Alt 13.12.13, 23:26
Standard Rentenreport KW 50: USA: Der Haushaltsstreit ist beigelegt – vorläufig
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In den vergangenen Monaten hangelte sich die USA von einer Haushaltskrise zur nächsten. Kompromisse wurden dabei meist erst in letzter Sekunde geschlossen. Bestehende Probleme wurden nicht gelöst, sondern meist nur auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. Vor diesem Hintergrund wurde der in dieser Woche geschlossene Kompromiss zwischen der demokratischen Verhandlungsführerin Patricia Murray und dem republikanischen Fiskalpolitiker Paul Ryan in einigen Medien als kleine Sensation gefeiert. Worum geht es im Detail? Im Kern hat man sich auf eine Erhöhung der Ausgabenobergrenzen für die Jahre 2013 und 2014 um insgesamt 63 Milliarden US-Dollar geeinigt. Somit verschaffen sich die beiden politischen Lager mehr Flexibilität für kommende Budgetverhandlungen, indem die drohenden automatischen Budgetkürzungen („Sequester“) aufgeweicht werden. Trotzdem sollen die Staatsausgaben in den kommenden beiden Jahren die eine Billion US-Dollar Grenze nicht überschreiten. Beide politischen Lager verzichten im Rahmen des Kompromisses zudem auf ihre Maximalforderungen. So wird es weder Steuererhöhungen geben (Forderung der Demokraten), noch werden Sozialausgaben gekürzt (Republikaner).

Fakt ist jedoch auch, dass ein entscheidender Punkt noch immer offen ist: Bis spätestens 07. Februar 2014 muss die Schuldenobergrenze erneut angehoben werden. Ansonsten droht den USA ein ähnliches Desaster wie im vergangenen Oktober. In wie weit sich Republikaner und Demokraten in diesem Punkt näher kommen werden, steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt. Vor allem der einflussreiche „Tea-Party-Flügel“ lehnte bereits in der Vergangenheit immer wieder jegliche Erhöhung der Staatsausgaben ab.

Irland verlässt den Rettungsschirm

Die Rettungsmechanismen funktionieren also doch?! Zumindest im Fall Irland dürfen sich die Entscheidungsträger in der Eurozone auf die Schulter klopfen. Denn bereits am kommenden Sonntag wird Irland den sogenannten Rettungsschirm verlassen und will sich ab kommender Woche wieder aus eigener Kraft über den Finanzmarkt refinanzieren. Vor knapp drei Jahren suchte Irland Zuflucht unter dem Rettungsschirm und erhielt insgesamt fast 70 Milliarden Euro an Soforthilfen (zum Vergleich: Das irische BIP betrug 2011 etwas mehr als 160 Milliarden Euro).

Wenngleich in Irland noch längst nicht alle Probleme ausgestanden sind und beispielsweise die Arbeitslosigkeit rund 12,8 Prozent beträgt, honorieren die Marktteilnehmer die Rückkehr Irlands auf den Finanzmarkt. Die elf, in Stuttgart handelbaren, irischen Anleihen notieren allesamt recht deutlich oberhalb ihres Ausgabekurses.

Deflation: Griechische Waren werden immer billiger

Prekär bleibt hingegen die Situation in Griechenland. Im vergangenen November verbilligten sich griechische Waren und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr um fast drei Prozent. Ein historischer Rekordwert. Experten führen die hohen Deflationsraten auf den anhaltenden Spar- und Reformkurs der Hellenen zurück. Eine Situation, an der sich mittelfristig wenig ändern dürfte, wenn man sich die harten Fakten in Griechenland näher ansieht: Mit 27 Prozent liegt die Arbeitslosenquote noch immer besorgniserregend hoch. Die EU-Kommission rechnet damit, dass sich die Anzahl der Erwerbslosen bis zum Jahr 2015 lediglich um rund drei Prozent verringern könnte. Zudem befindet sich die griechische Wirtschaft unverändert in einer Rezession. Für das laufende Jahr wird ein Einbruch im Bereich von vier Prozent erwartet. Eine substantielle Verbesserung scheint auch in diesem Bereich nicht in Sicht: Im kommenden Jahr dürfte das Wachstum nicht mehr als 0,6 Prozent betragen.

