Google ist einer jener Börsenträume, die nach dem Einbruch der Börsen nach der Jahrtausendwende schon abgeschrieben waren. Entsprechend scheiden sich an der Aktie natürlich auch die (Börsen-)Geister. Immerhin ist das Unternehmen auch nach dem jüngsten Rückgang immer noch mit rund 62,6 Mrd. US-Dollar bewertet. Selbst wenn die erwarteten Wachstumszahlen erfüllt werden, liegt der Aktie immer noch ein KGV06e von rund 43 zugrunde.

Natürlich ist einem Wachstumsunternehmen ein gewisser Bonus zuzugestehen. Letztendlich werden in jungen Jahren meist Zuwächse erzielt, von denen alteingesessene Unternehmen nur träumen können. Doch irgendwann ist der Gipfel überschritten und dasWachstum kann in dieser Form nicht mehr fortgesetzt werden. Auch eine Microsoft schoss in den 90er Jahren unter atemberaubenden Wachstumsraten steil nach oben. Seit 2000 heißt der Trend aber maximal: Seitwärts.

Insofern darf die Frage erlaubt sein, wie lange sich Google noch in den luftigen Höhen bewegen wird. Entsprechend nervös reagieren die Anleger auf die kleinsten Anzeichen nachlassenden Wachstums. Auch die jüngst vom Google-CFO geäußerte Tatsache, dass neue Wege gefunden werden müssten, um „Geld an Land zu ziehen“, lässt aufhorchen.

Wer sich etwas tiefer in der Internet-Community bewegt, dem fallen schon seit einigen Monaten etwas kritischere Töne auf. Zwar sammeln auch MSN und Yahoo wütig die Daten ihrer Nutzer und auch andere Unternehmen geben vor dem Wachstumsmarkt China klein bei. Bei Google wird allerdings deutlich, dass das Unternehmen allmählich aus den Idealvorstellungen vieler Internet-Nutzer herauswächst. Dies führt wiederum dazu, dass man dem Suchmaschinenbetreiber nicht mehr alle Boni zugesteht. Bleibt die Frage, wann dies auch an der Börse eintreten wird. Dann wird Google plötzlich nicht mehr „hip“ sein, sondern nur noch ein großes Unternehmen unter vielen. Wie das dann aussehen kann, lässt sich ideal an den Kursverläufen einstiger Perlen wie Microsoft, eBay, Yahoo usw. nachvollziehen. Etwas Vorsicht kann daher nicht schaden!

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein

Hebelzertifikate-Trader

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