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Die Notenbanken beziehungsweise deren Protagonisten dominierten in dieser Woche das Geschehen am Finanzmarkt. In den USA und Japan will man an der expansiven Geldpolitik festhalten – man betrachtet eine solche gar als alternativlos. Nicht mehr gänzlich alternativlos betrachtet man hingegen in den USA das aktuelle Anleihekaufprogramm. Zwar gab Ben Bernanke in dieser Woche zu Protokoll, solange an der expansiven Geldpolitik festhalten zu wollen bis eine substanzielle Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt eingetreten ist. Dennoch befeuerte der Fed-Chef gleichzeitig Spekulationen, dass die Fed das Tempo in Sachen Geldflut ein wenig drosseln könnte.
Bank of Japan flutet weiter Die Aussichten für Japans Wirtschaft haben sich in den vergangenen Monaten deutlich verbessert. Sie sind sogar so gut, dass die japanische Zentralbank ihre Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage des Landes nach oben korrigierte. Trotz der positiven Vorzeichen wolle man jedoch weiterhin an der Politik der „expansiven Lockerung“ festhalten und die Geldmenge weiterhin um 60 bis 70 Billionen Yen pro Jahr ausweiten. Die jüngsten Erfolge bestärken die neue Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe. Die neue Regierung, seit Dezember des vergangenen Jahres im Amt, sagte der jahrelangen Deflation den Kampf an. Hierbei erhält sie kräftig Unterstützung der Bank of Japan, die bereits seit Jahresbeginn verstärkt japanische Staatsanleihen aufkauft. Das gemeinsame Ziel von Regierung und Notenbank ist nicht weniger als die Verdopplung der derzeitigen im Umlauf befindlichen Geldmenge. Aktuell sprechen die Fakten für eine solche aggressive Fiskalpolitik der Bank of Japan. Allein seit Jahresbeginn hat der Yen gegenüber Euro und US-Dollar knapp 15 Prozent an Wert verloren. Im Zuge dessen konnten die Exporterlöse deutlich gesteigert werden – ein Segen für die traditionell stark exportlastige japanische Wirtschaft. Auch auf heimischen Boden läuft es wieder deutlich besser als zuletzt, was sich unter anderem an der Börse in Tokio ablesen lässt. Hier erreichte der Nikkei 225 seinen höchsten Stand seit fünf Jahren und scheint ebenfalls langsam aber sicher die Finanzkrise hinter sich zu lassen. Für ausufernde Euphorie gibt es jedoch auch in Japan keinen Anlass: Nach schwachen Wirtschaftsdaten aus China verlor der Nikkei binnen weniger Stunden gut 1.000 Punkte an Wert. Fed: Naht das Ende der lockeren Geldpolitik? Die Fed wird bis auf weiteres an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten. Wie Fed-Chef Bernanke auf einer Anhörung vor dem US-Kongress klarstellte, werde die US-Notenbank so lange mit dem Anleihekaufprogramm weitermachen, bis eine substanzielle Verbesserung auf dem US-Arbeitsmarkt eingetreten ist. In einer ersten Reaktion sorgten die harten Fakten und das vorläufige Festhalten an QE III für Erleichterung am Finanzmarkt. Die entscheidende Frage ist jedoch, wann genau eine solche „substanzielle Verbesserung“ erwartet wird? „Wenn wir eine dauerhafte Besserung sehen und zuversichtlich sind, dass sie nachhaltig ist, können wir auf einer der nächsten Sitzungen unser Tempo bei den Ankäufen zurückfahren“, gab hierzu Ben Bernanke auf Nachfrage zu Protokoll. Wird die Geldschwemme also schon im kommenden Sommer versiegen? Grundsätzlich hatte Bernanke zu Beginn des Jahres versprochen an der expansiven Geldpolitik solange festzuhalten bis die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent gefallen ist. Diese