Bund Future mit leichter Aufwärtsbewegung

Für den Bund-Future ging es in dieser Woche leicht nach oben. Zwar konnte das deutsche Anleihenbarometer bereits zu Wochenbeginn die Marke von 140 Prozent-Punkten hinter sich lassen, doch für einen nachhaltigen Ausbruch scheint ihm derzeit die Kraft zu fehlen. Es scheint, als sei der Bund-Future derzeit in einer sehr engen charttechnischen Handelsrange gefangen, zu kraftlos um tatsächlich einen Ausbruch – nach oben wie nach unten – angehen zu können.


Anlegertrends

OTTO-ANLEIHEN: PRIVATANLEGER SETZEN AUF VERSANDHANDEL

Wenn Experten befragt werden, welche Unternehmen besonders vom Weihnachtsgeschäft profitieren könnten, werden meist die Branchenriesen aus dem Online- und Versandhandel genannt. Der Trend, Weihnachtsgeschenke online zu bestellen scheint ungebrochen. Doch während sich insbesondere die US-Branchenriesen um Amazon und eBay immer mehr Marktanteile sichern, haben hierzulande viele Versandhäuser diesen Trend verschlafen. Die beiden ehemaligen deutschen Branchengrößen Neckermann und Quelle mussten das Feld bereits gänzlich räumen. So blieb in Deutschland nur noch das Versandhaus Otto übrig, welches sich noch immer in einem ungemütlichen Marktumfeld behaupten kann.

Es scheint, als habe man bei Otto früh die Zeichen der Zeit erkannt und in den vergangenen Jahren den Onlinehandel massiv ausgebaut. Ein Großteil des Gesamtumsatzes von elf Milliarden Euro, wird bei Otto über den Versandhandel generiert. Allerdings kann der Gewinn in diesem Bereich nicht mithalten. Verantwortlich hierfür dürfte insbesondere die aggressive Preispolitik der Online-Konkurrenten sein, was den Margendruck auf Otto signifikant erhöht.

Anders als viele der Konkurrenten setzt man bei Otto auf Diversifikation und engagiert sich auch in anderen Geschäftsbereichen. So ist beispielsweise der Logistiker Hermes (Hermes Europe) eine 100-prozent Tochter der Otto-Group. Auf diesem Weg verdient Otto nicht nur am Verkauf, sondern auch an der Distribution von Waren und Dienstleistungen. Aufgrund des deutlich günstigeren Marktumfeldes liegt der Gewinn vor Steuern in diesem Bereich bereits in etwa auf dem Niveau der Mode-Sparte.

Darüber hinaus verfügt Otto mit dem Finanzdienstleister Eos über eine weitere gewinnträchtige Säule. Eos gehört mittlerweile zu den führenden Finanzdienstleistern für das Management von Gläubigerforderungen und bescherte dem Unternehmen in den Geschäftsjahren 2012/13 einen Vorsteuergewinn von 223 Millionen Euro.

In Stuttgart können derzeit drei Otto-Anleihen im Gesamtvolumen von 675 Millionen Euro gehandelt werden, welche sich unverändert großer Beliebtheit bei den Anlegern erfreuen.


bondm-News

Rena GmbH

Der Maschinen- und Anlagenbauer aus dem Schwarzwald informierte am 11.12.2013 per Pressemitteilung über die Schließung des Standorts Gutmadingen. Eine Standortanalyse habe im Bereich Maschinenbau eine Konzentration auf weniger Standorte als wirtschaftlich notwendig aufgezeigt, so die Begründung des Unternehmens. Der Ende 2014 auslaufende Mietvertrag werde nicht verlängert. Von der Werksschließung werden laut Rena auch ca. 30 Mitarbeiter betroffen sein.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1E8W9

