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Unglaublich, wie schnell die von mir vor einer Woche angeführten 10 Punkte abgearbeitet wurden.
1. Ebola: 40 Personen, die mit dem ersten infizierten US-Amerikaner Kontakt hatten, haben die Quarantänezeit von 21 Tagen überstanden. Außer den zwei bereits bekannten Krankenschwestern gab es keine weiteren Ansteckungen. Auch von den beiden Krankenschwestern, von denen eine noch eine Flugreise unternahm, wurde bislang niemand angesteckt und deren Quarantänezeit ist ebenfalls fast abgelaufen. Noch vor einer Woche befürchtete man ein unkontrolliertes Ausbreiten des hochansteckenden und häufig tödlichen Virus Ebola. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass eine Ansteckung wohl doch auf den direkten Kontakt mit einem fiebrigen Patienten beschränkt ist. Die Panik, die noch vor einer Woche herrschte, ist fast vollständig verflogen. Heute wird ein weiterer Ebola-Fall vermeldet: Ein Arzt in New York, der kürzlich aus den afrikanischen Krisengebieten heimkam. Er hat seinen normalen Alltag fortgesetzt bis er Fieber bekam. Nun fürchtet man erneut, dass dieser Arzt kurz vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus mit Fieber in der U-Bahn andere Menschen angesteckt haben könnte. An solche Fälle, so tragisch sie sind, müssen wir uns gewöhnen. Der einzige Weg um auch solche Fälle auszuschließen ist eine 21-tägige Quarantäne für jeden Einreisenden aus den Ebola-Gebieten. Das wäre eine gigantische nationale Aufgabe. In Deutschland sieht es nicht anders aus, allerdings reagiert man hier gelassener. So wird die US-Börse heute trotz guter Quartalszahlen am gestrigen Abend im Minus starten. Doch man wird sich, so tragisch Ebola auch ist, an diese Meldungen gewöhnen, und die Börse wird immer schneller wieder zum Tagesgeschäft zurückkehren. Für mich ist die Panik um Ebola inzwischen verflogen. Man wird noch ein bis anderthalb Jahre brauchen, um vernünftige Behandlungsmethoden zu entwickeln. In dieser Zeit wird es immer neue Opfer geben. Doch einige afrikanische Länder wurden in den vergangenen Tagen bereits für frei von Ebola erklärt. In den verbleibenden drei Ländern scheint zumindest eine unkontrollierte Ausbreitung inzwischen halbwegs verhindert worden zu sein. Zumindest haben sich die Befürchtungen, die noch vor ein bis zwei Wochen kursierten, als übertrieben herausgestellt. 2. Alle Aktien müssen korrigieren: Mit Netflix und Tesla waren bereits vor einer Woche die letzten Highflyer unter die Räder geraten. Ist also auch erfüllt. 3. Ölpreis findet Boden: Auch das war bereits am vergangenen Freitag der Fall, das Tief bei 83 USD/Fass Nordseeöl hält. Das amerikanische Texasöl war sogar kurzzeitig unter 80 USD/Fass gefallen. Bei 75 USD/Fass bekommen die modernen amerikanischen Ölbohrfirmen Probleme, da aktuellen Untersuchungen zufolge das deren durchschnittliche Produktionskosten mit Hilfe von Fracking und Side-Drilling sind. Hält der nun eingezogene Boden beim Öl, dann gilt uneingeschränkt der konjunkturstimulierende Faktor des niedrigen Ölpreises während die Energiebranche unverändert weiter wirtschaften kann. 4. Auch der Technologiesektor hat einen Boden gefunden: Nachdem Microchip zu Beginn der Berichtssaison für Panik sorgte, haben im Anschluss Micron, Texas Instruments, Skyworks, Microsoft, Intel und auch Apple positiv überrascht. Sämtliche Kurse der Techbranche sind wieder gen Norden gesegelt. 