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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Nach den Vortagesverlusten hat sich die Mehrzahl der asiatischen Börsen am Dienstag erholt. Allerdings fiel die Erholung nicht sehr kraftvoll aus. Im Blick stand die chinesische Volkswirtschaft, nachdem diese zuletzt im März deutliche Bremsspuren verzeichnet hatte. Daher stellten die chinesischen Börsen auch ganz klar die Schlusslichter. In Schanghai sank der Composite im späten Geschäft um 0,1 Prozent, der HSI in Hongkong holte nach der Pause die Vortagesverluste nach und verlor deutlich über 2 Prozent - belastet von Konsumwerten und Technologietiteln im Zuge der jüngsten Regulierungsschritte im Sektor.
Die strengen Lockdowns im Zuge der chinesischen Null-Covid-Politik hatten Wachstum, Industrieproduktion und Konsum spürbar gedrückt, so dass Zweifel an den Wachstumszielen der chinesischen Regierung für das laufende Jahr aufkamen. Die chinesische Zentralbank (PBoC) und die Devisenregulierungsbehörde hatten den heimischen Unternehmen indes Unterstützung durch die Finanzinstitute zugesichert. Die PBoC teilte mit, dass sie genügend Liquidität bereitstellen und die Banken anweisen werde, mehr Kredite zu vergeben. Erst am Freitag hatte die PBoC den Mindestreservesatz für die Banken gesenkt. Volkswirte zeigten sich trotz der Schritte besorgt über die Binnenkonjunktur in China. Die Citi-Analysten befürchteten signifikanten Druck auf die Konsumausgaben in China im zweiten Quartal. Im März war der Einzelhandelsumsatz bereits deutlich gesunken. Zudem hatten Marktteilnehmer kraftvollere Hilfsmaßnahmen für die chinesische Wirtschaft erhofft. Im chinesischen Festland waren zunächst Alkoholtitel gesucht, doch wurden die Aufschläge nicht gehalten. China Merchants Bank stürzten um über 11 Prozent ab, nachdem Präsident Tian Huiyu überraschend hatte gehen müssen. Neue Regulierung in China Chinas Ständiger Ausschuss des Nationalen Volkskongresses denkt derweil über einen Gesetzesentwurf zum Handel mit Futures und Derivaten nach. Einige der Vorschläge beinhalten Regeln für eine strengere Überwachung und Genehmigungen, bevor Institutionen in die Vermarktung und Werbung für den Derivatehandel einsteigen dürfen. In Südkorea wurde der Markt von Elektronik- und Transportaktien gestützt. Ausländische Investoren kauften derweil zu und trieben den Kospi zu einem Aufschlag von 1 Prozent. Samsung Electronics gewannen 0,9 und SK Hynix 3,2 Prozent - beide Technologiekonzerne hatten solide Erstquartalszahlen in Aussicht gestellt. In Tokio stützten ebenfalls Elektroniktitel, auch Automobilwerte lagen fest im Markt - befeuert von einem deutlich gesunkenen Yen, der die Exportaussichten verbesserte. Der Yen markierte zum US-Dollar ein weiteres 20-Jahrestief. Lasertec kletterten um 5,3 und Nissan Motor um 3,9 Prozent. Der australische S&P/ASX-200 schloss nach der viertägigen Pause freundlich - beflügelt von Aufschlägen bei Schwergewichten. Das Sitzungsprotokoll der heimischen Notenbank wurde als Bestätigung der Markterwartung gewertet, dass die Zentralbank im Juni die Leitzinsen anheben werde. Im Finanzsektor stiegen Commonwealth Bank, Westpac, ANZ und NAB um bis zu 1,2 Prozent. Unter den Bergbautiteln legten Fortescue, BHP und Rio Tinto um bis zu 1,3 Prozent zu. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/cln (END) Dow Jones Newswires April 19, 2022 03:08 ET (07:08 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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