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Der amerikanische Aktienmarkt segelt weiterhin auf stürmischer See. Im Wochenvergleich verlor der Dow Jones weitere zwei Prozent und schloss zur Wochenmitte bei 15.915 Punkten. Seit Jahresbeginn beträgt der Verlust fast neun Prozent im Index der 30 größten Werte. Die Marktteilnehmer sehen zunehmend die Sorgen über die konjunkturelle Entwicklung weltweit. Nach dem die Branche der Kohleförderer bereits vor Monaten für tot erklärt wurde, zieht nun der Pleitegeier über den Unternehmen aus dem Öl- und Gasbereich seine Kreise. In diesem Zusammenhang wurde nun auch mit Chesapeake Energy (WKN: 885725) eine größere Adresse genannt, die am Montag zwischenzeitlich eine Kurshalbierung hinlegten. Das Unternehmen muss im März eine Verbindlichkeit in Höhe von 500 Millionen Dollar ablösen. Ob die Gesellschaft auch die liquiden Mittel dafür hat, ist unter Marktbeobachtern nicht ganz klar.
„Kung Hei Fat Choy“ – ist das Motto in China: die Chinesen feiern ihr Neujahrsfest. Die Festlandbörsen in Shanghai und Shenzhen bleiben die gesamte Woche geschlossen, die Börsen in Hongkong von Montag bis Mittwoch. Am Donnerstag wurde wieder gehandelt. Der HangSeng verlor 742 Punkte oder 3,85 Prozent auf 18.545 Punkte. Der HSCE büßte 3,82 Prozent (99,94 Punkte) auf 2.513 Punkte ein. Der Kater war somit dementsprechend groß. Kein guter Start ins Jahr des Affen. Börsentechnisch steht der Affe nicht für kontinuierlich steigende Kurse. Das Tierkreiszeichen gilt als unberechenbar und sprunghaft. „Wer an Horoskope glaubt, hält sein Geld erst einmal von China fern“, unkte Michael Frank von der Baader Bank AG in Stuttgart. Eine mehr als schreckliche Handelswoche hat der japanische Aktienmarkt hinter sich. Der Nikkei 225 verliert 1.331 Zähler und schließt bei 15.713 Punkten. Man kann schon fast von panikartigen Verkäufen sprechen, die aber auf fast kein Kaufinteresse trafen und so die Kurse in den freien Fall schickten. Die Renditen der 10jährigen japanischen Staatsanleihen rutschten sogar das erste Mal in ihrer Geschichte in den negativen Bereich. Das löste eine Verkaufswelle im Finanzsektor aus. Mitsubishi UFJ Financial (WKN: 657892) zum Beispiel gingen um über 22 Prozent in die Knie und unter den zehn schlechtesten Aktien im Nikkei 225 sind sechs aus dem Finanzsektor. Auch Exportwerte wie Toyota Motor (WKN: 853510) oder Sony Corp. (WKN: 853687) mussten zweistellige Kursverluste hinnehmen, aber nicht in dem Ausmaße wie die Finanztitel. Die Anleger befürchten einen negativen Einfluss vom starken Yen auf die Gewinnprognosen der Konzerne. Der Yen verfestigte sich allein im laufenden Monat gegenüber dem US-Dollar von 121,5 auf 112,5 und diese außergewöhnlich starke Währungsschwankung von gut acht Prozent wird sich wohl auf die Gewinne negativ niederschlagen. Die Nachrichtenlage beim angeschlagenen Elektronikkonzern Sharp Corp. (WKN: 855383) hat sich momentan ein wenig beruhigt. Der taiwanesische Konzern Foxconn und der japanische Staatsfonds glauben jeweils das bessere Angebot für Sharp Corp. zu haben. „Die Entscheidung wer von beiden zum Zug kommt, wird wohl bis Ende des Monats fallen“, bemerkte Björn Marten, Japanexperte bei der Baader Bank AG in Stuttgart. Gute Nachrichten hatte diese Woche der Spirituosenhersteller Pernod Ricard (WKN: 853373) zu verkünden. Die Nummer zwei der Welt in dieser Branche konnte im letzten Halbjahr bis zum Dezember einen Gewinn von 886 Millionen Euro einfahren und damit immerhin eine Steigerung um zwölf Prozent zum Vorjahr verzeichnen. Das französische Unternehmen konnte in Amerika ein Umsatzplus von drei Prozent und einen Rückgang in China um zwei Prozent ausweisen, unter dem Strich bedeutet das 4,96 Milliarden Euro Umsatz. Pernod Ricard ist der Hersteller von Spirituosen wie beispielsweise Ramazzotti, Absolut Vodka, Havana Club oder Ballantines. „Nach einem guten Start an der Börse in einem schwierigen Marktumfeld konnte sich die Aktie aber dem allgemeinen Marktgeschehen nicht entziehen und notierte bei 93,35 Euro deutlich im Minus“, erklärte Sven Nemela von der Baader Bank AG in Stuttgart. Für den schwedischen Pharmakonzern Meda (WKN: 935166) hat der US-Pharmakonzern Mylan (WKN: A14NYH) ein Übernahmeangebot in Höhe von 9,9 Milliarden Dollar (8,75 Milliarden Euro) abgegeben. Die Aktie von Meda machte einen Kurssprung von knapp 67 Prozent auf 15,15 Euro. Die Aktie von Mylan verlor jedoch 13 Prozent an Wert und tendiert bei 39 Euro. Gold ist Trumpf und dient den Anlegern als sicherer Hafen. Das gelbe Edelmetall preschte seit der letzten Berichtswoche um satte 6,5 Prozent nach oben und notiert momentan bei 1.233 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Seit Anfang des Jahres pflügte Gold alle charttechnischen Widerstände beiseite, 50-Tagesline, 90-Tagesline, 200-Tageslinie und eroberte die psychologisch wichtige 1.200-Dollar-Markierung mit Leichtigkeit zurück. Seit Jahresanfang kann Gold eine beeindruckende positive Performance von 14 Prozent verbuchen. Die Goldminen profitieren von diesem positiven Trend. Allen voran der Marktführer Barrick Gold (WKN: 870450). Die Aktie katapultierte seit Jahresstart um satte 49 Prozent auf 11 Euro nach oben. Trotz dieses Anstiegs darf man nicht aus den Augen verlieren, dass im Jahr 2011 (das Startjahr der Rohstoffbaisse) Barrick Gold noch bei 40 Euro notierte. „Es scheint so, als wäre das lange Tal der Tränen durchschritten und 2016 könnte sich als Wendepunkt für den Goldpreis herausstellen“, resümierte Markus Volz von der Baader Bank AG in Stuttgart. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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