5. Sanktionsspirale gegen Russland: Dieses Wochenende wird gewählt. Je nach Wahlausgang kann sich die Situation auch wieder verschärfen. In der vergangenen Woche hat sich Putin mit Kanzlerin Merkel sowie auch mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko getroffen und Gespräche über mögliche Lösungen geführt. Eine Einigung gab es zwar nicht, doch es ist schon ein gutes Zeichen, dass miteinander gesprochen wird. Allerdings kann sich das, je nach Wahlausgang, auch schnell wieder ändern. Auch in Sachen Gaslieferungen an die Ukraine gab es keine Einigung, Russland besteht nach wie vor auf der Zahlung offener Gasrechnungen. Dieser Punkt bleibt also vorerst offen. 6. Wir haben bislang überwiegend positive Überraschungen bei Quartalszahlen gehört. Nach dem ersten Schwung an Quartalszahlen haben 69% der Unternehmen positiv überrascht, nur 19% überraschten negativ. Der Umsatz ist durchschnittlich um 5% gestiegen, erwartet wurde ein Plus von 4,3%. Die besonders positive Überraschung kommt jedoch von der Gewinnentwicklung. Der Gewinn ist um durchschnittlich 12,6% angewachsen, erwartet wurden hier nur 5,1%. Zudem hat sich die Befürchtung der Serie von Prognosesenkungen nicht bewahrheitet, die meisten Unternehmen behalten ihre Prognosen bei, erstaunlich viele haben sogar ihre Prognosen erhöht. 7. Charttechnik: Mit dem Unterschreiten der 9.000 Punkte im DAX kamen Kursziele von 7.900 und noch tiefer auf. Nun hat der DAX jedoch schon bei 8.400 Punkten gedreht und Charttechniker ereifern sich in Beweisen, warum das so kommen musste. Na, Sie wissen was ich davon halte. Die Charttechnik korrigiert sich selbst, denn steigende Kurse lassen retrospektiv die 8.400 Punkte als natürliches Ziel erkennen - leider nicht vorher. 8. Das Konjunkturwachstum in China betrug zuletzt 7,3%, erwartet wurden 7,2%. Auch der chinesische Einkaufsmanagerindex hat diese Woche einen erfreulichen Anstieg gezeigt. Die Kritik an der chinesischen Regierung ist groß, doch unter'm Strich bekomme ich den Eindruck, dass die Regierung ihr Versprechen zum großen Teil wahrmacht. Überhitzte Branchen werden um unbewegliche Staatskonzerne bereinigt, erst danach gibt es gezielt Förderprogramme für diese Branchen. Das geht nicht so schnell, wie sich das manch ein Beobachter wünscht. Doch die Richtung stimmt, und die jüngsten Konjunkturdaten geben der Regierung erst einmal wieder Rückendeckung. 9. Konjunkturprogramm: Nun, Deutschland muss sich nicht Hals über Kopf in den Ruin stürzen, um Europa zu retten. Nach Italien hat nun Frankreich vehement Deutschland aufgefordert, ein Konjunkturprogramm im Volumen von 50 Mrd. Euro aufzulegen, um die Einsparungen Frankreichs aufzufangen. Wie unsinnig diese Forderung ist, hat jemand bei S&P ausgerechnet: Ein deutsches Konjunkturprogramm werde kaum stimulierend auf andere Länder wirken außer auf Deutschland. Und in Deutschland selbst sei die Wirtschaft gesund, es gebe bereits Inflationsdruck, und ein Konjunkturprogramm würde den Inflationsdruck nur noch verstärken. Schäuble, Merkel und Gabriel haben zu einem möglichen Konjunkturprogramm Stellung genommen. Man sei offen für mehr Ausgaben, solange diese nicht kreditfinanziert seien, so der Tenor. Mit anderen Worten: Mehr als ein paar hundert Millionen werden wir nicht locker machen. Ich werde diesen Punkt ebenfalls als erledigt abhaken: Das Thema Konjunkturprogramm ist jetzt durch, nun wird über ein entsprechendes Programm auf europäischer Ebene diskutiert. 