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In dieser Handelswoche ging es an der amerikanischen Börse wieder bergauf. Auffällig war jedoch, dass die Technologiewerte nicht richtig vom Fleck kamen. Der NASDAQ kletterte bis Mittwochabend nur 10 Punkte auf 2.380 Punkte. Sowohl beim Dow Jones als auch bei beim S&P500, belief sich das Plus auf über ein Prozent. Für den Anleger aus dem europäischen Raum war es dennoch ein Nullsummenspiel. Durch den weiterhin zur Schwäche neigenden Dollar wurden die Kurssteigerungen an der Wallstreet nahezu ausgeglichen.
Die Wallstreet trat am Montag den Rückwärtsgang an. Verantwortlich hierfür war der rückläufige Auftragseingang für Industriegüter im August. Zusätzliche Störfaktoren kamen aus Europa hinzu, wo man sich über die Verschuldung einzelner Staaten in der EU Sorgen macht. Die Aktien von American Express (WKN: 850226) kamen mit einem Minus von über sechs Prozent unter die Räder. Das Unternehmen wurde wegen Verstoß gegen das Kartellrecht verklagt. Das Übernahmekarussell drehte sich auch am Montag wieder. Für rund 430 Millionen Dollar übernimmt Microsemi (WKN: 869098) den Mitbewerber Actel. Die Börse begrüßte diese Ankündigung und ließ die Aktie vom Microsemi um sieben Prozent ansteigen. Ein Übernahmeangebot in Höhe von 12 Milliarden Dollar hat der Nahrungsmittelkonzern Sara Lee (WKN: 850788) vom Finanzinvestor KKR erhalten. Dieses wurde jedoch als zu gering abgelehnt. Die Aktien von Microsoft (WKN: 870747) fielen um zwei Prozent nach einer Herabstufung durch eine amerikanische Großbank. Am Dienstag bot sich wieder ein freundliches Bild. Die Zinsentscheidung aus Japan sowie positive Konjunkturdaten sorgten für deutliche Kursgewinne. In Spekulation auf eventuelle Zinsschritte in den USA kletterten die Bankenwerte nach oben. Bank of America (WKN: 858388) gewann über drei Prozent. Nur American Express (WKN: 850226) bildete mit einem Minus von zwei Prozent eine Ausnahme im Finanzsektor. Hier wirkte noch die Meldung vom Vortag nach. Die Ankündigung von Chevron (WKN: 852552) eigene Aktien zurückkaufen zu wollen, bedachte die Börse mit einem Plus von über zwei Prozent. Einen Kurseinbruch von rund 15 Prozent erlitten die Aktien von Talbots (WKN: 888560) nach dem das Unternehmen einen Umsatzrückgang vermeldet hatte. Die Drogeriekette Walgreens (WKN: 855826) konnte mit den Umsatzzahlen aus dem Monat September die Erwartungen des Marktes übertreffen. Der Anteilsschein verteuerte sich um zwei Prozent. Ein gemischtes Bild gab es am Mittwoch. Der Dow Jones konnte sich besser schlagen als die anderen Indizes. Am Ende blieb ein kleines Plus. General Electric (WKN: 851144) konnte überdurchschnittlich zulegen. Das Unternehmen verstärkte sich durch eine Übernahme im Bereich der Energieinfrastruktur und zahlte für das nicht börsennotierte Unternehmen rund 3 Milliarden Dollar. Nach dem eine amerikanische Großbank den Chipsektor abgestuft hatte, war der NASDAQ Abgabedruck ausgesetzt. Am Ende notierte der NASDAQ rund 0,8 Prozent im Minus. Aktien von Xilinx (WKN: 880135) und Altera (WKN: 875650) gaben jeweils um zwei Prozent nach. In Sachen Übernahmen gab es auch wieder etwas zu vermelden. Der Hersteller von Konsumgütern Johnson & Johnson (WKN: 853260) gab die vollständige Übernahme von Crucell (WKN: 589681) aus den Niederlanden bekannt. Für die restlichen 82 Prozent