Getgoods.de Vertriebs GmbH

Die getgoods.de Vertriebs GmbH, Tochter der getgoods.de AG, hat am 4. Dezember 2013 auf ihrer Website in einer Pressemitteilung vermeldet, dass Conrad Electronic am selben Tag die operativen Endkundenshops der getgoods.de Vertriebs GmbH übernommen hat. Demnach übernehme Conrad nahezu alle der 190 Mitarbeiter der Gruppe.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1PGVS

Bondm Index

Getrieben durch die Unternehmensmeldungen der letzten Wochen ist der Bondm Index seit Ende Oktober von einem Niveau bei ca. 94 Indexpunkten auf ein neues Allzeittief gefallen. Ausgehend von 86,48 Indexpunkten am 20.11.2013 hat sich der Kurs seitdem etwas stabilisieren können und notiert derzeit knapp 100 Basispunkte darüber.

Hier geht's zum Index


Börse Stuttgart TV

BÖRSENJAHR 2014: VORSICHT: DIE VOLATILITÄT WIRD STEIGEN!

Auf was sollten sich Anleger in 2014 einstellen, wie könnte eine optimale Depotstruktur ausschauen? Thomas Wüst von der Valorvest Vermögensverwaltung spricht mit Andreas Scholz über die Herausforderungen für Anleger, den Exit der Notenbanken sowie die Gefahr eines Währungskrieges im kommenden Jahr.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=9879


Neueinführungen an der Börse Stuttgart

BASF SE

Neu eingeführt an der Börse Stuttgart wurde die 250 Millionen Euro Anleihe des deutschen Chemiekonzerns BASF. Die fünfjährige Anleihe sieht eine Verzinsung von 1,5 Prozent p. a. vor und ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro unterteilt.

Die BASF – Gruppe ist nach eigenen Angaben das führende Chemieunternehmen der Welt und beschäftigt rund 110.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2012 hat die BASF- Gruppe einen Umsatz von 72,1 Milliarden Euro erwirtschaftet und ein Ergebnis vor Sondereinflüssen von ca. 6,6 Milliarden Euro erzielt.

Hier geht’s zur Anleihe A1YCRZ

Telefónica Deutschland

Großer Beliebtheit erfreut sich die kürzlich emittierte 600 Millionen Euro Anleihe der Telefónica Deutschland. Das Wertpapier sieht einen Kupon von 1,875 Prozent p.a. vor und wird im November 2018 fällig. Die kleinste handelbare Einheit der Schuldverschreibung liegt bei 1.000 Euro.

Telefónica Deutschland ist mit seiner Marke O2 nach eigenen Angaben der drittgrößte integrierte Telekommunikationsanbieter in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2012 konnte das Unternehmen Umsatzerlöse von mehr als 5 Milliarden Euro erzielen, das entspricht einem Marktanteil von 16,7 Prozent im deutschen Mobilfunkmarkt.

Hier geht’s zur Anleihe A1TM8X

European Investment Bank

Die European Investment Bank emittierte jüngst gleich zwei neue Anleihen. Die erste Anleihe in Höhe von 500 Millionen Südafrikanischen Rand (ZAR) wird mit 6,750 Prozent p.a. verzinst und ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 5.000 ZAR unterteilt. Das von S&P mit der Ratingnote AAA bewertete Wertpapier wird im September 2017 fällig.

Die zweite Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 75 Millionen türkischen Lira (TRY) wird mit 8,5 Prozent p. a. verzinst und ist in 1.000 TRY gestückelt. Das Wertpapier wird im Juli 2019 fällig.

Hier geht’s zur Anleihe A1HTGP
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Quelle: boerse-stuttgart AG
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