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In dieser Handelswoche fehlten die Impulse um die Märkte in den USA zu bewegen. Der Dow Jones notierte in einer engen Handelsspanne und schloss zur Wochenmitte bei 27.911 Punkte. Zum Wochenauftakt machten die Biotech- und Pharmaaktien auf sich aufmerksam. Die Aktien von Arqule (WKN: 903396) schossen am Montag durch die Decke und konnten sich nahezu verdoppeln. Der Grund hierfür war das Übernahmeangebot von Merck (WKN: A0YD8Q), die 20 Dollar in bar für jede Arqule-Aktien bieten. Dies ist eine stolze Prämie von über 100 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom vorherigen Freitag bei 9,67 Dollar für den Krebsmittelforscher. Merck hält das Krebsmittel ARQ für sehr vielversprechend, das sich gerade in der Testphase Eins befindet. Aber auch andere Konzerne rüsten auf. So hat eine Tochter von Johnson & Johnson (WKN: 853260) ein Mittel für Antikörper von Xbiotech (WKN: A14QF1) für 750 Millionen Dollar erworben. Sollte das Mittel die gewünschten Effekte haben, dann werden nochmals bis zu 600 Millionen Dollar fällig. Xbiotech hatte am Freitag vergangener Woche eine Marktkapitalisierung von rund 457 Millionen Dollar. Deshalb wurde der Aktienkurs in die Höhe katapultiert. Es ging im vorbörslichen Handel von 11,12 Dollar bis auf über 31 Dollar hinauf. Während der Börsensitzung glätteten sich die Wogen und bei 19,50 Dollar wurde der Schlusskurs festgestellt. Positive Nachrichten gab es auch bei Agios Pharmaceuticals (WKN: A1W2RM), die von guten Forschungsergebnissen berichten konnten. Die Aktie stieg um 13 Prozent.
Der Handel in Japan war in dieser Woche auch von Ideenlosigkeit geprägt. Der Nikkei 225 ging ein paar Punkte hin und her, so dass es auch im Wochenvergleich kaum Veränderung gab. Am Donnerstag stieg die Aktie von Japan Display (WKN: A1XEEQ) um fünf Prozent, nach dem der Konzern auf finanzielle Unterstützung hoffen darf. Dies würde die angespannte Situation zumindest für eine gewisse Zeit entschärfen. Kursverluste von über 70 Prozent an nur einem Tag erlitten die Aktien des britischen Ölkonzerns Tullow Oil (WKN: 591219). Gründe für die enormen Kursverluste waren unter anderen geringere Fördermengen bei Ölfeldern in Ghana sowie Verzögerungen des Produktionsstarts in Uganda und Kenia. Besonders negativ wurde der Rücktritt des amtierenden CEO´s aufgenommen sowie die Streichung der Dividende. Mehrere Analysten senkten in Anbetracht der Produktionskürzungen und einem Schuldenberg von über drei Milliarden Dollar die Kursziele für die Aktien von Tullow Oil. Eine sehr ereignisreiche Woche hat der Pharmakonzern Sanofi (WKN: 920657) erlebt. Bereits am Montag teilte Sanofi mit, sein Krebsgeschäft durch die Übernahme des US-Pharmaunternehmens Synthorx zu stärken. Mit einem Aufschlag von 172 Prozent zahlen die Franzosen 68 US-Dollar für eine Aktie, hierdurch ergibt sich eine Transaktionsgröße von etwa 2,5 Milliarden Dollar. Auch wenn andere Biotech-Unternehmen an diesem Tag durch Übernahmephantasien beflügelt in die Woche starteten, musste Sanofi bis Börsenschluss aufgrund der hohen Prämie Federn lassen und verlor im Laufe des Tages 1,5 Prozent. Aber am Montagabend ging es bereits weiter und der Chef von Sanofi teilte mit, den Konzern umbauen zu wollen. So soll die Forschung des Bereichs Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgegeben werden und der Fokus auf Wachstumsfelder wie Krebsmedikamente gelegt werden. Die selbst auferlegte Schlankheitskur wurde bereits vom vorigen Chef Olivier Brandicourt eingeleitet und nun von dem seit September im Amt stehenden Chef Paul Hudson konsequent weitergeführt. Analysten und Anleger zeigten sich von den Plänen sehr angetan und so konnte die Aktie am Dienstag um über fünf Prozent zulegen. Während der Leitindex DAX in Deutschland sich mit einem Plus von 20 Prozent im Jahr 2019 prächtig entwickelt hat, erreichte der Dow Jones in den USA nur ein Plus von 14 Prozent. Der Nikkei in Japan legte kanpp neun Prozent an Wert zu. Die beste Performance zeigte aber der Moskauer Leitindex RTS mit einem Anstieg von 39,75 Prozent auf aktuell 1.490 Punkten. „Diese Entwicklung bei russischen Aktien war längst überfällig“, sagte Frank Lötterle von der Baader Bank AG in Stuttgart. „Selbst nach dem kräftigen Anstieg im Jahr 2019 zählen russische Werte immer noch zu den günstig bewerteten Aktien. Auch die Dividendenrendite bei den meisten Werten kann sich sehen lassen“, so Lötterle. Unter den Wochengewinnern ragten Surgutneftegaz ADR’s (WKN: 904596) mit einem Plus von zehn Prozent heraus. Ebenfalls kräftg zulegen konnten Norilsk Nickel (WKN: A140M9) mit einem Plus von sieben Prozent sowie Rosneft Oil (WKN: A0J3N5) mit einem Zuwachs von fünf Prozent. Börse Stuttgart TV Hirschmüller: 2019 war phänomenal ... bin zuversichtlich auch für 2020! Das Jahr trudelt aus – viele Investoren schließen nach und nach ihre Bücher. Dabei gibt es noch spannende Themen wie Wahl in England oder Strafzölle. Spezialist für die Auslandsmärkte ist Roland Hirschmüller, Chefaktienhändler Baader Bank. Er blickt voraus auf das Börsenjahr 2020 und schmunzelt über Walmarts koksenden Weihnachtsmann. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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