Alt 11.05.19, 11:34
Standard Rentenreport KW 19
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Türkische Lira weiter in der Krise.

Nach aufkeimenden Zweifeln an der Glaubwürdigkeit der türkischen Notenbank vor etwa zwei Wochen muss die Türkei erneut schlechte Nachrichten verdauen: Die Ratingagentur Fitch bestätigte ihr BB-Rating samt negativem Ausblick für die Türkei – demzufolge handelt es sich bei türkischen Anleihen um spekulative Investments.
Als Grund führen die Analysten sowohl innen- als auch außenpolitische Spannungen an. So besteht allein im Hinblick auf die USA im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Kauf russischer Luftabwehrsysteme, dem Syrienkonflikt, den US-Sanktionen gegen den Iran und Verwerfungen um türkische Rohstoffförderungen an der Küste Zyperns eine Vielzahl an politischen Minenfeldern.
Auch innenpolitisch bleibt die Lage in der Türkei schwierig. Zuletzt sorgte besonders die wohl auf Druck Erdogans angekündigte Wiederholung der Bürgermeisterwahl in Istanbul international für Aufsehen und Ablehnung gleichermaßen.
All diese Faktoren spiegeln sich in schwindendem Vertrauen der Investoren wieder. Besonders deutlich wird dies am Wertverlust der türkischen Lira. Am Montag kletterte der Gegenwert eines US-Dollars erstmals seit sieben Monaten auf über 6 türkische Lira. Insgesamt musste die Währung seit Jahresfrist Einbußen von mehr als 11 Prozent hinnehmen. Zusätzlich deuten auch die steigenden Renditen für türkische Staatsanleihen das zunehmende Investitionsrisiko an, das durch die politischen Unsicherheiten weiter genährt wird.

Neues von den Notenbanken

Die US-Notenbank Fed stellt der dortigen Finanzwirtschaft das Siegel „robust“ aus. Zu dieser Einschätzung gelangt die Fed aufgrund steigender Aktienkurse der Unternehmen sowie einem Höchststand an Unternehmenskrediten. Nichtsdestotrotz bestünden nach wie vor Gefahren für die Konjunktur. Darunter fallen – wenig überraschend – der Handelsstreit zwischen den USA und China samt Strafzöllen, die weltweite Konjunkturabschwächung sowie politische Unwägbarkeiten, beispielsweise beim Brexit.
EZB-Chef Mario Draghi sprach sich derweil gegen eine Änderung des Inflationsziels aus. Angestrebt wird seitens der Notenbank ein Optimalwert von knapp unter 2 Prozent. Im April lag die Teuerungsrate bei 1,7 Prozent, im März noch bei 1,4 Prozent. Trotz der Tatsache, dass der Optimalwert der Inflation also seit geraumer Zeit verfehlt wird, mahnt die EZB in Person Draghis zur Besonnenheit und hält an der geduldigen Geldpolitik fest.
Auch die brasilianische Notenbank bleibt bei ihrem Kurs: Man werde den Leitzins bei 6,5 Prozent belassen – und damit weiterhin auf einem Rekordtief. Aufgrund der schwachen Wirtschaftsentwicklung Ende 2018, die sich im laufenden Jahr nahtlos fortsetzte, sah sich die Notenbank Brasiliens nicht genötigt, an ihrem Leitzins zu schrauben.

Bundes-/Staatsanleihen

Positive Woche für den richtungsweisenden Euro-Bund-Future: Bereits zum Wochenstart stieg dessen Kurs – wohl als Reaktion auf die neue Episode des Handelsstreits zwischen den USA und China – auf ein Tageshoch von 165,86 Prozentpunkten und schloss mit 165,44 Prozentpunkten nur leicht tiefer. Am Dienstag folgte dann dieselbe Entwicklung, sodass mit einem Schlusskurs von 166,08 Prozentpunkten sogar die Marke von 166 Prozentpunkten überwunden wurde. Nach einem ebenfalls gesteigerten Mittwochs-Schlusskurs von 166,20 Prozentpunkten ließ sich der Euro-Bund-Future auch bis Donnerstagmittag nicht von seinen Zuwächsen abbringen, sodass dieser mit bis dato 166,33 Prozentpunkten im Vergleich zum Wochenstart fast einen ganzen Prozentpunkt gut machen konnte.

