in den nächsten Monaten mit keinen großen Änderungen der EZB zu rechnen sein.

S&P stuft das argentinische Rating in Landeswährung von CCC- auf CC herab

Die Ratingagentur hat die Beurteilung Argentiniens in lokaler Währung von CCC- auf CC herabgestuft. S&P sieht eine hohe Wahrscheinlichkeit des Zahlungsausfalles. Der Grund für die Herabstufung ist die Verlängerung von auf US-Dollar laufenden Anleihen und der Umtausch von Peso-Anleihen. Damit ist Argentinien nur noch zwei Stufen vom endgültigen Zahlungsausfall entfernt. Die Kreditbeurteilung von Argentinien in ausländischer Währung durch S&P bleibt bei CCC-.

Die Inflationsrate in Argentinien liegt gegenwärtig weit über 50 Prozent. Der argentinische Ministerpräsident versucht unter anderem mit der Einfrierung der Strom-, Gas- und Wasserpreise für ein halbes Jahr entgegenzuwirken. Die Zahlungsverpflichtungen will er mit den Gläubigern neu verhandeln.

Bundes-/Staatsanleihen

Der Euro-Bund-Future notiert in der bisherigen Handelswoche in einer äußerst engen Handelsspanne von etwas über einem Prozentpunkt. Sein bisheriges Wochentief erreichte der Euro-Bund-Future am Montagvormittag bei 171,52 Prozentpunkten. Ab Dienstagvormittag setzte eine kontinuierliche Aufwärtsbewegung ein, die den Euro-Bund Future bis Donnertagmittag zum bisherigen Wochenhoch bei 172,69 Prozentpunkten führte. Aufgrund des Feiertages in den USA waren die Umsätze am Montag sehr gering. An den übrigen Tagen bewegte sich das Handelsvolumen in gewohnten Bahnen.

Am Donnerstagmittag notiert der Euro-Bund-Future bei 171,53 Prozentpunkten. Dies entspricht einer negativen Rendite von -0,27 Prozent.

Marktdaten im Überblick

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Anlegertrends

Rumänien begibt zwei langlaufende Anleihen

Die erste zwölfjährige Anleihe Rumäniens (WKN: A28SVH) wird zum 28.01.2032 fällig und umfasst ein Volumen von 1,4 Mrd. Euro. Der Kupon beträgt 2,00 %, Termin der ersten Zinszahlung ist der 28.01.2021. Die zweite Anleihe mit der WKN A28SVK weist ein Emissionsvolumen von 1,6 Mrd. Euro auf. Die Laufzeit beträgt 30 Jahre, Fälligkeitsdatum ist also der 28.01.2050. Hierbei ist der Zinssatz auf 3,375 % festgelegt. Die nächste Zinszahlung ist für den 28.01.2021 terminiert. Bei beiden Anleihen finden die Zinszahlungen im jährlichen Turnus statt. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. Rumänien wird von S&P mit einem BBB- Rating versehen.

Goldman Sachs: Eine variabel und eine festverzinsliche Euro-Anleihe

Die amerikanische Investmentbank emittiert eine Anleihe mit Fälligkeit zum 21.01.2030 mit einem Emissionsvolumen von 1,25 Mrd. Euro (WKN: A28SG2). Die Anleihe besitzt einen Kupon von 0,875 %. Die Kuponzahlungen finden jährlich statt, erstmals am 21.01.2021. Zudem emittiert Goldman Sachs eine variabel verzinsliche Anleihe (WKN: A28SG1). Der Floater hat eine Laufzeit bis zum 21.04.2023. Der Referenzzinssatz ist der Dreimonats-Euribor plus 55 Basispunkte. Aktuell beträgt der Zinssatz 0,159 %. Die Zinszahlungen finden jeweils am 21. der Monate Januar, April, Juli und Oktober statt. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit bei beiden Anleihen entspricht 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. S&P ratet Goldman Sachs mit BBB+.

Royal Bank of Canada begibt ebenfalls variable und festverzinsliche Anleihe

Die kanadische Royal Bank of Canada begibt eine Anleihe mit Fälligkeit zum 17.01.2023 mit einem Emissionsvolumen von 1 Mrd. US-Dollar (WKN: A28SDB). Die Anleihe besitzt einen Kupon von 1,95 %. Die Zinszahlungen finden anteilig halbjährlich statt, erstmals am 17.07.2020. Die variabel verzinsliche Anleihe (WKN: A28SDC) hat ebenfalls eine Laufzeit bis zum 17.01.2023. Der Referenzzinssatz ist der Dreimonats-US-Dollar-Libor plus 36 Basispunkte. Der aktuelle Zinssatz beträgt 2,196 %. Die Zinszahlungen finden jeweils am 17. der Monate Januar, April, Juli und Oktober statt. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit bei beiden Anleihen entspricht 2.000 US-Dollar in kleinsten handelbaren Einheiten von 1.000 US-Dollar. S&P ratet die Royal Bank of Canada mit A.


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Gewinnwarnung: Heidelberger Druck Anleihen im Fokus

Mit der Gewinnwarnung rauschte die Aktie von Heidelberger Druck regelrecht nach unten. Über die Reaktionen im Anleihenhandel und die Flut an neuen Unternehmens- und Staatsanleihen spricht Anleihenhändlerin Bianca Becker im wöchentlichen Interview. Hier verrät sie, welchen neuen Anleihen in Stuttgart handelbar sind und welche Rolle sog. "Green Bonds" spielen.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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