Heute war nach der jüngsten Rally von 800 Punkten im Deutschen Aktienindex und der bevorstehenden Abstimmung im griechischen Parlament über die Spar- und Reformauflagen erst einmal Abwarten angesagt. Es war an der Zeit, kurzfristige Gewinne mitzunehmen, was den DAX bis zum Nachmittag einige Punkte kostete.

Die Hürden bis zur tatsächlichen Auszahlung der nächsten Milliarden an Griechenland und damit einer Rettung vor der Staatspleite sind nicht zu unterschätzen. Denn gegen die Bedingungen eines dritten Hilfsprogrammes formiert sich in Griechenland zunehmend Widerstand. Umso spannender wird zwar nicht das Ergebnis der morgigen Abstimmung, denn die Opposition steht mit ihren Stimmen bereit. Aber die Zukunft der Regierungspartei und ihres Premiers Tsipras steht auf dem Spiel.

Neben Griechenland tritt aber auch zunehmend wieder die USA in den Blickpunkt, wo heute Quartalsergebnisse von Johnson & Johnson, JP Morgan Chase und Wells Fargo ein gemischtes Bild ablieferten. Die US-Einzelhandelsumsätze wiederum zeigten einen überraschenden Rückgang, was die Markterwartungen an eine baldige US-Zinswende dämpfte. Den US-Börsen allerdings lieferten diese Daten Rückenwind, ihre in den Vortagen erreichten Gewinne noch auszubauen. Hier zeigt sich aus charttechnischer Sicht eine interessante Entwicklung. Der S&P 500 konnte über 61,8% der Abwärtsbewegung vom Juni-Hoch wieder zurückerobern, was nun die Möglichkeit einer Wiederaufnahme der Rally in neue Höhen eröffnet.

Schafft es der DAX, die 11.520-Punkte-Marke nach oben hin zu überwinden, dann ist schnell ein Test der 11.635 vorstellbar. Darüber läge noch die 11.725 auf dem Weg zur 12.000er Region. Auf der Unterseite liegt eine potenzielle Unterstützung um 11.300, darunter knapp 11.170 Punkte. Kann diese Marke nicht verteidigt werden, ist ein Gap-Closing um etwa 11.000 vorstellbar.


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