Alt 21.08.13, 13:58
Standard Korrektur oder neue All-Zeit-Hochs?
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Die Weltbörsen tendieren im Moment seitwärts, was einige auch als Sommerflaute bezeichnen. Viele Anleger sind in Urlaub und daher nicht aktiv an der Börse. Die Umsätze nehmen ab. Die abwartende Haltung der Anleger hat aber auch andere gute Gründe. Nach den guten Konjunkturdaten in den USA, Asien und sogar auch in Europa – Europa wuchs im 2. Quartal immerhin wieder um 0,3% - kommen nun wieder Bedenken auf, dass altbekannte Probleme im Herbst wieder hochkochen. In Deutschland ist zudem Wahlkampf, was eine abwartende Haltung der Anleger bis zum 22. September wahrscheinlich macht, denn keiner will auf dem falschen Fuß erwischt werden.

Zunächst warten alle Anleger auf das Signal der FED, ob das Gelddrucken fortgeführt wird oder bald beendet wird. Wenn es beendet wird, wollen die Anleger wissen, in welchem Umfang, ob ganz oder nur teilweise. Hier sind „good news bad news“: je besser die Wirtschaft in den USA läuft, insbesondere je mehr die Arbeitslosenquote in den USA abnimmt, desto wahrscheinlicher ist ein schnelles Ende des Gelddruckens, neudeutsch „quantitative easing“, kurz „QE“ der Notenbank und dies würde wiederum den Aktienmärkt einen empfindlichen Dämpfer verpassen. Die Berichtssaison in den USA und in Deutschland ist fast vorbei und die fiel überwiegend positiv aus. Die amerikanischen und auch die deutschen Unternehmen verdienen wieder sehr gutes Geld, sogar die amerikanischen Großbanken, zumindest „auf dem Papier“. Auch haben viele Unternehmen Rekordliquiditätsbestände, so dass im Herbst auch „M&A“-Aktivitäten möglich sind, die den betroffenen Unternehmen oder auch der Börse insgesamt neue Impulse geben werden.

Vieles spricht aber dafür, dass es einen „heißen Herbst“ nach der Sommerflaute, sprich Seitwärtsbewegung, geben wird. Zunächst dürfte die „PIGS“-Krise wieder hochkochen. Möglich ist ein zweiter Schuldenschnitt für Griechenland nach den Bundestagswahlen. Die Verschuldung beträgt immer noch 175% des BSP und der bisherige Sparkurs verlängerte die Rezession in Griechenland. Die Staatsverschuldung Griechenlands fiel zwar in 2012 durch den ersten Schuldenschnitt von 355 auf 305 Mrd USD, sie stieg in diesem Jahr aber wieder auf geschätzte 329 Mrd. € an. Es findet in Griechenland kein Lastenausgleich statt. Die reichen Griechen sind alle im Ausland und zahlen keine Steuern. Über 200 Mrd € sollen sich von den reichen Griechen im Ausland befinden, überwiegend auf Schweizer Bankkonten. Die Einsparmaßnahmen führen dazu, dass auch die Steuereinnahmen geringer werden, so dass das Haushaltsbilanzdefizit hoch bleibt. Griechenlands BSP schrumpfte in diesem Jahr zwar „nur“ um 4%, aber die nächsten Gespräche mit der Troika für neue Kredite dürften hart werden. Mit den Privatisierungsplänen kommt Griechenland bisher nur sehr schleppend voran. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass ein weiterer Schuldenschnitt als „ultima ratio“ schon bald nach oder auch vor den Bundestagswahlen (als Wahlkampfthema) diskutiert wird. Wenn aber ein Schuldenschnitt als unausweichlich oder alternativlos dargestellt wird, kommt es wiederum darauf an, wen es trifft. Zypern wird wohl wiederum auch davon betroffen sein, auch wenn viele Kredite schon abgeschrieben sind. Zypern selbst ist weiterhin in größter Not. Aber auch die EZB könnte diesmal als größter Griechenlandgläubiger vom Schuldenschnitt betroffen sein, die zuletzt davon ausgenommen wurde.

In Spanien häufen sich jetzt aber auch die notleidenden Kredite und dies nicht nur im Immobiliensektor. Die faulen Kredite stiegen im Juli auf das Rekordniveau von 11,6% der Kreditsumme. Dabei sind die meisten faulen Immobilienkredite wahrscheinlich noch nicht in erforderlicher Weise abgeschrieben, so dass hier noch einiges auf uns zukommt.