10. EZB muss ihre Bilanz von 2 auf 3 Billionen ausweiten, um ausreichend Liquidität in die EU zu schieben. Hier scheint sich Mario Draghi derzeit mit seiner entsprechenden Ankündigung verkalkuliert zu haben. Wenngleich die Mehrzahl im EZB-Direktorium für das von ihm ausgerufene Ziel ist, ist dessen Erreichung nach wie vor mehr als ungewiss. Durch den Ankauf von Staatsanleihen wäre es möglich, doch das ist nach wie vor nicht erlaubt. Hier gibt es noch keine Lösung. Fazit: Die Ukraine-Krise sowie die Liquiditätsflutung Europas sind noch nicht gelöst. Weltweit sind die Probleme jedoch im Griff, und daher steigen die weltweiten Börsen und mit ihnen auch der DAX. Während der DAX noch deutlich unter seinen Allzeithochs notiert, dürfte es beim Dow Jones gar nicht so lange dauern, bis wieder Rekorde ausgerufen werden. Der DAX wird solange hinterher hinken, wie die beiden offenen Probleme nicht gelöst sind. Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben: WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (23.10.2014) | Woche Δ Dow Jones: 16.678 | 3,5% DAX: 9.047 | 5,4% Nikkei: 15.292 | 5,2% Euro/US-Dollar: 1,27 | -1,3% Euro/Yen: 136,83 | 0,2% 10-Jahres-US-Anleihe: 2,28% | 0,12 Umlaufrendite Dt: 0,73% | 0,06 Feinunze Gold: $1.232 | -0,4% Fass Brent Öl: $86,13 | -1,0% Kupfer: 6.698 | 1,8% Baltic Dry Shipping: 1.155 | 24,2% GIGANTISCHE UMWÄLZUNGEN IN INTERNETBRANCHEN GOOGLE, FACEBOOK, APPLE, YELP, EBAY, YAHOO!, AMAZON Diese Berichtssaison hat eine Reihe neuer Gewinner und Verlierer hervorgebracht. Ich habe mir insbesondere über die schwachen Quartalszahlen von Yelp Gedanken gemacht und bin dabei auf ein Schema gestoßen, das wieder einmal eine ganze Reihe von Branchen betrifft. Analysten schütteln fragend den Kopf, warum Yelp in Sachen Umsatz und Gewinn so schwach abgeschnitten haben könnte. Alle Trends sind intakt, Yelp galt als ein Highflyer, der Konjunkturschwankungen nicht zu spüren bekommt. Ja, das Bewertungsniveau der Aktie war und ist auch nach dem Kurssturz unverschämt hoch, das KGV 2015e beträgt 160. Aber Yelp war auf dem Weg, die weltweiten Gelben Seiten abzulösen und um individuelle Bewertungen zu ergänzen. Die Gelben Seiten weltweit. Wer zweifelt daran, dass wir diese morgen nicht mehr brauchen? Niemand. Und wer zweifelt daran, dass Yelp die beste Startposition hat, um die Gelben Seiten weltweit anzubieten? Auch niemand. Und dennoch könnte das Unternehmen die hoch gesteckten Ziele nicht erreichen. CEO Jeremy Stoppelmann gab an, es handele sich nur um eine kleine Verschnaufpause im ungebrochenen Wachstumstrend. Doch es lässt sich kein Grund für eine Verschnaufpause finden. Also habe ich tiefer gegraben. Nur einer der Analysten von Yelp führte Google als Grund für das schwache Abschneiden an. Google habe den Suchalgorithmus geändert und dadurch Yelps Präsenz in den Suchergebnissen nachteilig beeinflusst. Gleichsam führt der Analyst weiter aus, Google könne das nicht nachhaltig tun, da sonst die Kartellbehörde auf solche Beeinflussungen aufmerksam würde. Der erste Teil dieser Beobachtung kommt mir bekannt vor: eBay hatte zuletzt ebenfalls überraschend schwache Quartalszahlen vorgelegt. Als Grund wurde auch bei eBay genannt, dass man nicht mehr so präsent bei den Google-Suchergebnissen stehe, da Google den Algorithmus geändert habe. Beide Unternehmen sind direkte Wettbewerber von Google. Google baut sein Shopping-Angebot aus und steht dadurch im direkten Wettbewerb zu eBays Marketplaces. Und Google bemüht sich auch um lokale Anzeigen im Sinne der Gelben Seiten und versucht diese durch seine Nutzer bewerten zu lassen, genau wie Yelp. Was soll ich nun also denken? Soll ich beruhigt sein, dass Google