Alt 01.11.19, 12:14
Standard Airbus im Fokus - Gazprom stark gefragt - AB Inbev mit Kursrückgang
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Der Aktienmarkt in den USA hält sich auf Rekordniveau. Der S&P 500 erreichte in dieser Woche eine neue Bestmarke mit 3.053 Punkten und schloss am Mittwoch auch nur wenige Punkte darunter. Der Dow Jones tut sich schwerer. Auch wenn keine Rekorde erzielt werden, hält sich der Index immerhin über der Marke von 27.000 Punkten. „Momentan befinden wir uns mitten in der Berichtssaison des abgelaufenen Quartals“, erklärte Marc Pusch von der Baader Bank AG in Stuttgart. Zum Wochenstart standen die Aktien vom Streamingdienst Spotify (WKN: A2JEGN) mit einem Plus von 16 Prozent im Rampenlicht. Das Unternehmen meldete Quartalzahlen, die deutlich über den Erwartungen des Marktes ausfielen. Auch Microsoft (WKN: 870747) und AT&T (WKN: A0HL9Z) legten Zahlen vor, die besser als erwartet aufgenommen wurden. Die Aktien stiegen um vier Prozent. Am Wochenende gab der französische Luxuskonzern LVMH (WKN: 853292) ein Übernahmeangebot für den Juwelier Tiffanys (WKN: 872811) ab. Darin werden 120 Dollar in bar geboten, ein satter Aufschlag gegenüber dem Schlusskurs vom vorherigen Freitag, als die Aktie bei 98,55 Dollar notierte. Am Dienstag fielen die Aktien aus dem Pharmasektor auf. Stellvertretend dafür können die Aktien von Pfizer (WKN: 852009) und Merck (WKN: A0YD8Q) genannt werden. Nachdem Pfizer den Jahresausblick angehoben hatte, stieg die Aktie um über zwei Prozent. Die Aktie von Merck legte sogar über drei Prozent zu, nachdem positive Absatzzahlen in deren Blockbustern gemeldet wurde. Zur Wochenmitte waren die Aktien von General Electric (WKN: 851144) und Mattel (WKN: 851704) besonders gesucht. Bei beiden Unternehmen waren die Erwartungen im Vorfeld ziemlich gering, so dass sie dann positiv überraschten. Die Aktien stiegen um über elf bzw. fast 14 Prozent. Dagegen erlebten die Aktionäre von Tupperware (WKN: 901014) mit einem Kursabschlag von 34 Prozent ein Blutbad. Nachdem die Zahlen einem Desaster glichen, verabschiedeten sich die Anleger in Scharen von dem Papier.

Der Aktienmarkt in Japan blickt auf eine uneinheitliche Woche zurück. Der Nikkei225 konnte gegenüber der Vorwoche 177 Punkte zulegen und schloss am Donnerstag bei 22.927 Punkten. Auch in Japan legen in diesen Tagen zahlreiche Unternehmen die Quartalsberichte vor. Am Mittwoch gehörte die Aktie von Shimano (WKN: 865682) mit einem Plus von über zehn Prozent zu den Tagesgewinnern. Die Erwartungen des Marktes wurden als mehr als erfüllt und außerdem hob Shimano die Jahresprognose an. Auch die Zahlen von Fujitsu (WKN: 855182) waren eine positive Überraschung und ließen die Aktien um sieben Prozent ansteigen. Am Donnerstag stieg die Aktie von Sony (WKN: 853687) über vier Prozent, nach dem die Zahlen besser als von den Analysten erwartet ausfielen. Daraufhin wurde die Aktie auch zum Kauf empfohlen. Ebenfalls positiv wurden die Zahlen von Nintendo (WKN: 864009) aufgenommen, die am Donnerstag nach Handelsende in Tokio gemeldet wurden. Nachdem der Quartalsgewinn gegenüber dem Vorjahresquartal verdoppelt werden konnte, wurde eine deutlich höhere Dividende in Aussicht gestellt.