In Italien befürchte ich einen Koalitionsstreit und es könnte auch wieder zu steigenden Zinsen kommen, wenn Italien seine Staatsschulden nicht pünktlich bezahlen kann. Schon im April schuldete der Staat dem Privatsektor 120 Mrd. €, die angeblich wegen technischer Probleme nicht überwiesen wurden. Diese Schulden sollen nach dem Primier Letta nun im Herbst gezahlt werden, wobei es aber unwahrscheinlich ist, dass dies möglich sein wird. Die Berlusconi-Partei PDL verlangt eine Bezahlung zumindest bis Ende des Jahres, sonst könne es zu einem Koalitionsbruch kommen. Trotz der beschriebenen Probleme in „PIGS“-Ländern stiegen die Aktien an der Wall Street auf neue Allzeit-Hochs. Offensichtlich will keiner mehr etwas von der „PIGS-Krise“ hören. Auch werden die Verschuldungsprobleme in den USA und in Japan ignoriert, weil die FED und die japanische Notenbank die Gelddruckmaschinen anwarfen.

Auch die Aktienmärkte aus Zentralosteuropa konnten seit Anfang Juli bis dato kräftig ansteigen. So stieg der CECE-Index – ein Kunstprodukt der Wiener Börse mit den Aktien aus Polen, Ungarn und Tschechien – stieg um über 10% von 1520 auf über 1700 Indexpunkte, konsolidierte jetzt aber, nachdem die Aktien aus Zentraleuropa bis Ende Juni noch ein deutlicher Underperformer waren. Auch der russische RTS-Index stieg zwischenzeitlich seit Anfang Juli von 1250 auf 1400 Indexpunkte an, um dann wieder auf 1311 Indexpunkte zu konsolidieren. Am besten schnitt aus dem Osteuropa-Universum aber die Börse Sofia mit einem Kursanstieg von über 30% seit Jahresbeginn an. Auch die Börsen aus dem Baltikum entwickeln sich sehr erfreulich, wovon auch die deutsche Beteiligungsgesellschaft Beteiligungen im Baltikum AG (www.baltikum.de) profitierte. Die Gesellschaft wird auf der Hauptversammlung am 22. August in Rostock-Warnemünde eine Dividende von 0,24 € pro Aktie vorschlagen, was bei einem Kurs von 3,93 € immerhin einer Dividendenrendite von 6,1% entspricht. Die Gesellschaft konnte den Jahresüberschuss im letzten Jahr von 185.000 auf etwa 391.000 € mehr als verdoppeln.

Wie es weiter geht an den Börsen, hängt auch von der Entwicklung der Weltbörsen und hier wiederum insbesondere der Wall Street ab. Und hier wird Ben Bernanke wohl weiterhin den Ton angeben. Die Veröffentlichung der Sitzungsprotokolls der FED wird Aufschluss darüber geben, wer für und wer gegen eine Fortführung des „QE3“ ist. So ist beides noch nach der Seitwärtsbewegung möglich: neue Höchstkurse oder auch eine scharfe Korrektur. In Deutschland warten alle Anleger auf das Ergebnis der Bundestagswahl am 22. September. Hier erwarte ich eine Patt-Situation und hernach eine große Koalition, auch wenn das vielen nicht schmecken wird, auch den Börsen nicht.

Die billigsten Aktienmärkte der Welt kommen aus Osteuropa. So haben die Aktienmärkte aus Russland, Serbien, Ukraine und Bulgarien alle ein Durchschnitts-KGV von unter 6. Welche enormen Erholungschancen die osteuropäischen Aktien jetzt haben, können Sie nachlesen, wenn Sie jetzt ein Probe-Abo des monatlich erscheinenden Börsenbriefes EAST STOCK TRENDS (3 Ausgaben per e-mail für nur 15 €) unter www.eaststock.de bestellen. Die beiden Muster-Depots konnten sich im Wert seit Auflegung vor 3 Jahren trotz aller Krisen verdreifachen. Aktien wie Magnit konnten sich im letzten Jahr fast verdoppeln und der Kurs der Bank of Georgia seit Anfang 2009 sogar mehr als verzehnfachen! In der aktuellen Ausgabe werden auch 2 sehr interessante Aktien aus Polen, eine aus Tschechien, eine aus Rumänien und eine aus Russland ausführlich vorgestellt.

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