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Nach den starken Verlusten zu Wochenbeginn haben die Aktienmärkte in Asien am Dienstag eine leichte Erholung verzeichnet. Allerdings sprachen Marktteilnehmer lediglich von einer technischen Reaktion. Denn die negativen Nachrichten des Vortages, wie die erneut schwachen Konjunkturdaten aus China, seien weiterhin präsent gewesen. Vor diesem Hintergrund fielen die Gewinne auch nur moderat aus. Spitzenreiter war der Nikkei-225 in Tokio, der um 0,7 Prozent zulegte. Dagegen schloss der Shanghai-Composite nur leicht im Plus, konnte sich immerhin aber von Anfangsverlusten wieder erholen.
Auch von der Sitzung der japanischen Notenbank ging kein Impuls für die Märkte aus. "Das war ein absoluter Non-Event", sagte Analyst Chris McGuire von Phalanx Capital Management. Die Bank of Japan hält an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest, die das Land aus der Deflationsspirale führen soll. Bei ihrer Sitzung beschlossen die Ratsmitglieder, die Geldbasis weiter mit einer Jahresrate von 60 bis 70 Billionen Yen auszuweiten, um die Konjunktur anzukurbeln. Diese Entscheidung war an den Märkten allgemein erwartet worden. Ihre allgemeine Beurteilung der Wirtschaftslage behielten die Währungshüter bei. Danach dürfte die Wirtschaft moderat wachsen. Doch die Geldpolitiker haben eingeräumt, dass die Erhöhung der Umsatzsteuer die Wirtschaft im zweiten Quartal auf Schrumpfkurs schicken wird. An der Börse in Schanghai schaffte der Index wieder knapp den Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 2.000 Punkten. Gesucht waren vor allem die Bau- und Immobilienwerte. "Die Investoren sind der Meinung, dass diese Titel aktuell unterbewertet sind", merkte Analyst Tang Yonggang von Hongyuan Securities. So legten die Aktien von China Vanke um 4,9 Prozent zu, und die Papiere von Anhui Conch Cement gewannen 1,8 Prozent. Nach dem Vortagesminus von knapp 3 Prozent beim Shanghai-Composite, sei eine Stabilisierung des Marktes keine Überraschung gewesen, so der Teilnehmer weiter. Nach Meinung von Stratege Hao Hong von BoCom könnte der Aktienmarkt in China in den kommenden Monaten allerdings deutlicher unter Druck geraten. Er hält einen Rückgang bis auf 1.600 Punkte für durchaus möglich - ein Minus von 20 Prozent vom aktuellen Niveau aus. Zur Begründung verwies er unter anderem auf die fallenden Rohstoffpreise. So habe der Kupfer-Future allein von Freitag bis Montag um rund 5 Prozent nachgegeben. Zudem dürften sich die zyklischen Werte schwach entwickeln. In Sydney schloss der S&P/ASX 200 kaum verändert. Hier wurde eine deutlichere Erholung durch die Abgaben bei den Minenwerten verhindert. Zur Begründung wurde auf den Eisenerzpreis verwiesen, der mit den Wachstumssorgen in China auf den niedrigsten Stand seit 17 Monaten gefallen ist. Nachdem die Rohstoffwerte in den vergangenen Monaten gut gelaufen seien, würden sich die Investoren nun aus diesem Sektor verabschieden, so ein Teilnehmer. Für die Aktien von BHP Billiton ging es um 0,6 Prozent nach unten, die Titel von Fortescue fielen um 1,8 Prozent. Die Leighton-Aktie gab aufgrund negativer Analystenkommentare einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab und fiel um 3,9 Prozent. So hat Macquarie Equities die Titel auf "Underweight" von "Neutral" abgestuft und Standard & Poor's das Kredit-Rating für den größten australischen Baukonzern auf "watch negativ" gesetzt. Zur Begründung wurde jeweils auf die Ankündigung von Hochtief vom Montag verwiesen, den Einfluss bei der Tochter Leighton ausweiten zu wollen. An den Rohstoffmärkten legte der Goldpreis leicht zu. Er notierte mit 1.345 Dollar je Feinunze knapp fünf Dollar über dem US-Settlement des Vortages. Mit den anhaltenden Spannungen in der Ukraine könnte der Preis für das Edelmetall bis in den Bereich von 1.353 bis 1.355 Dollar steigen, so Analyst Chris Beauchamp von IG. Ein wichtiger Widerstand liege im Anschluss bei 1.360 Dollar. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI lag mit 101,34 Dollar knapp über dem US-Settlement vom Vortag. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros/cbr Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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