Alt 29.09.13, 18:43
Standard Rentenreport KW 39: Politisches Machtvakuum und US-Haushaltsstreit dominieren die Märkte
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Die Finanzmärkte reagierten gelassen auf den Bundestags-Wahlsieg von Angela Merkel. Schnell war wieder Alltag angesagt. Die Fortsetzung der Kanzlerschaft war Experten zu folge in der letzten Woche bereits eingepreist. Jetzt heißt es abwarten, welche Regierungskoalition sich in den nächsten Wochen bilden wird.

Auch die Ankündigung von EZB-Präsident Mario Draghi, dass die Notenbank im Falle einer Störung des europäischen Bankensystems Liquidität in die Märkte pumpen wird, erzeugte keine Reaktionen an den Märkten.

Schnell stand wieder die Geldpolitik in den USA im Fokus der Anleger und belastete die Börsen weltweit. Hochrangige US-Notenbankvertreter äußerten sich widersprüchlich darüber, ob eine Drosselung der massiven Anleihekäufe bald zu erwarten sei oder nicht. Nachdem die Federal Reserve zuletzt wider Erwarten die monatlichen Anleihekäufe im Umfang von 85 Milliarden Dollar doch nicht gedrosselt hatte, liefern sich „Tauben“, die weitere Hilfen zur Belebung der Wirtschaft befürworten und „Falken“, die vor Inflationsgefahr warnen, einen öffentlichen Schlagabtausch.

Auch der sich zuspitzende Etat-Streit der USA trübte die Stimmung der Finanzmärkte. Durch die parteipolitischen Grabenkämpfe zwischen Republikanern und Demokraten im US Kongress über Schulden und Sparzwang, droht der Supermacht einmal wieder die Zahlungsunfähigkeit. Sollte es nicht gelingen, die gesetzliche Schuldenobergrenze anzuheben, wären die Bundesbehörden zahlungsunfähig.

Der Haushaltsstreit belastet auch den Dollar und lässt den Euro im Gegenzug wieder zurück über die Marke von 1,35 Dollar ansteigen. Neben den Konjunkturdaten aus der Eurozone sind insbesondere die Richtung der US-Geldpolitik und deren Auswirkung auf den Dollar richtungsweisend für die weitere Kursentwicklung.

Auch die Ölpreise kommen aufgrund der Unsicherheiten aus dem US-Haushaltsstreit zurück. Die Angst vor kon-junkturellen Konsequenzen lässt die Nachfrageschätzungen sinken. Entgegen den Erwartungen sind die US-Lagerbestände deutlich gestiegen, was zusätzlich belastend wirkt.

Deutsche in Kauflaune

Die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung GfK sagt einen Anstieg ihres Konsumklimaindex für den Monat Oktober auf 7,1 Punkte voraus. Damit ist die Verbraucherstimmung so gut wie seit sechs Jahren nicht mehr. Gründe hierfür sind die gute Arbeitsmarktlage, niedrige Zinsen und eine anziehende Konjunktur.

Gute Nachrichten auch vom Ifo Geschäftsklimaindex: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Sep-tember zum fünften Mal in Folge verbessert. Wenn auch nur leicht, so stieg der Ifo-Geschäftsklimaindex den 5. Monat in Folge auf 107,7 Zähler.

Bundesanleihen – leichte Korrektur

Nachdem der Bund-Future diese Woche die Marke von 140 Zählern erreicht hatte, hat er sich nun unter dieser eingependelt. Die Rendite 10- jähriger Bundesanleihen liegt bei 1,82 Prozent. Spekulationen über weitere expansive Maßnahmen der EZB stützen den Euro-Anleihenmarkt.


Anlegertrends

Starker Nachfrage erfreut sich eine neue eingeführte Anleihe von Hapag Lloyd. Das Transport- und Logistikunternehmen hat eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 250 Millionen Euro platziert. Die Anleihe wird mit 7,75 Prozent p.a. verzinst und ist im Januar 2018 fällig. Besonderheiten stellen spezielle Kündigungsrechte dar. So ist das Wertpapier von Seiten des Emittenten am 01.10.2015 zu 103,875%, am 01.10.2016 zu 101,938% und am 01.10.2017 zu 100% kündbar. Das Hamburger Unternehmen ist eine weltweit führende Linienreederei mit mehr als 150 Schiffen, einem Transportvolumen von über fünf Millionen TEU (Standardcontainer) im Jahr und rund 7.000 Mitarbeiter an über 330 Standorten in 114 Ländern.

