Alt 06.11.15, 15:47
Standard Rentenreport KW 45: Quartalsergebnisse im Fokus der Anleger
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DAX wieder fester.

Die Flut an Quartalsergebnissen sorgte am Donnerstag für gute Stimmung an den Märkten. Im Fokus standen unter anderem Adidas, HeidelbergCement und Münchener Rück. Nach einem schwachen Start kletterte der DAX am Donnerstag auf ein Tageshoch von 10.963 Punkten.

Weniger positiv waren einige Konjunkturdaten, die ebenfalls am Donnerstag veröffentlicht wurden. Der Auftragseingang der deutschen Industrie ging im September überraschend 1,70 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück. Experten hatten ein Plus von 1,10 Prozent erwartet. Ebenfalls rückläufig war der vom Münchner ifo Institut ermittelte Index zum Wirtschaftsklima in der Eurozone. Im vierten Quartal 2015 ging der Index von 124,0 auf 122,0 Punkte zurück.

Nach den schwachen Konjunkturdaten am Donnerstag fiel der Euro weiter und erreichte ein Tagestief von 1,083 US-Dollar.

Am Donnerstagnachmittag standen Konjunkturdaten aus den USA im Fokus: die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die vergangene Woche stiegen auf 276.000 und lag damit um 14.000 höher als erwartet. Die Lage am Arbeitsmarkt ist eine der wichtigen Faktoren für eine mögliche Zinsanhebung in den USA.

Bundesanleihen

Die aufgekommene Euphorie der Marktteilnehmer hinsichtlich zusätzlicher expansiver Maßnahmen der EZB im Zuge der Aussagen Mario Draghis bei der letzten Pressekonferenz legte sich wieder etwas. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag Donnerstagnachmittag bei 0,53 Prozent.

Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel Donnerstagnachmittag auf 156.29 Punkte.


Anlegertrends

Türkische Lira fester – Anleihen umsatzstark

Der überraschend deutliche Wahlsieg der regierenden AK-Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan beflügelte zu Wochenbeginn die türkische Lira. Der Dollar verlor in der Spitze mehr als fünf Prozent auf 2,7580 Lira und markierte damit den niedrigsten Stand seit Ende Juli. Die AKP konnte die absolute Mehrheit zurückerobern – Anleger hoffen daher, dass die monatelange Phase der politischen Unsicherheit ein Ende finden könnte. Die Lira hat in diesem Jahr mehr als 25 Prozent an Wert verloren.

Umsatzstark zeigten sich diese Woche in türkische Lira notierende Anleihen, wie zum Beispiel die Papiere der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Während einige Anleger die Titel verkauften und Währungsgewinne mitnahmen, investierten andere in Erwartung einer weiter festeren Lira. Besonders im Fokus der Anleger stand der im August 2016 fällige Bond der KFW (WKN: A1RE8Q). Dieser wird mit 5,0 Prozent p.a. verzinst und notiert derzeit bei 96,21 Prozent und damit deutlich unter pari.

Neue Zypern Staatsanleihe gesucht

Die jüngst vom Inselstaat Zypern im Volumen von einer Milliarde Euro begebene Staatsanleihe (WKN: A1Z9QR) wurde diese Woche stark nachgefragt an der Börse Stuttgart. Der Bond wird mit 4,25 Prozent p.a. verzinst und läuft bis zum 04. November 2025. Die Anleihe kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro Nominal gehandelt werden. Aktuell notiert die Anleihe bei 102,33, was einer Rendite von 3,96 Prozent entspricht.

Zypern wurde im Frühjahr 2013 mit der Hilfe internationaler Geldgeber vor der Pleite bewahrt. 10 Milliarden Euro an Kredithilfen kamen von den Euro-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Zyprer selbst steuerten 13 Milliarden bei, Anleger und Investoren mussten mit einer Zwangsabgabe zur Rettung beitragen. Ende Juli bescheinigten die Kontrolleure aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF dem Euroland Verbesserungen in vielen Bereichen, sahen aber weiteren Reformbedarf. Für 2015 erwartet die EU-Kommission für Zypern ein Wachstum von 0,5 Prozent.

Das Euro-Krisenland steht nun vor einem erfolgreichen Abschluss des Hilfsprogramms und will künftig ohne weitere finanzielle Unterstützung aus diesem Paket auskommen.

Wie letzte Woche aus Kreisen des Finanzministeriums in Nikosia zu hören war, plant das Euro-Krisenland den Restbetrag der Hilfskredite über 2,3 Milliarden Euro nicht in Anspruch zu nehmen und stattdessen noch vor dem Ende des offiziellen Hilfsprogramms im März 2016 entsprechend Gelder direkt an den Kapitalmärkten aufzunehmen. Bereits vor mehr als einem Jahr war es Zypern gelungen, mit einer fünfjährigen Anleihe an den Kapitalmarkt zurückzukehren. Der Zinssatz der aktuellen zehnjährigen Emission ist für das Land der günstigste seit Jahrzehnten.

Deutsche Bahn Finance B.V.: Neuemission

Gut nachgefragt war diese Woche die von der Finanztochter der Deutschen Bahn emittierte 650 Millionen Euro schwere Unternehmensanleihe (WKN: A1Z9WA). Die Anleihe wird mit 1,625 Prozent p.a. verzinst und läuft bis zum 06.11.2030. Die Ratingagentur Moody’s bewertet die Anleihe mit Aa1e und die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro nominal. Am Freitag notierte die Anleihe bei 97,65 Prozent.


Neueinführungen

Coca Cola Co.

Mit einer US-Dollar Anleihe (WKN: A1Z9KB) kam die Tage der Getränkehersteller an den Markt. Verzinst wird der Bond mit 2,75 Prozent per anno. Die Zinsen werden halbjährlich ausbezahlt. Fällig wird die Anleihe am 27.10.2025 es sei denn der Emittent macht von seinem Kündigungsrecht bis zum 27.10.2025 auf Basis des Barwertes mit einer Prämie von 0,15 Prozent Gebrauch. Die Mindeststückelung liegt bei 2.000 US-Dollar nom.

Daimler AG

Der Autohersteller mit Hauptsitz in Stuttgart hat Ende Oktober eine Anleihe begeben (WKN: A16865). Das Emissionsvolumen liegt bei einer Milliarde Euro. Verzinst wird die Anleihe mit 0,625 Prozent und die Rückzahlung soll am 05.03.2020 erfolgen. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nom.

Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 129,90 Mrd. Euro ausgewiesen bei einem Automobilabsatz von 2.545.985 Fahrzeugen. Zu der bekanntesten Marke zählt der Mercedes-Benz. Weitere Automarken wie Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach, smart, Freightliner, Western Start, BharatBenz, Fuso, Setra, Thomas Built Buses, moovel und car2go gehören zum Konzern. Weltweit sind im Unternehmen rund 279.972 (Stand 31.12.2014) beschäftigt.


Börse Stuttgart TV

Emerging Markets – Ernüchterung oder neue Anlagechancen?

Der China-Schock scheint zwar verdaut, doch von Russland und Brasilien lassen die meisten Anleger auch weiterhin ihre Finger. Das Thema Emerging Markets im Allgemeinen und BRIC im Besonderen scheint derzeit ein wenig aus der Mode. Doch ist diese Skepsis auch berechtigt? Prof. Dr. Hendrik Wolff, Wolff & Häcker Finanzconsulting AG, bei Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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