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Es ist vorbei mit der Ruhe für den Bund-Future. Nach dem Seitwärtstrend der vergangenen Wochen rutschte das Anleihenbarometer in dieser Woche unter die Marke von 128,00 Prozent.
Waren es die Nachwehen des außerordentlich guten Ifo-Index von vergangener Woche? Ist das Vertrauen der Anleger durch den scheinbar gelungenen Banken-Stresstest zurückgekehrt? Eine klare Antwort gibt es nicht. Einerseits vermuten Experten, dass der Stresstest trotz aller Kritik letztlich doch etwas Nervosität aus den Märkten nehmen konnte. Andererseits lag das Ergebnis des Tests fast punktgenau im Bereich der Erwartungen. Insofern blieb das ganz große Überraschungsmoment aus, was sich letztlich auch in den Aktienmärkten widerspiegelte. Fakt ist jedoch: Das Anleihenbarometer schloss am Montag – seit über einem Monat – wieder unter der Marke von 128,00 Prozentpunkten bei 127,73 Prozent. Immerhin ein Minus von 60 Basispunkten. Großer Gewinner der vergangenen Wochen bleibt Spanien. Während der Bund seinen Blick in diesen Tagen merklich nach unten richtet, konnten spanische Papiere seit Monatsbeginn spürbar zulegen. Der Trend vom Wochenstart setzte sich auch am Dienstag fort. Während der Bund Schwäche zeigte, präsentierten sich vor allem Anleihen aus der Europeripherie deutlich erholt. Während in Europa Wirtschaftsdaten eher dünn gesät waren, war der Kalender in den USA prall gefüllt. So stiegen unter anderem die Hauspreise gemäß des S&P/Case-Shiller Index wieder moderat an – nach dem Preissturz durch die Finanzkrise an sich ein gutes Zeichen. Auf der anderen Seite trübte sich das Verbrauchervertrauen in den USA wieder spürbar ein und sank auf den tiefsten Stand seit Februar. Alles in allem war jedoch aus den USA kein nachhaltiger Impuls auf den Bund-Future erkennbar. Dieser schloss mit einem kleinen Minus von vier Basispunkten bei 127,69 Prozent. Zur Wochenmitte konnte das Anleihenbarometer wieder leicht zulegen, wenngleich die Marke von 128,00 Prozent zum Handelsschluss erneut nicht geknackt werden konnte. Der Bund verabschiedete sich bei 127,81 Prozent aus dem Handel. Profitieren konnte der Bund einmal mehr von der Schwäche am Aktienmarkt: Als gegen Mittag der DAX ins Minus drehte, folgte umgehend die Reaktion des Bund-Futures, der gar ein Zwischenhoch bei 128,05 Prozent zu verzeichnen hatte. Zwar standen zur Wochenmitte einige Wirtschaftsdaten im Kalender, die jedoch weitestgehend ohne Bedeutung für den Bund blieben. Interessant ist einzig die Veränderung der Verbraucherpreise für den Monat Juli. Ein Anstieg von 0,2 Prozent lag leicht unter den Erwartungen. Vorerst besteht demnach keine Inflationsgefahr. Am Donnerstag wartete man auch in Stuttgart gespannt auf die Quartalszahlen einiger deutscher DAX-Unternehmen – allen voran VW, BASF oder Siemens. Die veröffentlichten Zahlen vielen allesamt außerordentlich positiv aus. Doch der Gesamteindruck wurde durch eher trübe Daten aus den USA gedämpft. Im Gegensatz zu Deutschland will die Wirtschaft zwischen New York und Los Angeles nicht so recht in Schwung kommen. Der Freitag war weiter geprägt durch die Sorgen, untermauert durch die gesunkene Industrieproduktion in Japan, dass sich die weltweite Konjunkturerholung abschwächen konnte. Diese Sorgen hievten den Bund-Future auf über 128,50 Punkte. Am Nachmittag werden die die US-BIP-Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht, was noch für größere Marktbewegung sorgen könnte. Anlegertrends: Fremdwährungsanleihen nachgefragt In dieser Woche rückten mal wieder Fremdwährungsanleihen ins Blickfeld einiger Anleger. Dies bestätigt Sabine Traub auch im wöchentlichen Anleiheninterview mit Börse Stuttgart TV. Woran das liegt, und warum Griechenland-Anleihen wieder rege Umsätze verzeichnen, hier die Antworten der Expertin: Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4037 Nach der eher trostlosen Vorwoche mit gerade einmal einer Neuemission, wurden in dieser Woche immerhin vier neue Papiere eingeführt. Vor allem Zinsspekulanten kamen in der vergangenen Woche voll auf Ihre Kosten: Den Anfang machte die WestLB mit zwei sogenannten Fremdwährungsanleihen. So wird eine Anleihe in Norwegischen Kronen (WKN: WLB6RE), eine andere in Austral-Dollar (WKN: WLB6RD) gehandelt. Der Schuldtitel in Norwegischen Kronen verfügt über eine Mindeststückelung von 5.000 NOK (ca. 625 Euro) und ist mit einem Step-up-Kupon von 3,25 Prozent ausgestattet, der sich jährlich steigert und im letzten Jahr 4,5 Prozent beträgt. Die Anleihe in Australischen Dollar hat ebenfalls einen Step-up-Kupon, welcher im ersten Jahr bei 5,75 Prozent liegt und sich bis auf sieben Prozent im letzten Jahr entwickelt. Die Mindeststückelung liegt hier bei 1.000 AUD, was in etwa 690 Euro entspricht. Beide Papiere haben eine Laufzeit von 4 Jahren. Am Freitag zog die deutsche KFW, ebenfalls mit einer 4-jährigen Anleihe, nach (WKN: A1DAML). Feste 1,75 Prozent verspricht hier der feste Kupon, wobei die Mindeststückelung bei – durchaus privatanlegerfreundlichen – 1.000 Euro nominal liegt. Den Abschluss bildet in dieser Woche die Republik Weißrussland mit einer 5-jährigen Staatsanleihe (WKN: A1AZLP). Die Anleihe mit einem festen Kupon von 8,75 Prozent wird in US-Dollar gehandelt. Die Mindeststückelung liegt allerdings bei 100.000 USD nominal (ca. 76.500 Euro). Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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