das nicht zu auffällig machen darf, weil sich sonst die Monopolkommission einmischen könnte? Nein. Ich muss mir Sorgen machen, dass Google dieses Spielchen so lange treiben wird, bis entweder Yelp und eBay pleite sind, oder aber bis die Kartellbehörden nach in der Regel jahrelangen Verhandlungen kleine Zugeständnisse aushandeln. Doch wissen Sie, warum die lokale Suche und Bewertung bei Google nicht schon längst abgehoben ist? Wegen facebook. Wenn Sie die Wahl haben eine Bewertung zu einem Restaurant von irgendjemandem zu lesen, oder alternativ eine Bewertung von Ihrem Freund oder Bekannten zur Verfügung haben, welche würden Sie dann vorziehen? Natürlich die von der Ihnen bekannten Person. Und das bietet facebook durch seine "Likes" und entsprechenden Kommentare. Die Gelben Seiten mit anonymen Bewertungen könnten sich als Auslaufmodell herausstellen. Und eh man sich versieht steht Yelp unter Beschuss von gleich zwei der mächtigsten Unternehmen: Google und facebook. Ich muss hier also nunmehr meine ursprüngliche Einschätzung grundlegend ändern: Finger weg von Yelp. Wer noch drin ist sollte eine Gegenbewegung nach gestrigem Ausverkauf nutzen, um auszusteigen. Die Party ist vorbei. eBay ist da noch etwas besser positioniert durch PayPal. Gerade hat Apple Pay die neue Richtung vorgegeben, und nun gibt es einen Wettlauf um möglichst große Anteile vom Kuchen der Zahlungsabwicklung. PayPal ist bestens positioniert und könnte in den kommenden Monaten durch geschickte Partnerschaften von diesem Trend profitieren... wenn es nicht schon zu spät ist. Denn PayPal wurde meinen Informationen zufolge von Apple explizit gefragt, mitzumachen bei Apple Pay und hat sich dagegen entschieden. Nun braucht PayPal andere Partner. Auch über Yahoo! habe ich mir ein paar Gedanken gemacht. CEO Marissa Mayer hat durchwachsene Geschäftszahlen vorgelegt, der Beteiligungsgewinn an Alibaba hat natürlich nach dem Börsengang viel Bargeld in die Kasse gespült. Seit Mayers Amtsantritt ist die Aktie von Yahoo! von 15 auf 40 USD gestiegen, und Kritiker werfen ihr vor, das Hauptgeschäft, Bannerwerbung, bis zum heutigen Tage nicht wiederbeleben zu können. Die Kritiker haben recht: Bannerwerbung erfolgt heute direkt über Google. Ein weiterer Bereich, wo Google eine ganze Branche revolutioniert. Natürlich kann man Marissa Mayer nun vorwerfen, ihrem ehemaligen Arbeitgeber nicht ausreichend die Stirn zu bieten. Denn immerhin war Bannerwerbung über viele Jahre die Cashcow von Yahoo!. Doch vielleicht ist gerade ihre Vergangenheit bei Google ein Grund dafür, warum sie das nicht tut: Sie hat dort mit eigenen Augen gesehen, welche intellektuellen Köpfe das System für die Bannerwerbung entwickeln. Da kann Yahoo! nicht mithalten. Stattdessen hat sie geschafft, was diverse CEOs vor ihr nicht geschafft haben: Eine Einigung mit Alibaba, die erst einen Börsengang ermöglichte und zugleich nach dem Verkauf eines maßgeblichen Anteils nach wie vor eine nennenswerte Beteiligung an Alibaba im Hause von Yahoo! belässt. Ja, derzeit profitiert Yahoo! nicht vom eigenen Geschäft sondern fast ausschließlich von der Beteiligung an Alibaba. Doch Mayer hat es nun geschafft, Yahoo! deutlich zu verkleinern, die Bilanz aufzufrischen und das Unternehmen so aufzustellen, dass es sich nun neu erfinden kann. Sie hat rechtzeitig gesehen, dass ein Kampf gegen Google aussichtslos ist und sparte die Energie für einen Neuanfang. Nun stehen ihr alle Türen offen: Sie könnte eine Reihe von kleinen Internetunternehmen kaufen und ein völlig