Alt 15.02.19, 11:00
Standard Rentenreport KW 07
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Aktuelles Marktgeschehen

Langer Atem

Einen langen Atem beweisen derzeit sowohl die britische Premierministerin Theresa May als auch der amerikanische Präsident Donald Trump. May wird nicht müde, ihren Brexit-Plan im britischen Unterhaus zu verteidigen. Sie ist nach wie vor davon überzeugt, dass der von ihr ausgehandelte Deal der einzig richtige Weg ist, die EU zu verlassen. Wie einige Medien berichteten, soll Mays Chefberater in einer Brüsseler Bar ausgeplaudert haben, dass May plant, das Parlament kurz vor dem Austrittsdatum am 29. März erneut über ihren Deal abstimmen zu lassen. Frei nach dem Motto: Take it or leave it! Ob dieser Plan zu einem positiven Ergebnis führen wird bleibt abzuwarten und darf angezweifelt werden. Betrachtet man die britischen Staatsanleihen, scheint der Markt aber noch guter Hoffnung zu sein, die Risikoaufschläge halten sich in Grenzen.

Der amerikanische Präsident beweist überraschenderweise diplomatisches Geschick im Handelsstreit mit China. Die seit Montag laufenden Gespräche laufen positiv, Trump schlägt versöhnliche Töne an und zeigt sich bereit, die Handelsgespräche zu verlängern, sollte die Tendenz nach wie vor positiv sein. Auch ist er bestrebt, einen weiteren Government Shutdown zu verhindern, obwohl ihm nur knapp ein Viertel der von ihm geforderten finanziellen Mittel für seine Mauer zu Mexiko genehmigt wurde. Ein weiterer Shutdown könnte ein Downgrading zur Folge haben.

An den Aktienmärkten herrscht überwiegend positive Stimmung. Nach einer verlustreichen Vorwoche konnte der deutsche Leitindex DAX in dieser Woche die 11.000 Punkte-Marke zurückerobern und verteidigen. Am Montag und Dienstag gewann der Leitindex je etwa 1 %. Der Mittwoch verlief etwas ruhiger, am Donnerstag beflügelten gute Unternehmenszahlen den Markt. Auch die Entspannung und die daraus resultierende Hoffnung auf ein positives Ende im Handelsstreit zwischen den USA und China sorgten für gute Stimmung an den Märkten. Die amerikanischen Märkte zogen besonders am Montag deutlich an.

Die konjunkturelle Stimmung ist dagegen nicht ganz so rosig. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal 2018 wurde bei 0,0 % verlesen und lag somit unter der Prognose von 0,1 % aber 0,2 % höher als das BIP des dritten Quartals 2018. Das japanische Bruttoinlandsprodukt lag im vierten Quartal 2018 bei 0,3 % und somit ebenfalls 0,1 % unter der Prognose.

Bundes-/Staatsanleihen

Die positive Stimmung an den Aktienmärkten verursacht durch Silberstreifen am Handelsstreit-Horizont belastete in dieser Woche die Bundesanleihen. Am Montag büßte der Euro-Bund-Future 0,23 Prozent ein und fiel auf 166,28 Punkte, am Dienstag verlor der Bund weitere 0,09 Prozent. Die schwach ausgefallenen Produktionsdaten aus der Industrie, die als Warnhinweis für eine schwächelnde Konjunktur interpretiert werden, unterstützen die Bundesanleihen am Mittwoch und Donnerstag und der Bund-Future kletterte bis zum Donnerstagnachmittag auf 166,35 Punkte. Die Renditen der zehnjährigen deutschen Staatsanleihen konnten sich nach dem Tiefpunkt bei 0,08 % vergangenen Freitags wieder etwas erholen und kletterten im Wochenverlauf auf 0,13 %.

Die 30 jährigen Bundesanleihen verließen die Auktion am 13.02. bei 0,720 % und somit 0,130 % tiefer als im Vormonat.

Die Marktdaten im Überblick

Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen.

Hier gelangen Sie zu der Übersicht.


Anlegertrends

Deutsche Telekom begibt Anleihe in britischem Pfund

Die niederländische Finanzierungsgesellschaft der Deutschen Telekom, die Deutsche Telekom International Finance B.V., hat eine neue Unternehmensanleihe in britischem Pfund begeben. Das Emissionsvolumen beträgt 400 Millionen GBP. Die Anleihe mit der WKN A2RXHL hat eine Laufzeit von fünfzehn Jahren und ist mit einem Kupon in Höhe von 3,125 % ausgestattet. An der Börse Stuttgart kann die Anleihe sowohl in Euro als auch in Pfund abgewickelt werden. Die Stückelung beträgt privatanlegerfreundliche 1.000 GBP nominal. Die Deutsche Telekom International Finance B.V. wird von S&P500 mit dem Rating BBB+ bewertet.

Bella Italia

Der italienische Staat leiht sich frisches Geld und hat eine Anleihe mit einem Volumen von 3,58 Milliarden Euro emittiert. Die Anleihe A2RXF1 wird im Januar 2025 fällig und ist mit einem variablen Zinssatz ausgestattet. Der aktuelle Kupon beträgt 1,614 %. Die Zinsanpassung des Floater Kupons erfolgt halbjährlich im Januar und im Juli. Privatanleger können die Anleihe ab 1.000 Euro nominal handeln. S&P ratet die Republik Italien derzeit mit BBB.

450 Millionen Schweizer Franken für ABB

Der global führende Schweizer Technologiekonzern ABB hat zwei neue Anleihen begeben. Die Anleihe A2RWWC hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ein Emissionsvolumen von 280 Millionen Schweizer Franken. Der Kupon beträgt 0,300 %. Die zehnjährige Anleihe A2RWWD wurde mit einem Emissionsvolumen von 170 Millionen Schweizer Franken begeben und ist mit einem Kupon in Höhe von 1,000 % ausgestattet. Beide Anleihen können vom Emittenten vorzeitig gekündigt werden. Der Mindestbetrag sowie die Stückelung betragen 5.000 Schweizer Franken nominal. Die Anleihe kann über den Börsenplatz sowohl in Euro als auch in der Heimatwährung abgewickelt werden. ABB wird von der Rating-Agentur S&P mit A bewertet.


Börse Stuttgart TV

Börse am Mittwoch: Wirecard – Neues Ungemach aus den USA?

Financial Times gegen Wirecard – an diesem Börsenkrimi kommt in diesen Tagen keiner vorbei. Die DAX-Aktie ist nach wie vor sehr schwankungsfreudig und aus den USA droht weiteres Ungemach. Was genau für weitere Magenschmerzen sorgt, wie Apple wieder mehr Geld in die Kasse spülen möchte und welche Unternehmen im Rahmen der Berichtssaison noch spannend werden könnten verrät Andreas Lipkow, Finanzmarktexperte bei der comdirect bank im wöchentlichen Marktgespräch.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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