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„Krieg und Frieden“ ist wohl einer der bekanntesten Romane der Welt des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi. Es umfasst vier Teile und wurde mehrfach verfilmt. Nun schreibt Obama „Krieg und Frieden“-Geschichte, wobei man noch nicht so recht weiß, in welchen Teil des Romans „Krieg und Frieden in Syrien“, man sich jetzt befindet. Es ist wohl die Ironie des Schicksals dass es nun eine Friedensmöglichkeit gibt, weil der amerikanische Außenminister John Kerry sich bei einer Frage eines Journalisten in London, wie denn der Krieg überhaupt noch zu vermeiden, zu der Bemerkung hinreißen ließ, dass dies nur möglich sei, wenn Syrien alle chemischen Waffen unter eine internationale Kontrolle stellen wird.
Dies war aber keinesfalls Bestandteil seiner vorherigen Rede, wo er eigentlich in London Partner für den geplanten Militärschlag gewinnen wollte. Der russische Außenminister Sergej Lawrow nahm diese unbeabsichtigte Steilvorlage sofort auf und setzte sich für diesen Vorschlag der Amerikaner (??) ein, dass Syrien ihre chemischen Waffen unter internationale Kontrolle stellen soll, um den Militärschlag der USA gegen Syrien zu vermeiden. Syriens Außenminister Walid al-Muallim willigte überraschend sofort ein, so dass Obama jetzt auch umschwenkt und die Variante ohne Militärschlag auszukommen ernsthaft prüft, wenn es Syrien ernst meint. Dabei duldet er aber kein Spiel auf Zeit, sondern fordert eine sofortige Umsetzung innerhalb von einer Woche. Gleichzeitig will Obama aber im US-Kongress in dieser Woche abstimmen lassen, dass er einen Militärschlag machen kann, wenn Assad nicht Ernst macht oder wenn es zu Verzögerungen komm. In der amerikanischen Bevölkerung gibt es allerdings nur wenig Zustimmung für einen Militärschlag und ist auch noch nicht sicher, ob der US-Kongress zustimmen wird. So ist Obama aber erst einmal der „Schwarze Peter“ los. Obama schickt jetzt wieder die UN vor, die für die Umsetzung des neuen Vorschlags sorgen soll. Indessen geht der Bürgerkrieg selbst in Syrien unvermindert weiter und das Flüchtlingsdrama auch. Für Frieden wird also durch diese neue Variante nicht gesorgt werden, nur wird wohl in Zukunft kein Giftgas mehr eingesetzt werden. Die für Mittwoch vorgesehene Abstimmung im US-Kongress wurde wegen der neuen diplomatischen Lösung erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben. Heute hält noch Obama eine Rede zur Nation in den USA, die abgewartet werden soll. Auch muss sich Assad noch offiziell zu dem neuen Angebot äußern. Bis Ende der Woche könnten dann auch die offiziellen UN-Berichte vorliegen, die ohnehin abgewartet werden sollen, wobei wohl auch dann die Schuldfrage ungeklärt bleiben wird. Die UN soll jetzt aber erst einmal entscheiden, dass es ein offizielles Mandat für die internationale Kontrolle der Chemiewaffen in Syrien gibt. So könnte Obama im Nachhinken fast ungewollt bzw. ohne eigenes Dazutun doch noch seinen Friedensnobellpreis verdienen, bloß weil sich sein Außenminister in London aus dem Bauch heraus geäußert hat. Das Zustandekommen dieser diplomatischen Variante ist aber sehr fragwürdig. Da sitzen alle maßgeblichen Politiker am 5./6. September in St. Petersburg bei einem sehr ausgedehnten Abendessen zusammen, um sich über die Syrien-Problematik auszutauschen und zu einigen und da kommt keiner auf die Idee, so einen Vorschlag wie jetzt Kerry ganz ungewollt zu machen. Verständlich ist dass alles nicht. Da wurde nur über Schuldfragen des Giftwaffenanschlag, wo 1400 Menschen vor Damaskus starben, diskutiert, wobei Obama von der Schuld des Assad–Regimes überzeugt ist, Putin aber nicht. Russland warnte daher auch vor einem Militärschlag, auch wegen der Möglichkeit eines Flächenbrands in der Region. Der Ball liegt somit jetzt wieder bei Syrien, die einen Militärschlag vermeiden können, was auch gut für die Weltbörsen wäre, wenn es tatsächlich zu einer diplomatischen Lösung kommen sollte. Der Teufel liegt aber auch hier im Detail. Wie soll man es jetzt schaffen, alle syrischen Chemiewaffen in 1 Woche unter internationale Kontrolle zu bekommen? Putin ließ am Freitag anklingen, dass er Syrien im Falle eines Militärschlags helfen wolle, ließ aber offen wie. Er sei besorgt, dass auch russischen Bürger in Syrien sterben könnten und schickte gleich Kriegsschiffe in den Raum. So etwas sieht dann aber immer gleich gefährlich nach der Möglichkeit eines dritten Weltkriegs aus. Putin ist sich sicher, dass die Rebellen den Giftgasanschlag ausgeübt haben. Die Weltbörsen zeigten sich die Weltbörsen nach Kehrtwendung von Obama zu einer diplomatischen Friedensmission in Hausselaune und stiegen kräftig an. So kletterte der DAX um 1,55% auf 8440 Indexpunkte (bis 14.00 Uhr) und der Dow Jones stieg schon gestern um 0,5% auf 15.136 Indexpunkte. Der DAX ist damit nur 100 Indexpunkte von seinem neuen Allzeit-Hoch entfernt. Dagegen gab der Brentölpreis von über 115 auf 112 USD nach und auch der Goldpreis fiel kräftig von 1390 auf 1367 USD/Unze (bis 14.00 Uhr), weil viele Longpositionen von Spekulanten, die an einen baldigen Militärschlag glaubten, eingedeckt werden mussten. Besonders stark stiegen aber russische Aktien in den letzten Tagen an, nachdem sie zuvor enttäuschten. Der Oppositionelle Nawalny errang bei der Bürgermeisterwahl in Moskau mit 27% doppelt so viele Stimmen wie erwartet, was Hoffnung macht. Der RTS-Index stieg um 0,5% auf 1.390 Indexpunkte, wo es aber einen starken charttechnischen Widerstand gibt. Stark nachgefragt waren zuvor auch russische Öl/Gasaktien (Gazprom seit Juni um 30% von 5 auf 6,5 €), aber auch Stahlwerte. (Mechel +9% am 10. September!). Der russische Aktienmarkt ist mit einem Durchschnitts-KGV von 6 einer der preiswertesten der Welt. Welche enormen Erholungschancen die osteuropäischen Aktien jetzt haben, aber auch wie Sie Ihr Depot vor Verlusten absichern können, können Sie nachlesen, wenn Sie jetzt ein Probe-Abo des monatlich erscheinenden Börsenbriefes EAST STOCK TRENDS (3 Ausgaben per e-mail für nur 15 €) unter www.eaststock.de bestellen. Sie können dort auch meine Meinung zum Syrien-Konflikt nachlesen. Die beiden Muster-Depots konnten sich im Wert seit Auflegung vor 3 Jahren trotz aller Krisen mehr als verdreifachen. 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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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