Ebenso enorme Umsätze sind im Handel von Argentinien-Anleihen zu verzeichnen. Spekulative Anleger warten auf das nächste Woche anstehende Gerichtsurteil des obersten Gerichtshofs der USA im Streit mit Hedgefonds um nicht beglichene Schulden aus Zeiten der Staatspleite Argentiniens 2001.


bondm-News

More & More AG

Die More & More AG veröffentlichte am 24.09.2013 ihren Halbjahresfinanzbericht 2013. Demnach liegt der Umsatz mit 20,5 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau von 21,5 Mio. Euro (-4,2 %). Das Periodenergebnis belaufe sich in den ersten sechs Monaten 2013, auch aufgrund ausgewiesener außerordentlicher Aufwände, auf -1,3 Mio. Euro nach -0,5 Mio. Euro. Das Jahresziel, auf Basis der bestehenden Auftragslage ein auf Jahressicht positives Netto-Ergebnis auszuweisen, bleibt unverändert, so die Pressemeldung weiter.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1TND4

MOX Telecom AG

Per Pressemitteilung am 19.09.2013 teilte die MOX Telecom AG das Folgerating des Unternehmens mit. Die Creditreform Rating AG bewertet darin den Telefonieanbieter mit BBB und bestätigt damit das bisherige Ratingurteil.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1RE1Z

Ekosem-Agrar GmbH

Am 18.09.2013 berichtete die Ekosem-Agrar GmbH mittels Corporate News über die Finalteilnahme ihres Gründers und Geschäftsführers Stefan Dürr am Wettbewerb „Entrepreneur des Jahres“. Der Wettbewerb, ins Leben gerufen von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY), kürt dieses Jahr bereits zum 17. Mal die besten mittelständischen Unternehmer Deutschlands.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1MLSJ
Hier geht’s zur Anleihe WKN A1R0RZ

Nabaltec AG

Auch die Vorstände der Nabaltec AG, Johannes Heckmann und Gerhard Witzany, haben gemäß der Pressemitteilung vom 20.09.2013, den Sprung ins Finale des Wettbewerbs „Entrepreneur des Jahres“, geschafft.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1EWL9

KTG Agrar AG

Am 26.09.2013 informierte KTG Agrar AG via Corporate News über ein starkes Wachstum im ersten Halbjahr 2013. Demzufolge legte der Umsatz um 116,2 % auf 67,8 Mio. Euro zu. Das operative Ergebnis kletterte gemäß der Mitteilung von 8,2 Mio. Euro auf 12 Mio. Euro.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1ELQU


Börse Stuttgart TV

US-KONJUNKTURMOTOR BRUMMT: WANN KOMMT DIE DROSSELUNG DER ANLEIHENKÄUFE?

Gute Wirtschaftsdaten aus den USA nährten mal wieder Spekulationen, dass sich die Fed genötigt sehen könnte, ihre Anleihekäufe zu drosseln. Doch Ben Bernanke bleibt seinem Kurs – vorerst – weiter treu. Von einem Ausstieg ist derzeit nichts zu sehen. Spielt denn die konjunkturelle Erholung überhaupt keine Rolle für die US-Notenbanker? Stephan Pilz von smart-invest bei Börse Stuttgart TV.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=9327


Neueinführungen an der Börse Stuttgart

Conti-Gummi Finance B.V.

Regem Interesse erfreut sich die kürzlich eingeführte Unternehmensanleihe der Conti-Gummi Finance B.V., die durch ihren Mutterkonzern, den Automobilzulieferer Continental AG, mit Sitz in Hannover garantiert ist. Die 750 Millionen Euro Anleihe der niederländischen Finanzierungstochter mit einem Kupon von 2,5 Prozent p.a., wird im März 2017 fällig und ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro unterteilt. Derzeit notiert das von S&P mit BB geratete Wertpapier über seinem Emissionspreis von 99,595. Seit der Handelseinführung zählt die Conti-Gummi Finance B.V. Anleihe mit Tagesumsätzen jeweils um oder über einer Million Euro zu den gefragten Papieren in Stuttgart.

Rumänien

Der europäische Mitgliedstaat Rumänien emittierte in der vergangenen Woche eine 1,5 Milliarden Euro schwere Staatsanleihe mit einer siebenjährigen Laufzeit. Gestückelt in Inhaberschuldverschreibungen à 1.000 Euro, sieht das Wertpapier eine Verzinsung von 4,625 Prozent p.a. vor. Die gehandelten Tagesvolumina der von S&P mit BB+ bewerteten Anleihe liegen konstant über 100.000 Euro. Rumänien ist mit 21 Millionen Einwohnern das siebtgrößte Land der EU und konnte 2012 ein BIP-Wachstum von 0,2 Prozent verzeichnen.

Verizon Communications Inc.

Das US-amerikanische Telekommunikationsunternehmen Verizon Communications Inc. mit Hauptsitz in New York begab in der vergangenen Woche die größte Anleihe aller Zeiten. Aufgeteilt in acht Tranchen sammelte das Unternehmen insgesamt 49 Milliarden US Dollar ein. Verizon benötigt die Gelder, um Vodafone dessen Anteil an Verizon Wireless abzukaufen. Die Tranche aus dem Emissionspaket mit den höchsten Handelsumsätzen in Stuttgart hat ein Volumen von 11 Milliarden US Dollar und ist mit einem Kupon von 5,15 Prozent p.a. ausgestattet. Der Zins wird halbjährlich nachschüssig ausgezahlt. Derzeit liegt der Anleihekurs weit über dem Emissionspreis von 99,676. Das Wertpapier ist gestückelt in 2.000 USD und wird im September 2023 fällig. Auch die sieben weiteren Unternehmensanleihen der Emission sind an der Börse Stuttgart handelbar.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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