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Ermutigende Nachrichten aus Übersee sind auch an der Wall Street vernommen worden. Sie verhalfen den Aktienkursen am Donnerstag zu deutlichen Gewinnen. Ein zwischenzeitlicher Rücksetzer ins Minus wurde locker weggesteckt. Die Nachrichtenlage spreche nicht für Abgabedruck, sagte ein Händler mit Blick auf die Erholung der Kurse. In den letzten 90 Handelsminuten verstärkte sich die Aufwärtsdynamik. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,6 Prozent. Der S&P-500 gewann 0,8 Prozent und erklomm den höchsten Stand seit 28. Dezember 2007. Der technologielastige Nasdaq-Composite legte um 0,5 Prozent zu und kletterte auf das höchste Niveau seit dem 5. Oktober 2012. Das Umsatzvolumen verbesserte sich auf 0,72 (Mittwoch: 0,67) Milliarden Stück. Den 1.964 (2.050) Kursgewinnern standen 1.042 (982) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 126 (117) Titel.
Daten aus China sorgten für eine positive Grundstimmung. Die chinesische Exportwirtschaft hat im Dezember einen überraschend starken Schub erhalten. Die Ausfuhren schnellten auf Jahressicht in die Höhe und übertrafen die Marktprognosen. Es war zugleich der stärkste Zuwachs seit sieben Monaten. "Der konjunkturelle Abschwung in China dürfte hinter uns liegen. Die heutigen Daten bringen etwas mehr Gewissheit", sagte Marktstratege Jim Baird von Plante Moran Financial Advisors. Frohe Kunde gelangte auch aus Europa nach New York: Spanien zapfte erfolgreich den Kapitalmarkt an und milderte die Sorgen über eine Verschärfung der Schuldenkrise. Für lange Gesichter sorgte indes der US-Arbeitsmarkt - zumindest auf den ersten Blick. Denn die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche gestiegen, obwohl Volkswirte einen Rückgang prognostiziert hatten. Gleichzeitig lag aber die Zahl der US-Bürger, die länger als eine Woche Unterstützung bezogen, auf dem niedrigsten Stand seit über vier Jahren. Beflügelt vom chinesischen Export und einem schwachen Dollar zog der Ölpreis auf ein 16-Wochenhoch an. Schließlich rangiert das Land beim Ölverbrauch auf Platz zwei - gleich hinter den USA. Zudem drosselte der weltgrößte Erdölförderer Saudi-Arabien im Dezember die Produktion und trieb den Preis zusätzlich in die Höhe. Das Entgelt für ein Fass US-Leichtöl kletterte zum Settlement auf 93,82 Dollar - ein Aufschlag von 0,8 Prozent oder 0,72 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent verteuerte sich um 0,1 Prozent bzw 0,13 Dollar auf 111,89 Dollar. Der Euro erhielt mit den Schlagzeilen aus Europa einen deutlichen Schub. Nach der überraschend guten Auktion spanischer Staatsanleihen sprang die Gemeinschaftswährung zunächst über die Marke von 1,31 Dollar. Im Anschluss an die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi zum Zinsentscheid der Zentralbank wurde auch gleich die nächste Hürde bei 1,32 Dollar im Flug genommen. Draghi machte Zinssenkungsfantasien zunichte. Der Euro ging im späten US-Handel bei 1,3255 Dollar um. Die Dollarabwertung ließ den Goldpreis deutlich steigen, die Feinunze verteuerte sich auf 1.673 Dollar nach 1.658 Dollar am Vortag. In die entgegengesetzte Richtung bewegten sich die Notierungen der US-Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen kletterte in der Folge auf 1,90 Prozent. Am Rentenmarkt belasteten die US-Arbeitsmarktdaten. Laut Händlern fokussierte sich der Markt auf die Tiefststände bei den US-Bürgern, die über längere Zeit Unterstützung beziehen. Eine recht erfolgreich am Markt aufgenommene Emission von 30-jährigen US-Langläufern bremste die Talfahrt der Kurse etwas. Der Blick auf die Einzelwerte zeigte Finanzwerte vorn: Im Dow legten Bank of America und J.P. Morgan um 3,1 bzw 1,5 Prozent zu. Aber auch Technologietitel wie Intel und Hewlett-Packard waren gesucht, deren Kurse verteuerten sich um 1,6 bzw 2,7 Prozent. Apple steht möglicherweise vor einem Durchbruch auf dem größten Smartphone-Markt der Welt. Der Technologiegigant könnte mit China Mobile kooperieren. Die Aktie stieg um 1,2 Prozent. Ford-Aktien zogen um 2,7 Prozent an. Der Automobilkonzern verdoppelt seine Quartalsdividende. Der Kurs von Microsoft sank um 0,9 Prozent, Morgan Stanley hatte die Aktien des Softwareriesen zurückgestuft. Aktien der Bekleidungskette Aeropostale sanken um 1,0 Prozent, nachdem erste Aussagen des Unternehmens zum vierten Quartal die Erwartungen enttäuscht hatten. Schwache Ausblicke drückten zudem die Anteilsscheine von Tiffany und Molycorp. Während die Titel des Juweliers um 4,5 Prozent nachgaben, brachen jene des Bergbaukonzerns um 22,7 Prozent ein. Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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