Ein durchwachsenes Zahlenset präsentierte am Mittwochmorgen der Flugzeugbauer Airbus (WKN: 938914). Der Umsatz im dritten Quartal belief sich zwar auf 15,3 Milliarden Euro, allerdings bedeutet dies auch einen Rückgang um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz des Rückgangs konnte Airbus den operativen Gewinn um zwei Prozent auf 1,6 Milliarden Euro und den Reingewinn um drei Prozent auf nun 989 Millionen steigern. Trotzdem fühlte sich das Unternehmen gezwungen, seine Jahresprognose für den Free Cash Flow auf etwa drei Milliarden zu senken, bisher wurde von vier Milliarden ausgegangen. Grund dafür sind die Auslieferungsprobleme des A321neo, von dem wohl nur etwa 860 Maschinen ausgeliefert werden können, anstatt der anvisierten 880 bis 890 Stück, dies wurde auch von Unternehmenschef Faury bereits im Sommer kommuniziert. Bevor Airbus seine Quartalszahlen präsentierte wurde auch bekannt, dass der Flugzeughersteller kurz zuvor einen Auftrag im Volumen von 300 Flugzeugen des indischen Billigfliegers IndiGo erhalten hatte. Nachdem die MDAX-Aktie mit einem Minus von drei Prozent in den Handel startete, drehte diese bis zum Nachmittag und lag dann bei 130 Euro knapp zwei Prozent im Plus.

Nachdem die angedachte Fusion zwischen Fiat Chrysler (WKN: A12CBU) und Renault (WKN: 893113) mit einem Paukenschlag geplatzt war, zeichnet sich nun eine neue Konstellation ab. Fiat Chrysler und die Peugeot Mutter PSA (WKN: 852363) verhandeln über eine Fusion zum viertgrößten Autobauer der Welt. Nach übereinstimmenden Meldungen soll die Fusion mit 50-50 Aktientausch durchgeführt werden, der Firmensitz soll in die Niederlande verlagert werden und die neuen Aktien sollen an den Börsen Mailand, Paris und New York gelistet werden. Nach den Planungen könnte das neue Unternehmen im Jahr rund 8,7 Millionen Fahrzeuge absetzten. Auf der Kostenseite wird mit Einsparungen von rund 3,7 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren gerechnet. Weiteren Planungen zufolge will Fiat Chrysler seinen Aktionären eine Sonderdividende in Höhe von 5,5 Milliarden Euro zahlen und die Beteiligung an Comau soll durch einen Spin-Off an die Aktionäre übergehen. PSA hat angekündigt, seine Beteiligung an dem Zulieferer Faurecia (WKN: 867025) komplett abzubauen.

Unter hohen Umsätzen stiegen die ADR‘s des russischen Gasriesen Gazprom (WKN: 903276) im Wochenverlauf um mehr als sechs Prozent auf aktuell 7,30 Euro. „Das Wochenhoch bei 7,47 Euro markierte den höchsten Stand seit Oktober 2012“, analysierte Frank Lötterle von der Baader Bank AG in Stuttgart. „Trotz leicht rückläufiger Gaslieferungen nach Europa setzten die Investoren auf einen weiteren Anstieg der Dividendenperle. Auf aktuellem Kursniveau beträgt die Dividendenrendite bei Gazprom immer noch sechs Prozent“, so Lötterle. Die Gaspipeline Nord Stream 2, eines der wichtigsten Projekte des Konzerns, befindet sich nach der Zustimmung Dänemarks auf gutem Weg. Nach langem Zögern hat Dänemark nun auch grünes Licht für den Bau durch das Hoheitsgebiet in der Ostsee gegeben. Der Moskauer Leitindex RTS, der die 50 größten Unternehmen im Russian Trading System umfasst, übersprang die Marke von 1.400 Punkten und liegt aktuell bei 1.430 Zählern.

Vergangenen Freitag sind die Aktien des weltweit größten Bierbrauers Anheuser-Busch Inbev (WKN: A2ASUV) nach einer Gewinnwarnung um zehn Prozent auf 74 Euro eingebrochen. Wegen des starken Dollars und gestiegenen Rohstoffkosten dämpfte der Konzern die Erwartungen und rechnet nur noch mit einem leichten Plus. Bislang hatte der Konzern ein starkes Wachstum in Aussicht gestellt. Auch auf ermäßigtem Kursniveau agierten die Anleger vorsichtig und der Aktienkurs rutschte im Wochenverlauf um weitere zwei Prozent ab.


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Quelle: boerse-stuttgart AG
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