bot Johnson rund 1,75 Milliarden Dollar. Die überraschende Zinssenkung der japanischen Notenbank (BoJ) ließ den japanischen Aktienmarkt diese Woche auf ein 2-Monatshoch steigen. Der Nikkei 225 kletterte um 315 Zähler und beendet die Berichtswoche mit 9.684 Punkten. Der neue Zinskorridor, der von der BoJ festgelegt worden ist, beträgt jetzt 0 – 0,1 Prozent. Zudem wurde in Aussicht gestellt, dass die BoJ Staatsanleihen in Höhe von bis zu 45 Milliarden Euro Gegenwert erwerben wird. Diese Maßnahme kam sehr überraschend, da alle Marktteilnehmer von der turnusmäßigen Sitzung der Zentralbank keine Zinsänderung erwartet hatten. Der Aktienmarkt reagierte auf diese Überraschung sehr euphorisch und schoss unter großen Umsätzen nach oben. Vor allem Finanzwerte standen im Mittelpunkt des Interesses. Am Montag erst hatten viele Banken- und Brokeraktien ein neues Jahrestief erreicht. Von diesem niedrigen Niveau aus stiegen diese Aktien in der Spitze um über 15 Prozent. „Wenig Auswirkung hatte die Zinssenkung leider auf die Yen/US-Dollar Parität“, bemerkte Björn Marten von der Baader Bank AG in Stuttgart. „Kurz nach der Mitteilung der BoJ fiel der Yen auf knapp 84 zum US-Dollar, bis Donnerstag früh verteuerte er sich aber schon wieder auf ein Niveau von 82,20 und das liegt erheblich über dem Level von 83 der letzten Devisenmarktintervention“, so Marten. Über die Zinssenkung der Japanischen Notenbank, ihre Gründe und Auswirkungen spricht Roland Hirschmüller von der Baader Bank auch im wöchentlichen Interview mit Börse Stuttgart TV. Aber auch die Entwicklung an den Devisenmärkten ist hoch spannend und kommt im Interview des Aktienexperten nicht zu kurz. Börse Stuttgart TV - Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4413 Die Aktien des niederländischen Herstellers für Navigationsgeräte TomTom (WKN: A0ET88) konnten in den letzten Tagen deutliche Kursgewinne verbuchen. Der CEO Goddijn hatte in einem Interview erklärt, dass das Unternehmen einige Übernahmeangebote abgelehnt hat. Analysten erklärten, dass die Navigationsgerätehersteller von großen Herstellern, wie Google, Apple und Microsoft, für das Geschäft mit mobilen Diensten von Interesse sein könnten. Am Dienstag kam der dänische Schmuckhersteller Pandora (WKN: A1C6JV), einer der größten Börsengänge in Europa, an die dänische Börse. Der Bezugspreis lag bei 210 dänischen Kronen (ca. 28,15 Euro) und damit im oberen Bereich der Preisspanne, die von 175 bis 225 Kronen reichte. Der überwiegende Teil des Erlöses ging an die Altaktionäre und Finanzinvestoren. Lediglich fünf Prozent der Emission ging an Kleinaktionäre, der Rest an in- und ausländische institutionelle Investoren. Pandora hat sich innerhalb von wenigen Jahren zu einem der größten und profitabelsten Schmuckhersteller entwickelt. Im Geschäftsjahr 2009 setzte das Unternehmen insgesamt 464 Millionen Euro um, die Umsatzrendite lag bei 45 Prozent. Da einige Investoren bei der Zuteilung nicht berücksichtigt wurden, haben sich diese an der Börse mit Aktien eingedeckt. Die Aktie kletterte in den ersten Tagen um über 25 Prozent, erst dann setzten leichte Gewinnmitnahmen ein. Aktuell tendiert der Wert bei 33,55 Euro. Auch an der Börse Stuttgart wurde die Aktie bereits am Dienstag neu eingeführt. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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