Alt 09.10.18, 16:40
Standard Handelsstreit und hohe Schulden bremsen die Weltwirtschaft – Deutsche Exporte gehen zurück
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Der Dauerstreit um neue Handelsbarrieren der Vereinigten Staaten und die hohe Schuldenlast vieler Staaten haben das Wachstum der Weltwirtschaft spürbar gebremst. Es gehe mit 3,7 Prozent zwar im laufenden und dem kommenden Jahr auf vergleichsweise hohem Niveau weiter, nehme aber nicht mehr wie eigentlich erwartet an Tempo zu, sagte der scheidende Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF), Maurice Obstfeld, am Dienstag bei der Vorstellung des Weltwirtschaftsberichtes in Nusa Dua (Indonesien). “Die Vorhersage war überoptimistisch”, sagte er zu der eigenen Prognose des IWF im April, die noch ein Wachstum von 3,9 für die Jahre 2018 und 2019 voraussagte.

Der DAX liegt aktuell bei 11.834 Punkten mit 0,9 Prozent im Minus, nachdem er gestern zum Wochenauftakt bereits unter die Marke von 12.000 Zählern gerutscht war.

Deutsche Exporte sinken überraschend weiter

Die deutsche Wirtschaft hat im August überraschend weniger Waren exportiert. Die Ausfuhren seien um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gefallen, teilte das Statistische Bundesamts heute in Wiesbaden mit. Dies ist der zweite Rückgang in Folge. Im Juli waren die Exporte um 0,8 Prozent gesunken.

Kurseinbruch bei Ceconomy

Der freie Fall bei Ceconomy findet offenbar kein Ende. Heute ging es für die Papiere des Elektronikhändlers, die seit Monaten schon von Tief zu Tief eilen, nochmal um rund zwanzig(!) Prozent auf 4,47 Euro bergab.

Grund dafür sind die vorgelegte Eckdaten für das Geschäftsjahr 2017/18, die wegen schleppender Geschäfte einen stärker als erwarteten Gewinneinbruch ergaben.

Schwächer als erwartet entwickelten sich die Geschäfte im vierten Quartal vor allem bei den beiden Elektronikketten Media Markt und Saturn. Am Markt ist angesichts der zuvor schon tief gesunkenen Erwartungen von einem erneuten Desaster die Rede. Der Konzern hatte erst im September seine Prognose für das Gesamtjahr gekürzt. Im Gesamtjahr habe es Händlern zufolge inwzischen bereits drei Gewinnwarnung gegeben. So musste Ceconomy auch im Juni bereits die Prognose für das operative Ergebnis senken.

Laut Analystin Georgina Johanan von JPMorgan sei der Gewinneinbruch vor allem margengetrieben. Ihrer Einschätzung nach werfe dies Fragen bezüglich des Managements und des internen Informationsflusses auf, dass so kurz nach der letzten Gewinnwarnung schon wieder solch ein Rückschlag komme. Angesichts des neuerlichen Kursrutsches warnte sie ausdrücklich davor, dass der Besitz von Ceconomy-Aktien mit höchsten Risiken verbunden sei.

Für die Aktionäre kommt es mit dem neuerlichen Kurseinbruch immer dicker: Im bisherigen Jahresverlauf haben die Papiere ohnehin schon mehr als die Hälfte an Wert verloren, womit sie im Kleinwerte-Index SDAX zu den drei schwächsten Titeln zählen. Einen Tick düsterer sieht es dort nur bei den ebenfalls angeschlagenen Aktien von Steinhoff und Tele Columbus aus.

Mit beeinträchtigt wurden heute auch die im MDAX gelisteten Aktien von Freenet , weil der Telekom- und Internetkonzern mit etwa neun Prozent an Ceconomy beteiligt ist.


Börse Stuttgart TV

Die Schuldenkrise in Italien hatte kürzlich zum Einknicken geführt – nun hören wir, dass sich der italienische Staat doch kompromissbereit zeige. Doch die Erholung bleibt aus, der Markt gibt nach. Das liegt vor allem daran, dass die US-Bonds deutlich höher rentieren. Eine Entwicklung, die noch nicht am Ende steht, sagt Andreas Lipkow, Experte von Comdirekt.




Euwax Sentiment Index

Der Euwax-Sentiment-Index lag am Nachmittag nur leicht im positiven Bereich. In dieser Phase war also kein eindeutiger Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar.


Trends im Handel

Am der Euwax wurden heute vor allem Knock-out-Puts auf Alibaba gekauft.

Knock-out-Puts auf Nemetschek sowie den Dow-Jones-Index waren dagegen überwiegend auf der Verkaufsseite zu finden.

Eine Reihe von Investoren kauften unterdessen Call-Optionsscheine auf Tesla. Händlern zufolge soll ein Börsenbrief für diese Scheine kürzlich eine Empfehlung ausgesprochen haben.

Darüber hinaus setzen Anleger mit Calls auf steigende Kurse von Square.

Call-Optionsscheine auf Sony wurden verkauft.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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