Alt 13.05.15, 23:16
Standard US-Konjunkturdaten führen zu unentschlossenen Kursbewegungen
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Nachdem sich der Bund-Future wieder etwas erholte, konnte sich auch der DAX zunächst wieder fangen. Doch mit den ersten vorbörslichen US-Kursen und der Nachricht, dass die Umsätze der US-Einzelhändler im April stagnierten, rutschte der DAX wieder ins Minus.

Analysten hatten mit einem Anstieg der Einzelhandelsumsätze um 0,2 Prozent gerechnet, nach einem Umsatzanstieg im März von revidiert 1,1 Prozent.

Die US-Wirtschaft ist extrem vom Binnenkonsum abhängig, er macht immerhin 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Und somit gelten die Einzelhandelsumsätze als wichtiger Indikator.

Der Markt wusste daraufhin nicht, wie er reagieren sollte. Muss man diesen schlechten Wert für die Börse positiv werten, da er die Fed dazu veranlassen könnte, die Zinsen später oder langsamer zu erhöhen oder ist der Wert negativ zu werten, da es ein Hinweis darauf ist, dass die US-Wirtschaft Zinserhöhungen nicht verkraften wird?

Dementsprechend sprang der Markt zunächst hin und her. Da im weiteren Verlauf der Bund-Future aber seine Gewinne wieder abgab, schloss der DAX schlussendlich im Minus.

Der Verfallstag

Spannend bleibt die Frage, wo der Markt am Freitag, also zum Verfall stehen wird. Sie erinnern sich, ich hatte am Freitag geschrieben:

„Grundsätzlich wäre es […] aus Sicht der Stillhalter besser, wenn die Kurse mindestens über der 11.500er Marke abrechnen würden, denn hier liegt eine große Put-Position. Wüsste man nicht, wo der DAX steht, wäre der eigentliche Zielbereich sogar die 11.800- bzw. die 12.000-Punkte Marke.“

An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert, dazu die aktuelle Verfallstagsgrafik:



Wir sehen immer noch die große Put-Position bei 11.500 Punkten, bei der wir davon ausgehen, dass die Stillhalter (die also die Gegenposition haben, sprich verlieren, wenn der DAX zum Verfall unterhalb von 11.5000 Punkten notiert) versuchen werden, diese Position nichts ins Plus laufen zu lassen.

Die eigentliche Zielmarke wäre aber die 11.800er Marke oder sogar die 12.000er Marke. Dass diese Kurse noch erreicht werden, erscheint im Moment eher unwahrscheinlich. Wichtiger ist also die Frage, ob die Stillhalter die 11.500er Marke verteidigen können, oder nicht.

Euro kämpft sich weiter vor

Und zum Abschluss noch ein kurzer Blick auf den Euro:



Der Euro kämpft mit der 1,1211er Marke, scheint diese aber nun überwunden zu haben. Die aktuelle weiße Kerze ist ein erster Hinweis darauf, dass es noch etwas weiter aufwärts gehen kann. Sollte die dynamische Aufwärtsbewegung weitergehen und das gerade erst ausgebildete kleine Hoch überwinden, ist damit zu rechnen, dass die Kurse noch in Richtung 1,20 Dollar laufen. Hier erwarte ich aber, angesichts der bereits vorgestellten charttechnischen Auffälligkeiten, dass die Erholung ins Stocken kommt. Und erst danach, in der dann folgenden Konsolidierung, wird sich entscheiden, wie groß das Aufwärtspotential wirklich ist.

Viele Grüße

und einen schönen Vatertag

Ihr

Jochen Steffens
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