neues Geschäftsfeld erschließen. Wir dürfen gespannt sein, was sie tun wird. Doch vorerst möchte ich klarstellen, dass Marissa Mayer bislang in meinen Augen alles richtig gemacht und Yahoo! eine neue Zukunft gegeben hat. Für ein Investment ist das viel zu wenig. Für eine Spekulation hingegen in die Person Marissa Mayer sind das schon eine ganze Reihe guter Gründe. Bleiben die enttäuschenden Quartalszahlen von Amazon, die CEO Jeff Bezos gestern präsentierte und die für einen Kurssturz der Aktie von 10% am heutigen Freitag sorgen. In der anschließenden Telefonkonferenz brachte es ein Analyst auf den Punkt: Freie Übersetzung: "Wenn wir Analysten das Management von Amazon nicht nach Kundenanzahl, nicht nach Umsatzentwicklung und auch nicht nach dem Gewinn beurteilen dürfen, wenn wir nicht beurteilen sollen, ob neue Produkte wie das FirePhone oder das Kindle Fire erfolgreich sind oder nicht und wenn wir auch die Entwicklung der Gewinnmarge außer acht lassen sollen, sagen Sie uns doch bitte, woran wir Sie messen sollen, denn jede erdenkliche Kennziffer dieser Quartalszahlen hat mich enttäuscht..." Vier Quartale hintereinander hat Amazon nun überraschend viel Verlust gemacht. Zudem wurde gestern die Prognose für das alles entscheidende Weihnachtsquartal gesenkt. Könnte es sein, dass Amazon Probleme bekommt? Könnte es sein, das Jeff Bezos mit dem Rücken zur Wand steht, dass Kindle Fire und FirePhone gigantische Verluste reißen und nicht annähernd die Verbreitung finden, die Amazon sich wünschen würde? Genaue Zahlen werden den Anlegern vorenthalten, wir müssen also spekulieren. Warum aber dann die Prognosesenkung, die eben auch den so wichtigen Umsatz des Weihnachtsgeschäfts betrifft? Ich habe so eine Idee: Könnte es sein, dass die Hersteller selbst immer bessere Webseiten anbieten? Denn genau das ist es, was Amazon in den vergangenen Jahren den entscheidenden Vorteil gab. Die reibungslos und performant funktionierende Webseite. Ich ertappe mich, dass ich immer häufiger direkt auf die Webseiten der Hersteller gehe, um mich zu informieren natürlich. Doch deren Angebote sind immer häufiger gleichwertig oder gar besser als bei Amazon: Eine schnelle und günstige Lieferung gehört heute zum Standard für alle Hersteller. Es fehlt dann natürlich die Bewertung der Artikel durch andere Kunden, was doch einen entscheidenden Faktor ausmacht. Amazon hat also eine Daseinsberechtigung und wird auch neben den Herstellern gut existieren können. Doch in der Vergangenheit war Amazon vielfach der einzige Weg, auf dem man verlässlich und schnell eine Vielzahl von Artikeln beziehen könnte. Inzwischen gibt es eine Alternative: Die Hersteller selbst. Und die Hersteller müssen umsatzmäßig gar nicht in Konkurrenz zu Amazon treten. Es reicht schon, wenn sie mit preislich vergleichbaren Angeboten den Margendruck auf Amazon erhöhen können. Es wird also immer schwerer für Amazon, attraktive Gewinnmargen durchzusetzen. Also: Diese Berichtssaison hat mir gezeigt, dass Amazon und Yelp mit Vorsicht zu genießen sind. Yahoo! ist eine Spekulation auf Marissa Mayer und hat wenig mit dem traditionellen Bannergeschäft zu tun. eBay ist eine Spekulation auf die Abspaltung von PayPal, die im Rahmen des Bezahlsystemhypes durchaus noch ein wenig höher laufen könnte. Und Amazon bekommt erstmals ernstzunehmenden Margendruck. Google und facebook hingegen erobern eine Branche nach der anderen für sich. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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