liegt aktuell jedoch noch immer bei 7,5 Prozent. Doch die Kritik an der lockeren Geldpolitik wird im Offenmarktausschuss zunehmen lauter. Gegner des Programmes halten Programme wie „QE III“ für wirkungslos und fordern bereits einen zeitnahen Ausstieg. Deutschland: Anleiheauktion mehrfach überzeichnet Bei einer Anleiheauktion gegen Mitte der Woche konnte der deutsche Staat Anleihen in einem Volumen von insgesamt 4,124 Milliarden Euro platzieren. Die Papiere mit zehn Jahren Laufzeit rentierten durchschnittlich bei 1,41 Prozent und waren 1,6-fach überzeichnet. Somit musste der deutsche Staat diesmal gut 0,13 Prozent mehr bieten als bei einer vorhergehenden Auktion im vergangenen April. Ohnehin geriet der Bund-Future zuletzt immer wieder unter Druck, da unter anderem die deutsche Bundesbank für das laufende Quartal ein spürbares Anziehen der Konjunktur prognostiziert. Erst am vergangenen Dienstag stieg die Rendite für zehnjährige Papiere auf ein Neun-Wochen-Hoch. Anlegertrends FREMDWÄHRUNGSANLEIHEN ZURÜCK IM FOKUS Mit den ersten Entspannungstendenzen in Sachen Euroschuldenkrise gerieten auch Fremdwährungsanleihen teilweise aus dem Sichtfeld mancher Anleger. In der abgelaufenen Handelswoche sollte jedoch mal wieder eine norwegische Staatsanleihe zu den umsatzstärksten Papieren im Stuttgarter Rentenhandel gehören (WKN: A0BC8F). Nach einem – für norwegische Staatsanleihen – durchaus bemerkenswerten Kursrückgang von mehr als 300 Basispunkten seit vergangenem Sommer, hat sich die Schuldverschreibung mittlerweile wieder im Bereich von 107 Prozentpunkten stabilisiert. bondm-News Mox Telecom AG Der globale Anbieter für internationale Telefonie veröffentlichte diese Woche die endgültigen Konzernzahlen des Geschäftsjahres 2012. Der Umsatz konnte im Vergleich zum Vorjahr um 11,0% auf 234,0 Mio. Euro gesteigert werden. Aufgrund von Sondereffekten erreichte das Ratinger Unternehmen ein EBITDA von 19,2 Mio. Euro. Dies entspricht einer Steigerung um 36,0% gegenüber dem Vorjahr. Zum Bilanzstichtag betrug der Konzernüberschuss 11,1 Mio. Euro (GJ 2011: 5,0 Mio. Euro). Laut Pressemitteilung erwartet der Vorstand der Mox Telecom AG für das laufende Geschäftsjahr moderat wachsende Umsatzzahlen. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1RE1Z Dürr AG Am 27. Mai 2013 wird die angekündigte Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis 1:1 durchgeführt. Die Gesamtzahl der Aktien der Dürr AG von 17.300.520 Stück erhöht sich auf 34.601.040 Stück. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1EWGX Getgoods.de AG Nach dem diese Woche veröffentlichten Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2012 konnte das Online-Handelshaus seine Umsatzerlöse erneut um 27,1% auf 402,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr steigern. Die getgoods.de AG erwirtschaftete eine EBIT vor Einmalkosten in Höhe von 8,9 Mio. Euro (GJ 2011: 7,0 Mio. Euro). Hier geht’s zur Anleihe WKN A1PGVS CENTROSOLAR Group AG In den letzten Tagen stimmten Anleihegläubiger und Aktionäre auf der Gläubiger- und Hautversammlung der Bilanzsanierung zu. Der Beschluss sieht vor, dass sämtliche Anleihegläubiger ihre Schuldverschreibungen zum Zwecke der Einbringung in die CENTROSOLAR Group AG auf ein Kreditinstitut als Abwicklungsstelle übertragen und im Gegenzug das Recht erhalten, aus einer Sachkapitalerhöhung ohne weitere Gegenleistung nach Kapitalherabsetzung insgesamt 5.500.000 neu zu schaffende Aktien der Gesellschaft über die Abwicklungsstelle zu erwerben (“Erwerbsrecht”). Die Umsetzung der Maßnahmen ist im 2. Halbjahr vorgesehen. Die genauen Termine wird die Gesellschaft in einer separaten Meldung und auf ihrer Webseite bekanntgeben. Anleihegläubiger können sich zudem auf der Webseite der Gesellschaft registrieren lassen, um direkt informiert zu werden. