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Wie in den vergangenen Wochen häufiger, präsentierte sich der Bund-Future auch diesmal zum Wochenstart eher lustlos. Kaum Bewegung, nur vergleichsweise geringe Umsätze, waren die Folge. Dass das Anleihenbarometer dennoch mit einem Minus in den Abend ging, lag nicht zuletzt an den unverändert festen Aktienmärkten. Für eine negative Überraschung sorgte am Montag der unerwartet starke Rückgang der US-Industrieproduktion im Monat September mit einem Minus von 0,2 Prozent. Aufgrund derartiger Vorgaben gehen immer mehr Experten davon aus, dass die Fed nicht umhin kommen wird, ihre Geldschleusen erneut zu öffnen. Etwas früher als erwartet, veröffentlichte außerdem die von Eurostat eingesetzte Untersuchungskommission Zahlen zum Budgetdefizit in Griechenland (siehe bondsweekly KW 41). Aufgrund „neu entdeckter Schulden“ muss das Defizit für das Jahr 2009 auf 15,4 Prozent nach oben korrigiert werden. Bisher war die griechische Regierung von einem Haushaltsloch in Höhe von 13,6 Prozent, gemessen am BIP, ausgegangen.
Als Belastung für den Bund-Future erwies sich am Dienstag die Umfrage des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Zwar offenbart ein Index-Wert von Minus 7,2 Prozent, dass sich die Konjunkturerwartung unter Börsenprofis deutlich eintrübt, allerdings rechneten Volkswirte mit deutlich Schlimmerem. Für die Mannheimer Experten kommt dieser Negativwert ebenfalls nicht unerwartet: Immerhin „konnte sich die deutsche Wirtschaft mit außergewöhnlich hohen Wachstumsraten aus der Wirtschaftskrise erholen“. Ein leichter Dämpfer, sei in dieser Phase durchaus gesund, so die Analysten. Auch ein Abdriften in die Rezession sei nicht zu befürchten, denn immerhin verharrt der Lageindex mit 72,6 Prozent sehr deutlich über den Erwartungen und liegt wieder im Bereich der Rekordstände von 2007. Zur Wochemitte wurde von Analysten eine leichte Gegenbewegung des Bund-Futures erwartet. Diese blieb jedoch aus und das Anleihenbarometer musste erneut Federn lassen. Wenngleich der Bund-Future noch knapp über der Unterstützung bei 129,92 aus dem Handel ging, notierte er doch am Mittwoch mit 129,95 Prozentpunkten unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 130,00 Zählern. Ein letztlich entscheidender Impuls war nicht erkennbar. Es scheint vielmehr, als würde die Risikobereitschaft einiger Anleger, aufgrund der Hausse an den Aktienmärkten, wieder zunehmen. Bundesanleihen, die zwar gemeinhin als sicherer Hafen gelten, jedoch nur einen vergleichsweise geringen Zinskupon offerieren, verlieren in solchen Phasen für Anleger ihre Attraktivität. Der am Freitag veröffentlichte Geschäftsklimaindex des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) ist im Oktober überraschend auf 107,6 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 106,5 Zähler gerechnet. Dies konnte dem Markt zwar keine nennenswerten Impulse verleihen, wurde aber dennoch aufmerksam zur Kenntnis genommen. Anlegertrends: Nun auch Solarwatt mit starkem Start Auch das jüngste Kind der noch jungen Bondm Familie, die Anleihe der Solarwatt AG, wurde vom Markt sehr gut angenommen. „Auch bei der Solarwatt AG scheint eine vorzeitige Schließung der Zeichnung nicht ausgeschlossen“, so eine Stuttgarter Rentenhändlerin. Langsam aber sicher scheint sich das Stuttgarter Anleihen-Segment zum wahren „Privatanleger-Liebling“ zu entwickeln. Auch eine Neuemission schaffte es auf Anhieb in die Bestenliste der Umsatzspitzenreiter. Die Anleihe der Sixt AG (WKN: A1E8V8) offeriert seinen Anlegern einen festen Kupon von 4,125 Prozent. Auch die Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal ist durchaus anlegerfreundlich. Börse Stuttgart TV – aktuell: Regenerative Energien wie Wind, Wasser und Sonne sind in aller Munde – auch am Anleihenmarkt, und zwar im Zusammenhang mit dem Mittelstandssegment Bondm der Börse Stuttgart. Aktuell kommt eine 7-Prozent-Anleihe der Solarfirma Solarwatt AG aus Dresden. Fragen dazu von Andreas Franik an Dr. Jürgen Bruns, Finanzvorstand von Solarwatt. Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4453 Auch bei der Solarwatt-Zeichnung ist die Leiterin des Rentenhandels, Sabine Traub, zuversichtlich, dass diese frühzeitig geschlossen werden kann. Doch auch abseits von Bondm ist einiges los im Rentenhandel. Die DAX-Hausse geht nicht spurlos an Bund-Future und Co. vorüber, weiß die Rentenexpertin bei Börse Stuttgart TV zu berichten. Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4489 Neuemissionen: Der „Neuemissions-Startschuss“ in dieser Woche fiel durch eine Wandelanleihe von Q-Cells (WKN: A1E8HF). Die Anleihe des weltweit größten Herstellers von Solarzellen verfügt über einen festen Kupon von 6,75 Prozent und wird zum 21. Oktober 2015 fällig, wobei der Nennwert der Anleihe 4,38 Euro beträgt. „Wandelanleihe“ bedeutet nichts anderes, als dass dem Inhaber das Recht eingeräumt wird, seine Anleihe während einer festgelegten Wandlungsfrist gegen eine Aktie des entsprechenden Unternehmens einzutauschen. Am Mittwoch emittierten mit der DEXIA Kommunalbank (WKN: DXA1NB), sowie der hessischen Landesbank (WKN: HLB158) zwei Finanzinstitute neue Schuldverschreibungen. Unterschiede zwischen den Papieren gibt es nur hinsichtlich der Laufzeit: Während die Hessen auf eine Laufzeit bis 2014 setzen, begnügt sich die DEXIA Kommunalbank mit einer Laufzeit von drei Jahren. Der feste Kupon beider Emittenten liegt bei 1,625 Prozent und die Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal ist jeweils ebenfalls sehr privatanlegerfreundlich ausgestattet. Seit Donnerstag bereichert eine neue Anleihe der Sixt AG den Stuttgarter Rentenhandel (WKN: A1E8V8). Die Anleihe des Autovermieters wird per 25. Oktober 2015 fällig und verfügt über einen festen Kupon von 4,125 Prozent. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Ebenfalls am Donnerstag emittierte die RCI Banque eine Schuldverschreibung mit 5 ½ Jahren Laufzeit (WKN: A1A2TX). Die Mindeststückelung der Franzosen liegt bei 1.000 Euro nominal. Der feste Kupon verspricht feste 4 Prozent. Den Abschluss am Donnerstag bildet eine Anleihe der Symrise AG (WKN: SYM777). Die Symrise AG ist ein börsennotierter Anbieter von Duft- und Geschmacksstoffen, aber auch kosmetischen Grund- und Wirkstoffen. Symrise bietet für seine 7-jährige Anleihe einen festen Kupon von 4,125 Prozent. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Letztlich begab auch das Land Berlin einen sogenannten „Floater“ mit 3 ½ jähriger Laufzeit (WKN: A1EWHS). Der Kupon des Papiers richtet sich jeweils nach dem 3 Monats Euribor, abzüglich dreier Basispunkte. Die Zinsanpassung erfolgt alle drei Monate. Die Mindeststückelung liegt ebenfalls bei 1.000 Euro nominal. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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