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Zur Schau getragenes Entsetzen in Berlin und Brüssel – demonstrative Gelassenheit an den Finanzmärkten. Theresa May ist mit ihrem Vertragswerk gescheitert und muss sich der Vertrauensfrage stellen. Die Brexit Hängepartie geht weiter.
Damit hatten die Märkte gerechnet: Das zwischen Großbritanniens Premierministerin Theresa May und der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen wurde vom britischen Parlament klar abgelehnt. Der Machtkampf über den Brexit-Kurs dürfte sich nun noch weiter verschärfen. Großbritannien will die Europäische Union bereits am 29. März verlassen. Gibt es bis dahin keine Einigung, droht im schlimmsten Fall ein Austritt ohne Abkommen. Für diesen Fall wird mit chaotischen Folgen für die Wirtschaft gerechnet. Das Datum ist allerdings nicht in Stein gemeißelt und der Austritt ohne „Deal“ zwingend vorgeschrieben. Im Gegenteil: Es ist sogar denkbar, dass England letztendlich in der in der EU bleibt. EU Ratspräsident Tusk schreibt auf Twitter: Wenn ein Deal unmöglich ist, und niemand keinen Deal will, wer hat endlich den Mut zu sagen, was die einzige gute Lösung ist? Börsianer reagieren absolut cool. Der Dax startet freundlich, nach guten Vorgaben aus USA und ruhigem Handel in Asien. Allerdings werden die anfänglichen Kursgewinne bis zum Mittag wieder abgegeben. Auch bei den Währungen Euro, Pfund und Dollar heißt es: Still ruht der See. Zur Beruhigung der Gemüter hat auch EZB-Präsident Mario Draghi beigetragen. Er rechnet zwar mit einer Wirtschaftsabschwächung, nicht aber mit einer Rezession. Bank of America und Goldman Sachs haben jeweils mit den Zahlen zu Q4 die Erwartungen übertroffen. Netflix erhöht Preise Netflix Aktien haben kräftig zugelegt. In New York ging es sechs Prozent in die Höhe. Der Streaming-Dienst hatte die Preise für Kunden in den USA erhöht. Und das deutlich: Je nach Abomodell klettern die Preise bis zu 18 Prozent. Netflix hat weltweit 130 Millionen Zuschauer. Die neuen Preise gelten für Neukunden sofort, Bestandskunden werden nach und nach umgestellt. Der gesamte Tech Sektor hat positiv reagiert: auch für Facebook, Apple, Amazon und Microsoft ging es nach oben. Morgen präsentiert Netflix Zahlen zum vierten Quartal. Ruhiger Handel Schlechte Nachrichten kommen aus dem Nebenwertesegment vom Online-Möbelversender Home24, der im vergangenen Jahr weniger umgesetzt hat als zuletzt noch gehofft. Die im Sommer an die Börse gebrachte Rocket-Internet-Beteiligung hatte erst im November die Umsatz Prognose von rund 30 Prozent auf mehr als 20 Prozent gesenkt. Aktien des Anlagenbauers Gea Group reagierten auf die Erholung der internationalen Milchpreise. Gea ist auch im Bereich Milcherzeugung unterwegs. Deutliche Gewinne gab es bei den Papieren des IT-Dienstleisters Cancom, die das Bankhaus Lampe auf “Kaufen” hochgestuft hatte. Börse Stuttgart TV Brexit-Chaos, Handelskonflikt, die Sorgen um eine sich abschwächende Weltwirtschaft – im noch jungen Börsenjahr 2019 gibt es viele Themen, die für Bewegung sorgen. Wie könnte es nach dem jüngsten DAX-Anstieg weitergehen, wo lauern Chancen und Risiken und auf welche Strategie setzt er selbst – das verrät Fondsmanager Dirk Müller im Gespräch mit Börse Stuttgart TV. Euwax Sentiment Index Der EUWAX Sentiment Index, das Stimmungsbarometer der Börse Stuttgart, pendelt heute mit kleinen Ausschlägen um die Null-Linie. Derivate-Anleger versuchen heute antizyklisch von der leichten Pendelbewegung im Dax zu profitieren. Trends im Handel Der europäische Automarkt gibt weiter nach. Im Dezember sank die Nachfrage für Passagierfahrzeuge den vierten Monat in Folge, teilte der Branchenverband Acea am Mittwoch mit. Die Zahl der Zulassungen im letzten Monat des vergangenen Jahres sank um 8,4 Prozent auf 998 503 Fahrzeuge. Lichtblick ist Daimler: Daimler stemmte sich mit einem Plus von 8,9 Prozent gegen den Trend. Dies gelang allerdings nur mit Hilfe eines noch größeren Anstiegs von 11,5 Prozent bei der Hauptmarke Mercedes. Derivate Anleger in Stuttgart sehen Potenzial und verkaufen Knock-out-Puts auf den Autobauer. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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