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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt baut seine Gewinne aus dem frühen Geschäft bis zum Dienstagmittag deutlich über 1% aus. Getrieben werden die Kurse weiterhin von den guten Daimler-Zahlen für das erste Quartal und der nahezu verdoppelten EBIT-Prognose des Automobilherstellers für das Gesamtjahr. Für einen neuen Schub sorgt die rege Nachfrage nach griechischen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von drei Monaten. Bis 13.10 Uhr gewinnt der DAX 1,3% oder 80 Punkte auf 6.243 Punkte. Damit zeigt sich der Leitindex fest.
Die gut aufgenommene Emission lässt den DAX dann mit Verzögerung auch auf den guten ZEW-Index vom Vormittag reagieren. "Wir holen jetzt nach, was die FSA-Nachricht zu Goldman Sachs in unmittelbarem Anschluss an den richtig guten ZEW-Index verhindert hat, nämlich einen Kurssprung", sagt ein Händler. Mit der Überwindung des charttechnischen Widerstands bei 6.200 Punkten sehen Analysten nun den Weg bis 6.250 Punkte frei. Die Nachricht, dass nun auch die britische Aufsichtsbehörde FSA gegen Goldman Sachs ermittelt, hatte den ZEW-Index zwischenzeitlich in den Hintergrund gedrängt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen im April sind überraschend stark auf 53 von 44,5 Punkten im Vormonat gestiegen. Volkswirte hatten lediglich 46 Punkte erwartet. Das Ergebnis unterstütze das Szenario einer fortgesetzten konjunkturellen Erholung, heißt es von den Ökonomen der Landesbank Hessen-Thüringen. Nach einem möglicherweise schwachen Wachstum im ersten Quartal hellten sich die Perspektiven für das zweite Vierteljahr auf. Im Handelsverlauf dürften weitere Quartalsberichte aus den USA für Impulse sorgen. Am Nachmittag stehen Zahlen von Coca-Cola und Johnson & Johnson auf der Agenda. Nach US-Börsenschluss wird Apple berichten. Um 13.00 Uhr MESZ wurden bereits Ergebniszahlen von Goldman Sachs mitgeteilt. Die Großbank hat ein Ergebnis je Aktie von 5,59 USD erzielt, erwartet worden waren lediglich 4,01 USD. Daimler hat am Montagabend nach Börsenschluss überraschend starke Zahlen vorgelegt, die die Erwartungen des Marktes übertroffen haben und die schon diverse Kurszielerhöhungen nach sich gezogen haben. Das Gruppen-EBIT sei auf der Basis des starken Mercedes-Ergebnisses sehr gut ausgefallen, meinen die Analysten der Deutschen Bank. Sie gehen davon aus, dass die Prognose 2010 für die Gruppe jetzt wohl bei rund 4 Mrd EUR steht, was über ihrer eigenen Prognose von 3,7 Mrd EUR und über dem Konsens von derzeit 2,8 Mrd EUR liege. Vor sechs Wochen sei das Daimler-Management mit einer Prognose von 2,3 Mrd EUR noch recht vorsichtig gewesen, so die Analysten. Daimler gewinnen 7,5% auf 39,03 EUR. BMW sind 4,5% fester auf 36,89 EUR. Auch VW gehören mit einem Plus von 2,9% auf 72,03 EUR zu den Gewinnern. Die Automobilzulieferer profitieren vom Aufwind in der Branche. "Nach den Daimler-Zahlen sind einfach die ganzen Automobilzulieferer gefragt", sagt ein Händler. Continental legen 3,4% zu auf 40,20 EUR, für ElringKlinger geht es ebenso 3,4% nach oben auf 20,27 EUR. Leoni steigen 2,5% auf 18,12 EUR. Die Luftfahrtunternehmen können sich wieder etwas erholen, nachdem die Flugverbote gelockert worden sind. Experten geben allerdings noch keine Entwarnung, die Eruptionen des isländischen Vulkans sollen wieder stärker werden. Lufthansa steigen um 2% auf 12,64 EUR, für Fraport geht es 1,2% nach oben auf 40,00 EUR. Air Berlin legen 2,2% zu auf 4,10 EUR. Tognum erreichen infolge der guten Zahlen von MTU Aero Engines mit einem Plus von 5,8% auf 15,51 EUR ein neues Jahreshoch. MTU gewinnen nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal 2,6% auf 43,21 EUR. "Ein guter Start in 2010, der die Gesamtjahresprognose als zu konservativ erscheinen lässt", kommentiert ein Marktteilnehmer. Vor allem das starke Militärgeschäft habe positiv überrascht. TUI legen um 2,3% auf 8,31 EUR zu. Händler begründen die fortgesetzten Kursavancen mit einem ganzen Bündel an guten Nachrichten. Neben der allgemeinen Erholung der Werte aus der Reise- und Freizeitbranche nach den gelockerten Beschränkungen für den deutschen Luftraum profitiere der Kurs von der am Morgen angekündigten Wandelanleihe von TUI Travel über 350 Mio GBP. "Das schafft Sicherheit für die von TUI gewährten unternehmensinternen Kredite", so ein Marktteilnehmer. Negativ reagiert der Markt hingegen auf neueste Zahlen von Bauer. Die Aktien geben um 2,3% auf 34,37 EUR nach. Der Ausblick für 2010 sei vorsichtig. Dies sei nicht überraschend, da das Management zuvor bereits angedeutet habe, dass die Maschinenbau-Sparte ein schwieriges Jahr vor sich habe, so die Analysten von UniCredit. Die Analysten gehen davon aus, dass weiterhin schwierige Monate bevorstehen bevor eine Trendwende bei der Auftragssituation zu sehen ist. DJG/mgo/jej/raz Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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