Die Marktdaten im Überblick

Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen.

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Anlegertrends

Fünf Mal Boeing

Der US-Flugzeughersteller emittiert insgesamt fünf neue Anleihen. Unter der WKN A2R1S3 findet sich eine Anleihe mit einem Volumen von 600 Mio. USD, die bis zum 01.05.2022 datiert ist. Zu einem Kupon von 2,7 % ist der Termin der nächsten Zinszahlung der 31.10.2019.
Die Anleihe mit der WKN A2R1S4 verfügt bereits über ein Emissionsvolumen von 650 Mio. USD und eine Laufzeit bis 01.05.2026. Der Zinssatz beträgt 3,1 %, nächster Zinszahlungstermin ist ebenfalls der 31.10.2019. Auch Anleihe Nummer drei (WKN: A2R1S5), die mit einem Volumen von 850 Mio. USD ausgestattet ist, läuft bis zum 01.05.2026. Identisch sind auch der Kupon von 3,1 % sowie der Termin der nächsten Zinszahlung am 31.10.2019.
Das Emissionsvolumen der Anleihe A2R1S6 liegt bei 800 Mio. USD, die Laufzeit endet am 01.05.2049. Ausgestattet ist diese dreißigjährige Anleihe mit einem Zinssatz von 3,9 %, die nächste Zinszahlung steht am 31.10.2019 ins Haus. Die fünfte Anleihe (WKN: A2RX5L) weist ein Volumen von 400 Mio. USD sowie eine Laufzeit bis zum 01.03.2029 auf. Deren Kupon ist auf 3,2 % festgesetzt, Termin der nächsten Zinszahlung ist der 31.08.2019.
Allen fünf Anleihen gemein ist der handelbare Mindestbetrag von 2.000 USD und die kleinste handelbare Einheit von 1.000 USD. Zudem können all diese Boeing-Anleihen vorzeitig von Seiten des Emittenten gekündigt werden. Das Unternehmen wird von S&P mit dem Rating A versehen.

Stream on!

Streamingkonzern Netflix begibt unter der WKN A2R1QS eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 1,9 Mrd. USD. Fällig wird diese am 15.11.2028, der Zinssatz beträgt 5,875 %. Termin der nächsten Zinszahlung ist der 15.05.2019.
Die durch den Emittenten vorzeitig kündbare Anleihe ist ab einem Mindestbetrag von 2.000 USD und zu kleinsten Einheiten von 1.000 USD handelbar. Geratet wird Netflix von S&P mit BB-.

Philip Morris-Anleihe

Unter der WKN A2R1RP findet sich eine neue Anleihe des weltweit größten Tabakherstellers. Diese läuft bis zum 01.05.2024 und verfügt über ein Volumen von 900 Mio. USD. Der Kupon ist auf 2,875 % festgesetzt, Termin der nächsten Zinszahlung ist der 31.10.2019.
Der handelbare Mindestbetrag der Anleihe liegt bei 2.000 USD, die kleinste handelbare Einheit sind 1.000 USD. Die Anleihe kann vorzeitig von Philip Morris gekündigt werden, das Unternehmen wird von S&P mit A geratet.


Börse Stuttgart TV

Volkswirt Gitzel: Handelskrieg eskaliert - Anleger spielen auf Zeit

Trump macht Ernst und hat die Strafzölle auf Importe aus China mehr als verdoppelt. Damit brüskiert er China und nimmt die Aktienmärkte in Geiselhaft.
Ein hochemotional aufgeladenes Thema.
Dr. Thomas Gitzel ist der Chefökonom der VP Bank und hat die Lage beobachtet und analysiert.
Er sagt sinngemäß: die Art und Weise in der Trump vorgeht, ist erschreckend rücksichtslos, aber in einigen Punkten hat er durchaus Recht.
Anleger setzen darauf, dass am Ende der Verhandlungen ein Ergebnis steht - denn beide Seiten haben ein starkes Interesse an einer Einigung.
Der Weg allerdings, ist steinig.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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