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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Die ostasiatischen Börsen haben am Montag ein uneinheitliches Bild abgegeben. Während der Nikkei-Index in Tokio um 0,8 Prozent auf 19.890 Punkte zulegte, gab der Index in Sydney kräftig um 1,3 Prozent nach auf 5.659 Zähler. Unter anderem war das dem Minus beim Schwergewicht BHP Billiton geschuldet. Dessen Kurs rutschte um 7,3 Prozent ab, weil er bereinigt wurde um die Ausgliederung eines Teilbereichs des Minengeschäfts unter dem Namen South32. Das BHP-Minus fiel aber deutlicher aus als der eigentliche Wertabschlag des Spin-offs. Beobachter führten das auf den wenig verheißungsvollen ersten Handelstag von South32 zurück.
Gestartet mit einem ersten Kurs von 2,13 Austral-Dollar, der bereits am unteren Rand dessen lag, was Experten erwartet hatten, ging die Aktie mit 2,05 aus dem Tag. Zwischenzeitlich war der Kurs bis auf 2,22 Austral-Dollar gestiegen. Händler begründeten den über 7-prozentigen Rückfall der Aktie vom Tageshoch damit, dass die Anleger zunächst abwarten wollten, wie sich die Aktie an den Börsen in London und Südafrika entwickelt, wo sie ebenfalls notiert ist. Das Geschäft von South32 umfasst von der Mutter BHP Billiton nicht mehr erwünschte Geschäftsteile an Kohlebergwerken und Aluminiumhütten. Zum ersten Kurs von 2,13 Austral-Dollar wurde das Unternehmen mit 11,3 Milliarden Austral-Dollar bewertet. Damit war es der größte Börsengang in Sydney seit AMP 1998. Neben dem Kursabschlag von BHP Billiton trübten Sorgen über den Konjunkturausblick und vor einem überhitzten Immobilienmarkt in Australien die Stimmung, dazu kamen drohende strengere Kapitalanforderungen und Sorgen vor einer Zunahme notleidender Kredite bei den Banken. Westpac Banking Corp und National Australia Bank verloren 2,5 bzw. 1,5 Prozent auf den jeweils niedrigsten Stand seit Januar. Macquarie Group verloren 3,7 Prozent, allerdings inklusive eines Dividendenabschlags. Marktteilnehmer führten die insgesamt uneinheitliche Tendenz in Ostasien auf die Vorgaben aus den USA zurück, wo der S&P-500-Index auf Schlusskursbasis trotz zuletzt schwacher Konjunkturdaten neue Rekordhochs markiert. "Die Erwartung für die nächste Zinserhöhung in den USA hat sich von Juni auf frühestens September nach hinten verschoben und die Konjunkturdaten werden noch kritischer hinterfragt mit Blick auf die Haltung der Fed", sagte Investrust-CEO Hiroyuki Fukunaga. In dieser Woche stünden vor allem Immobiliendaten im Blickpunkt. Robuste Daten könnten den Dollar befeuern und damit auch wieder für Käufe an der japanischen Börse sorgen, sagte er. An den chinesischen Börsen ging es ebenfalls bergab. Konnte sich der Shanghai-Composite zunächst noch knapp im Plus halten, folgte er im späten Geschäft dem HSI in Hongkong ins Minus. Belastend wirkten bereits den achten Monat in Folge gesunkene Immobilienpreise in China. In Hongkong herrschte außerdem Enttäuschung darüber, dass es über das Wochenende keine Neuigkeiten zur angeblich engeren Verknüpfung mit der Börse in Shenzen gab nach dem Vorbild der bereits existierenden Kooperation mit Schanghai. Die Fantasie darüber hatte die Kurse in der Vorwoche noch beflügelt. Für das kräftigere Minus an der Börse in Hongkong waren vor allem Verluste im Telekommunikationssektor verantwortlich. China Unicom und China Mobile verloren 2,1 bzw 2,9 Prozent, nachdem beide Unternehmen im Einklang mit China Telecom (minus 2,3 Prozent) angekündigt hatten, ihre Preise für die Datenübertragung im Mobilfunk- und Breitbandgeschäft zu senken. Beobachter sehen dies als Reaktion auf die jüngste Kritik von Chinas Ministerpräsident Li Keqiang, wonach 4G-Daten immer noch zu teuer seien und die Geschwindigkeit des Breitbandnetzes zu langsam. Für gute Stimmung in Japan sorgten besser als erwartet ausgefallene Aufträge im Maschinenbau und höhere Investitionen der Unternehmen, aber auch positive Nachrichten aus dem Unternehmenssektor. So haben sowohl Mitsubishi UFJ Financial Group und Mizuho Financial Group ihre Dividenden erhöht, daneben aber auch den Ausblick angehoben bzw. ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Die Kurse legen entsprechend deutlich zu um 4,6 bzw 4,7 Prozent. Im Versicherungssektor schossen Dai-Ichi Life um 11 Prozent nach oben, angetrieben von aggressiven Unternehmenszielen. Für Sumitomo Electric Industries ging es um 7,6 Prozent nach oben nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen und einer Dividendenerhöhung. Erneut trüb sah es dagegen bei Sharp aus. Nach dem 7-prozentigen Minus am Freitag ging es um weitere 9,1 Prozent südwärts mit dem Kurs. Weiter belasteten laut Händlern negative Analystenkommentare und die geplante Kapitalmaßnahmen, die Gläubiger des Unternehmens zu Anteilseignern machen und für einen Umschwung sorgen sollen. Takeda Pharmaceutical gaben um 2,6 Prozent nach, belastet von Kosten für die Beilegung eines Rechtsstreits in den USA. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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