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1E85T börse stuttgart tv BERNANKE-REDE: SPEKULATIONEN UM ENDE VON QE III “Dann können wir auf einer der nächsten Sitzungen unser Tempo bei den Ankäufen zurückfahren”, gab Ben Bernanke vor dem US-Kongress zu Protokoll. Was der Fed-Chef damit sagen will? Sollten sich die wirtschaftlichen Rahmendaten in den USA nachhaltig verbessern, wird dem Markt nicht mehr so viel Geld wie aktuell zufließen. Droht also ein Ende von QE III? Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=9042 EMERGING MARKETS: CHANCEN & RISIKEN VON ANLEIHEN „Zu einem breit diversifizierten Depot gehören auch im Börsenjahr 2013 Anleihen.“ Davon zeigt sich Vermögensverwalter Guido vom Schemm von der Merito Asset Management GmbH im aktuellen TV-Interview überzeugt. Dabei setzt er in erster Linie auf Anleihen aus den sogenannten Emerging Markets. Börse Stuttgart TV sprach mit dem Finanzexperten über Chancen und Risiken dieser Anlageklasse. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=9029 Neueinführungen an der Börse Stuttgart Hyundai Capital Services Das südkoreanische Unternehmen wurde 1993 als Joint Venture zwischen GE Capital und Hyundai Motor Company gegründet. Heute hält die Finanzsparte des amerikanischen Mischkonzerns General Electric (GE) über 43 Prozent der Anteile während der südkoreanische Automobilhersteller (selbst übrigens wiederum Teil der Hyundai Kia Automotive Group) über 56 Prozent besitzt. Das Unternehmen ist Marktführer für Autofinanzierungen in Korea. Weitere Geschäftsfelder sind Leasing, Konsumenten- und Immobilienkredite. Emittiert wurden in der vergangenen Woche zwei Anleihen – beide mit Laufzeit 5 Jahre, beide mit einem Emissionsvolumen von 125 Millionen AUD bei einer Stückelung von 5.000 AUD (Australischen Dollar) und beide von S&P mit BBB+ geratet. Weshalb also zwei Anleihen? Während eine Anleihe mit einem Festzins von 4,5 Prozent p.a. bei halbjährlicher Zinszahlung ausgestattet ist, handelt es bei Anleihe Nr. 2 um einen Floater. Wie letzte Woche erläutert zeichnen sich Floater durch eine variable Verzinsung aus. Der aktuelle Zinssatz beträgt 4,29 Prozent p.a. und wird quartalsweise aus dem Referenzzinssatz, dem australischen Dreimonats-„LIBOR“ (oder genauer dem Bank Bill SWap (BBSW)), zuzüglich einem Aufschlag von 150 Basispunkten berechnet. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1HKXR Portugal Es gibt sie noch: Staatsanleihen mit Renditekick – allerdings muss man hierfür an den südwestlichen Rand der Eurozone gehen. Portugal hat in der vergangenen Woche eine 3 Milliarden Euro Anleihe emittiert. Die knapp elf Jahre laufende Anleihe bietet immerhin einen Kupon in Höhe von 5,65 Prozent p.a. Die Anleihe notiert mit Kursen um 101,5 bereits deutlich über dem Emissionspreis von 99,877 – was immer noch eine Rendite von knapp 5,5 Prozent bedeutet. Im Hinterkopf zu behalten gilt es aber stets, dass Portugal nicht ohne Grund diese Zinsen bieten muss: so bescheinigt S&P Portugal ein allgemeines Kreditrating von BB. Das Wertpapier ist in Teilschulverschreibung von je 0,01 Euro unterteilt. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1HKUP Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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