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FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Montag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Der DAX schloss bei uneinheitlichen Einzeltiteln minimal im Minus, er bröckelte um 4 auf 13.480 Punkte ab. Dass er nicht besser abschnitt, lag vor allem an Abschlägen der Schwergewichte Airbus, Siemens und Linde. In der zweiten Reihe ging es dagegen weiter aufwärts: Der MDAX legte um gut 0,2 Prozent zu, der TecDAX um 0,6 Prozent. "Die Marktbreite ist weiter in Ordnung", so ein Marktteilnehmer. Die Umsätze waren allerdings gering, auch weil viele Anleger im Urlaub sind.
"Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich weiterhin widerstandsfähig gegen die Belastungsfaktoren", so der Marktteilnehmer. So stehe Deutschland wegen der hohen Abhängigkeit von russischen Lieferungen im Zentrum der Gaskrise. Angesichts der Diskussion um die Weitergabe der hohen Gaspreise an die Kunden galt somit auch das Einzelhandelsminus in Deutschland von real 8,8 Prozent im Juli nicht als wirkliche Überraschung: "Nun wird natürlich erst einmal wieder gespart", so ein Marktteilnehmer. Lediglich ausgewählte Einzelwerte litten etwas: Im DAX fielen Zalando um 1,4 Prozent. Im SDAX gaben Ceconomy 2,9 Prozent ab. Auf der anderen Seite gehörten Konsumtitel auch zu den größten DAX-Gewinnern: So stiegen Hellofresh um 4 Prozent, Puma um 2,6 Prozent und Adidas um 1,9 Prozent. Prognosesenkungen von Covestro und Varta Covestro fielen um 0,5 Prozent nach einer erneut gesenkten Prognose. Als Grund wurden unter anderem die steigenden Energiekosten genannt. Der neue Ausblick auf 2022 bedeutet den Citi-Analysten zufolge eine Kürzung der aktuellen Prognosen um 16 Prozent, der Ausblick für das dritte Quartal liege mit 36 Prozent noch deutlicher unterhalb des Konsens. Varta rutschten um 3,5 Prozent ab. Auch hier fiel die neue Jahresprognose für Gewinn und Umsatz schwächer als erwartet aus. Als Grund wurden neben der Kosteninflation auch verzögerte Projekte genannt. Die Erwartung an das EBITDA für das Gesamtjahr wurde über 20 Prozent gesenkt. Auch Lufthansa hielten sich trotz Streikabstimmung mit 0,3 Prozent Minus relativ stabil im Markt. "Mit dem Streikthema ist ein neuer Belastungsfaktor aufgetaucht", sagte ein Händler. Nach dem Streik des Bodenpersonals vom Mittwoch hatte sich am Sonntag die Pilotengewerkschaft VC ebenfalls in einer Urabstimmung für streikbereit erklärt. Damit kann es nun auch kurzfristig zu Streiks kommen, wenn es auch aktuell keine Termine gibt. Dermapharm zogen um 2,1 Prozent an - trotz der geplanten Übernahme der französischen Arkopharma. Damit lege das Unternehmen den Grundstein für weiteres Wachstum auch im Hinblick auf fehlende Impfstoffumsätze aus der Vereinbarung mit Biontech, hieß es. Auch Suse konnten sich erholen. Der Kurs stieg um 4,2 Prozent. Der Großaktionär EQT will bis zu 100 Millionen Euro in die Papiere der Software-Firma investieren. Gut wurde auch die erhöhte Umsatzprognose von Stabilus aufgenommen, die Aktien stiegen um 2,4 Prozent. Im dritten Fiskalquartal konnte der Autozulieferer trotz des globalen Kostenanstiegs auch die EBIT-Marge steigern. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/hru/flf (END) Dow Jones Newswires August 01, 2022 12:00 ET (16:00 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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