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FRANKFURT--Die erwartete Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag angetrieben. Der DAX gewann 0,6 Prozent oder 48 auf 7.962 Punkte. Die EZB hat den wichtigsten Leitzins für die Finanzierung der Banken auf das Rekordtief von 0,5 Prozent heruntergenommen.
Nach der Zinssenkung flirtete der DAX erstmals seit fünf Wochen wieder mit der 8.000er Marke, die er im Tageshoch mit 8.006 Punkten kurzzeitig auch überschritt. Und die Chancen für einen weiteren Anstieg haben sich laut Händlern verbessert. Denn die EZB wird nach eigenen Angaben weiter handeln, wenn dies notwendig wird. Das wirke für viele Anleger wie eine Absicherung, ein so genannter Put, der Verluste aus sinkenden Kursen ausgleicht. Teilnehmer sprachen mit Verweis auf den Präsidenten der EZB deshalb auch vom "Draghi-Put", der die Stimmung mittelfristig weiter stützen sollte. Bei den Einzelwerten machte weiterhin die Berichtssaison zum ersten Quartal die Musik, und hier überwogen die positiven Überraschungen. Infineon schossen um knapp 10 Prozent in die Höhe auf 6,59 Euro. Die Analysten von J.P. Morgan sprachen von sehr guten Ergebnissen. Bei Umsatz und Margen seien die Marktschätzungen übertroffen worden. Erfreulich falle auch die Prognose für das laufende Quartal aus. J.P.Morgan empfiehlt die Aktien zum Übergewichten. Beiersdorf gewannen nach ihren Geschäftszahlen 4,2 Prozent auf 71,64 Euro. Der Konzern wächst besonders in den Schwellenländern stark. Netto verdienten die Hamburger mit 155 Millionen Euro 30 Millionen mehr als im Vorjahr und auch mehr als von Analysten erwartet. Auch Lufthansa gehörten mit einem Plus von 3,7 Prozent auf 15,74 Euro zu den großen Gewinnern am Markt. Der Zwischenbericht und der Tarifabschluss schürten die Hoffnung auf eine Rückkehr zu besseren Zeiten. In der zweiten Reihe stiegen Metro mit ihrem Quartalsbericht um gut 4 Prozent. Dagegen verloren Leoni über 6 Prozent, nachdem der Staatsfonds der norwegischen Norges Bank fast seinen gesamten Bestand an Leoni-Aktien verkauft hat. Sky Deutschland wiederum legten im Vorfeld ihres Quartalsberichts am Freitag um 3,6 Prozent zu, nach starken Zahlen von BSkyB setzten Anleger auch auf einen guten Zwischenbericht von Sky Deutschland. News Corp, zu der auch Dow Jones Newswires und das Wall Street Journal gehören, ist an Sky Deutschland derzeit mit 54,8 Prozent beteiligt. Kontakt zum Autor: herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/ros Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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