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Aktuelles Marktgeschehen
US-Notenbank: Fed sorgt doch für eine Überraschung Die Erwartungen an die erste Fed-Sitzung im laufenden Jahr waren im Vorfeld eigentlich nicht besonders hoch. Die Guidance für 2019 stand eigentlich fest und dass die US-Notenbank gleich im Januar an der Zinsschraube drehen würde, wurde im Vorfeld noch nicht einmal spekuliert. Dennoch wurde es keine Fed-Sitzung wie jede andere. Fed-Chef Powell war in den vergangenen Monat so etwas wie der geldpolitische „Fels in der Brandung“. Zwischenrufen (vor allem aus dem Weißen Haus) seinen „Straffungs-Kurs“ noch einmal zu „überdenken“, hielt der Fed-Chef in den vergangenen Monaten tapfer stand. Zwar war seit spätestens Dezember klar, dass die Fed etwas vom Gas gehen würde, trotzdem wollte man 2019 die Zügel weiter anziehen – wenngleich mit sehr viel Feingefühl, wie nicht nur Powell immer wieder betonte. Nun folgte die große Überraschung: Die Fed rückt offenbar von ihrem eingeschlagenen Kurs ab! Ob es in diesem Jahr überhaupt noch zu Zinserhöhungen kommen wird, ist seit dieser Woche fraglicher denn je. Es sind zwei konkrete Punkte die für Unsicherheit sorgen. Erstens: In der Erklärung zum Zinsentscheid spricht die Fed nicht mehr davon, die Zinsen weiter graduell anzuheben. Statt von „Zinsanhebungen“ spricht die Fed nun von „Zinsanpassungen“. Das ist insofern ein entscheidender Unterschied, da „Anpassungen“ auch Zinssenkungen einschließt. Bezogen auf das weitere Vorgehen in den kommenden Monaten, will die Fed „Geduld“ an den Tag legen. Zweitens: Die Fed spricht nicht mehr von einem „ausgewogenen Wirtschaftsausblick“. Aus Sicht der Notenbanker sei es mittlerweile „am wahrscheinlichsten“, dass die US-Wirtschaft weiter zulege, die Situation am Arbeitsmarkt robust bleibe und die Inflation zulege. Trotzdem betrachte man vor allem die globale Konjunkturentwicklung mit zunehmender Sorge – besonders im Fokus stehe dabei die Entwicklung in Europa und China. Beobachter werten das jüngste Vorgehen der Fed als erste Anzeichen eines sich abzeichnenden Kurswechsels. Einige Experten werten die jüngsten Aussagen nicht nur als „Zins-Pause“, sondern vielleicht sogar bereits als mögliches Ende des jüngsten „Erhöhungs-Zyklus“. Das wäre tatsächlich ein drastischer, und vor allem nicht unbedingt erwarteter, Schritt. Vor allem an den Aktienmärkten sorgten die jüngsten Aussagen für spürbare Bewegung. So stieg der Dow Jones am Mittwochabend über 25.000 Punkte und legte um fast 1,8 Prozent zu. Die Kurse der zehnjährigen US-Benchmark-Anleihen zogen ebenfalls spürbar an. Gute Nachrichten gab es in dieser Woche zudem aus Athen. Griechenland wagte sich erstmals aus eigener Kraft zurück auf den Finanzmarkt. Zwar konnte Griechenland bereits 2014 eine Anleihe mit fünf Jahren Laufzeit platzieren. Damals lief allerdings auch noch das Hilfsprogramm der internationalen Geldgeber. Nun will man offenbar wieder auf eigenen (finanziellen) Beinen stehen und das mit doch beachtlichem Erfolg: Die Nachfrage nach der Anleihe war in dieser Woche – selbst für Beobachter – überraschend groß und so spülte diese 2,5 Milliarden Euro in die Kassen. Der Kupon der Schuldverschreibung lag, bedingt durch die hohe Nachfrage, mit 3,4 Prozent zudem deutlich unter den Erwartungen. Analysten rechneten im Vorfeld mit einer Zielspanne im Bereich von 3,5 bis 3,7 Prozent. Bundes-/Staatsanleihen Der Bund-Future konnte in dieser Woche erneut spürbar zulegen. Vor allem die Fed verlieh dem deutschen Anleihenbarometer am Donnerstag spürbaren Rückenwind, nachdem dieser zur Wochenmitte einen kleineren Einbruch zu verzeichnen hatte. Alles in allem stabilisierte sich der Bund-Future in dieser Woche auf einem weiterhin sehr hohen Niveau von über 165 Prozent. Die Marktdaten im Überblick Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen. Hier gelangen Sie zu der Übersicht. Anlegertrends Happy Birthday Pfandbrief Kurz nach dem 250. Geburtstag des Pfandbriefs hat die DZ HYP einen solchen in Höhe von 750 Millionen Euro emittiert. Der Pfandbrief mit der WKN A2G9HL ist mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Kupon von 0,875 % ausgestattet. Zinszahlungstermin ist der 30. Januar. Die Ratingagentur S & P bewertet die Hypothekenpfandbriefe der DZ HYP mit AAA. Privatanleger können den Pfandbrief ab 1.000 Euro nominal handeln. Erst fest – dann variabel Morgan Stanley hat eine neue Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 3 Milliarden US-Dollar begeben. Zunächst ist diese mit einem festen Kupon in Höhe von 4,431 % ausgestattet, die Zinszahlung erfolgt halbjährlich. Ab 2029 wird der feste Kupon durch einen variablen abgelöst- Die Anleihe mit der WKN MS0G1S läuft bis 2030 und ist durch den Emittenten vorzeitig kündbar. Die Stückelung beträgt privatanlegerfreundliche 1.000 US-Dollar nominal. Über die Handelsplattform Stuttgart FX Plus kann der Bond auch in US-Dollar abgewickelt werden. Die amerikanische Großbank Morgan Stanley wird von der Ratingagentur S & P mit BBB+ bewertet. Spanien begibt neue Staatsanleihe Nach Ende des Anleihekaufprogramms der EZB hat Spanien eine neue Staatsanleihe in Höhe von 10 Milliarden Euro emittiert. Der Zinssatz beträgt 1,450 %. Die Anleihe mit der WKN A2RWZ7 hat eine Laufzeit von zehn Jahren, die Zinszahlung erfolgt im April. Die Stückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Die Ratingagentur S & P bewertet Spanien mit der Note A-, Ausblick positiv. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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